Im Jahr 1999 hat sich Schreinermeister Stefan Kübler in Neuweiler selbständig gemacht. Einer seiner Aufträge war die Herstellung der Theke im Palais Thermal in Bad Wildbad. Dann tüftelte er stabile Spulen auf Holzbasis aus, die denen aus Kunststoff an Stabilität und Nachhaltigkeit überlegen sind. Die Qualität und damit der Ruf des Betriebs waren so gut, dass sich das Geschäft ohne Werbung entwickelte. In den letzten zwei Jahrzehnten ist daraus ein Unternehmen entstanden, dessen Produkte in ganz Europa und in Übersee gefragt sind. Heute werden Fachmessen wahrgenommen. So mancher Teilnehmer war beim „Heimspiel“ der Alterswehr Neuweiler bei der Besichtigung der Stefan Kübler Systemspulen GmbH überrascht, was da in der Forchenstraße in den Hallen des ehemaligen Zimmergeschäfts Klink produziert wird und wahrhaft Besonderes entstanden ist.
Viel von dem, was aufgerollt ausgeliefert wird, muss sich sauber abrollen lassen. So muss die Spule ganz präzise funktionieren, wenn es etwa um medizinisch einzusetzende Ware, vielleicht Kathedermaterial geht. Von Kübler auf Holzbasis aus Lignan hergestellte Spulen sind da als besonders verlässlich bekannt. Sie werden so bearbeitet und gehärtet, dass sie sich nicht verziehen und langlebig bleiben. Natürlich legen auch die Kunden aus der Elektro-, Elektronik- oder Autobranche großen Wert auf Genauigkeit und Lebensdauer. Bestellt werden können die Abrollgeräte in kleinen Auflagen von fünf Stück oder auch in Großserien von 10.000 bei dem Spezialisten in Neuweiler, der sie für Stammkunden zur Lieferung „just in time“ unweit im Gewerbegebiet, bei den Seeger Transporten sogar teils einlagert.
Für mache Spule besteht Bedarf an integrierter Technik. Auch diese baut der Betrieb aus der Waldgemeinde mit ein. Das Firmenlogo etwa von Geschäftspartner Bosch oder anderen Unternehmen wird auf die statische Elektrizität ableitenden Speziallack auf Wunsch gleich mit aufgedruckt. In den Hallen wird gesägt, gefräst, gebohrt und natürlich abgesaugt. Die zehn Mitarbeiter lassen dies mit die großen, CNC-gesteuerten Maschinen machen. Die starken Vakuumsauger und Transportarme der Roboter heben auch die Platten vom Stapel auf die Arbeitsfläche. Ohne die modernen Geräte würde man mindestens zehn bis 15 weitere Mitarbeiter benötigen, erläutert Stefan Kübler. Die Vorgaben zur Konstruktion der Roboter gemacht und deren Programmierung vorgenommen, hat das Unternehmen selber.
Jede Woche wird in der Regel ein ganzer Sattelzug Plattenmaterial bei Kübler verarbeitet. Dies oder auch die Jahresmenge von 400 bis 500 Tonnen entstehendem Holzabfall lassen ahnen, was bei dem spezialisierten Zulieferer aus Neuweiler läuft. „Abfall“ ist eigentlich nicht das richtige Wort: Denn aus dem Sägemehl und den Holzresten entstehen Holzbriketts, und die werden zum Heizen verwendet. Mit einem kleinen Geschenk und Dankesworten verabschiedete Abteilungschef Helmut Wurster im Anschluss an einen kleinen Umtrunk die Kameraden, die danach beim Abschluss in der Sonne-Mond-Sterne-Schenke allerhand über den interessanten Besuch zu besprechen hatten. Den Termin arrangiert und dazu eingeladen hatten die Alterswehrkameraden Ernst Klink und Ewald Kübler.