Liste Engagierte Bürger / Demokratie in Bewegung - Fraktion
70771 Leinfelden-Echterdingen
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Kritik am geplanten Stellenabbau bei Bosch Power Tools

Unsere Fraktion betrachtet den geplanten Stellenabbau bei Bosch Power Tools mit großer Sorge. An der Max-Lang-Straße sollen 230 Stellen wegfallen, die...
Jürgen Kemmner
Jürgen KemmnerFoto: jük

Unsere Fraktion betrachtet den geplanten Stellenabbau bei Bosch Power Tools mit großer Sorge. An der Max-Lang-Straße sollen 230 Stellen wegfallen, die Produktion am Standort soll eingestellt werden. Gemeinderat und Verwaltung tun in LE ihr Möglichstes, um durch Wirtschaftsförderung den Standort attraktiv zu erhalten – sowohl für Unternehmen als auch für die Beschäftigten. Das Beispiel Daimler Trucks belegt, dass Leinfelden-Echterdingen eine Anzahl von positiven Standortfaktoren besitzt. Das Unternehmen plante, im großen Stil zu investieren, zog das Vorhaben jedoch zurück, da der schwache Absatz samt weiteren Problemen dem Millionenprojekt entgegenstanden. Aber: Daimler Truck plant, in Leinfelden unweit des Standortes ein leer stehendes Gebäude zu erwerben, es zu sanieren und aufzurüsten. Ein klares Bekenntnis zu Leinfelden-Echterdingen – der Technische Ausschuss hat den Plänen daher einstimmig zugestimmt und auch im Gemeinderat ist die Entscheidung unstrittig.

Allerdings geht es dabei nicht um Produktion wie bei Bosch. In diesem Fall sind Stadt und Gemeinderat die Hände gebunden, da das Unternehmen aufgrund der Kostenstruktur sowie der allgemeinen Entwicklung im globalen Markt die Stellen in Deutschland einsparen möchte. Es bleibt uns lediglich, zu plädieren, die Entscheidung zu überdenken, um den Beschäftigten (von denen nicht wenige in unserer Stadt wohnen dürften) ihren Arbeitsplatz zu erhalten. Die Fraktion L.E.Bürger/DiB stellt sich damit hinter die Forderungen des Betriebsrates. Bosch Power Tools hatte bereits im vergangenen Jahr angekündigt, 480 Stellen in den Zentral-, Entwicklungs- und Verwaltungsbereichen in Leinfelden abzubauen.

Die Produktion soll anscheinend nach Ungarn verlagert werden, was unsere Fraktion sehr betroffen macht. Damit wird über den Wirtschaftsstandort Leinfelden-Echterdingen hinaus auch der Wirtschaftsstandort Deutschland geschwächt, und zwar zugunsten eines Staates, dessen Entwicklung wir ebenfalls mit massiver Sorge registrieren. Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban gilt nicht gerade als Freund der EU, obwohl das Land dort Mitglied ist. Er behindert zahlreiche – aus unserer Sicht – wichtige Entwicklungen und gilt überdies als Freund des russischen Präsidenten Wladimir Putin, der (nicht nur) unsere ukrainische Partnerstadt Poltawa mit Bomben, Angst und Schrecken überzogen hat. Ein Ende der Aggression ist nicht absehbar. Die Fraktion L.E.Bürger/DiB ist der unverrückbaren Meinung, dass (deutsche) Unternehmen sich auch ihrer moralischen Verpflichtungen bewusst sein müssen, und dass Kosten und Gewinne nicht die alleinigen Maximen unternehmerischen Handelns darstellen dürfen. In den internen Compliance-Richtlinien von Bosch wird propagiert: Durch wirtschaftlich, ökologisch und sozial verantwortliches Handeln wollen wir die Lebensqualität der Menschen verbessern und die Lebensgrundlagen heutiger und künftiger Generationen sichern. Sind dies bloß schöne Worte oder lebt der Inhalt im Unternehmen wirklich?

Erscheinung
Amtsblatt – Große Kreisstadt Leinfelden-Echterdingen
Ausgabe 16/2025

Orte

Leinfelden-Echterdingen

Kategorien

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Kommunalpolitik
Politik
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