Künstler Klaus Kux informierte über sich und seine Werke / Ausstellung im Rathaus bis 11. September

„Wir reden über Kunst und Kunst ist frei“ Am 20. August 2024 besuchte eine größere Reisegruppe aus Hockenheims Partnerstadt Hohenstein-Ernstthal...
Der Alchimist
Der AlchimistFoto: GK

„Wir reden über Kunst und Kunst ist frei“

Am 20. August 2024 besuchte eine größere Reisegruppe aus Hockenheims Partnerstadt Hohenstein-Ernstthal die Rennstadt. Zu ihrer großen Freude und Überraschung waren im Rathaus von Hockenheim 25 beeindruckende Bilder des Künstlers Klaus Kux aus Callenberg, das sich in unmittelbarer Nähe zu Hohenstein-Ernstthal befindet, ausgestellt.

Diese Ausstellung war das Ergebnis einer spontanen Aktion, die von Uwe Gleißberg, dem Hauptamtsleiter von Hohenstein-Ernstthal, in Zusammenarbeit mit dem Künstler Klaus Kux organisiert wurde. Die offizielle Eröffnung der Ausstellung fand ebenfalls am 20. August 2024 statt. Seit dem darauffolgenden Tag, dem 21. August 2024, stehen die Werke der Öffentlichkeit zur Besichtigung zur Verfügung. Es ist geplant, die Kunstwerke insgesamt vier Wochen lang auszustellen, sodass viele weitere Besucher die Gelegenheit haben, diese kreative Präsentation zu erleben.

Inspiration

Der Künstler war leider am 20. August 2024 bei der Eröffnungsfeier der Ausstellung nicht persönlich anwesend. Doch am 3. September 2024 reiste er zusammen mit seiner Frau nach Hockenheim, um über die Konzepte und Gedanken zu sprechen, die hinter seinen Bildern stehen. Es war eine großartige Gelegenheit, mehr über seine kreativen Inspirationen zu erfahren und die Bedeutung seiner Werke zu entdecken. Schon in seiner frühen Kindheit widmete sich Kux leidenschaftlich dem Malen und Zeichnen. Nachdem er seine berufliche Ausbildung erfolgreich als Zerspanungsfacharbeiter und Maschinenbauzeichner abgeschlossen hatte, entschied er sich im Jahr 1982 dazu, ein Lehrerstudium zu beginnen, um sein Wissen und seine Fähigkeiten weiterzugeben. In seiner Rolle als Technik-Lehrer vermittelte er seinen Schülern Kenntnisse in Malerei und Grafik. Nach dem Abschluss seines berufsbegleitenden Studiums an der Technischen Universität Dresden unterrichtete er schließlich als Gymnasiallehrer im Fach Kunst. Heute, im Alter von 66 Jahren, ist Klaus Kux seit dem Jahr 2021 im Ruhestand und kann auf eine erfüllte und erfolgreiche berufliche Laufbahn zurückblicken.

Mail Art

In seiner frühen Schaffensphase kam er sehr intensiv mit der Kunstrichtung Mail Art in Verbindung. Mail Art, das ebenfalls unter dem Begriff Postkunst bekannt ist, stellt eine einzigartige und faszinierende Kunstform dar, bei der Künstler spezielle Kunstwerke entwerfen, die für den Versand über das Postsystem gedacht sind. Diese kreativen Werke können nicht nur auf Postkarten, sondern auch auf Umschlägen oder sogar größeren Paketen angebracht und versendet werden. Ein charakteristisches Merkmal der Mail Art ist ihr unkommerzieller Ansatz, der es ihr ermöglicht, die traditionellen Kunstvermittler wie Galerien und Museen zu umgehen, die oft eine zentrale Rolle in der Kunstszene spielen. In seinen eigenen Erfahrungen spricht Kux darüber, wie ihm die Mail Art viele Vorteile gebracht hat. „Ich habe damals viele künstlerische Informationen aus dem westlichen Ausland bekommen. Das hat alles nicht so in das Staatssystem gepasst, aber da es um Kunst ging, konnte die Stasi, die meine Aktivitäten sehr genau beobachtete, nichts machen. Wir reden über Kunst und Kunst ist frei," erzählt Kux und beschreibt damit diese spannende Schaffensphase in seinem Leben.

Neue Projekte

Allerdings hat sich Klaus Kux inzwischen zwei neuen Projekten zugewandt, die beide eine interessante Mischung aus Kunst und Performance darstellen. Im Rahmen des Projekts Sinfonie geht es nicht nur um das Malen im herkömmlichen Sinne, sondern auch um die Darstellung von Kunst durch verschiedene performative Elemente. Sein neuestes Projekt trägt den Titel “Pyramide” und stellt ein interdisziplinäres Gesamtkunstwerk dar, das einen stark ausgeprägten Prozesscharakter aufweist. In diesem innovativen Projekt beschäftigt er sich intensiv mit der Bearbeitung von Daten und Koordinaten, die in seine künstlerische Arbeit einfließen. Bislang hat er bereits 64 YouTube-Filme erstellt, die an unterschiedlichen Orten und spezifischen Koordinaten gefilmt wurden. Bei seinem Besuch am 3. September übergab er außerdem an Bürgermeister Thomas Jakob-Lichtenberg ein Gemälde, das er im Jahr 1992 geschaffen hatte. Darüber hinaus vervollständigte er die ausgestellte Pyramide, bei der das Thema Schwimmen im Vordergrund steht, mit einem neuen Eintrag, was die interaktive und dynamische Natur seines Projekts unterstreicht. Kux zeigt, wie eng seine sportliche Aktivität und seine künstlerischen Ambitionen miteinander verbunden sind, und schafft dadurch einen einzigartigen Ausdruck seiner Identität als Künstler. (GK)

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Ausgabe 37/2024

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11.09.2024
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