49 Bürger aus drei europäischen Ländern und Städten, nämlich Bad Liebenzell (D), Villaines la Juhel (F) und Lourinhā (P), besuchten Ende Juli gemeinsam das Europaparlament in Straßburg und darüber hinaus weitere sehenswerte und geschichtsträchtige Orte im benachbarten Elsass.
In Zusammenhang mit den Europawahlen 2024 organisierte der Bürger- & Kulturverein Bad Liebenzell dazu in Kooperation mit der Städtepartnerschaftsvereinigung einen Besuch im Europäischen Parlament in Straßburg. Darüber wollte man, wie einer Pressemitteilung des Vereins zu entnehmen ist, Europa in der Breite der Bevölkerung erlebbar machen und zur Förderung einer solidarischen, gerechten und vielfältigen Gesellschaft beitragen.
Die Aktion wurde unterstützt vom Deutsch-Französischen Bürgerfonds in Berlin und der Europa-Union Deutschland, Regionalverband Calw. Die Bildungsreise umfasste neben einer Führung durch den architektonisch beeindruckenden Gebäudekomplex im Europaparlament Straßburg auch die Teilnahme an einer Plenarsitzung des inzwischen neu gewählten EU-Parlaments und eine breit angelegte Diskussion mit dem ehemaligen Vizepräsidenten des Europäischen Parlaments, Rainer Wieland, Mitglied des Europäischen Parlaments.
Es war die erste Plenarwoche des neuen Parlaments und gleichzeitig auch jener Tag, an dem die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, von den dortigen Parlamentsmitgliedern im Amt bestätigt wurde.
Laut Mitteilung nahm sich Rainer Wieland annähernd zwei Stunden Zeit, um die vielfältigen, individuell vorbereiteten Fragen der drei Länderdelegationen ausführlich zu beantworten. Nachmittags reiste die Gruppe dann weiter in die alte Bischofsstadt und internationale Metropole am Rhein, die eine wichtige Brücke zwischen unterschiedlichen Kulturen und Wahrzeichen eines geeinten Europas ist.
Am Tag darauf wurde Colmar und das dortige Museum “Musée d’Unterlinden“ besucht, um die einzigartige archäologische Sammlung mit dem weltberühmten Isenheimer Alter zu bewundern, den Matthias Grünewald vor 500 Jahren schuf. Ein Rundgang im Winzerstädtchen Riquewihr und ein Besuch in Kaysersberg mit dem dort ansässigen Centre Schweitzer standen ebenso auf dem Programm. Ein Ort, welcher dem Friedensnobelpreisträger und Sohn der Stadt, Albert Schweitzer, gewidmet ist und die humanistischen Prinzipien ins Bewusstsein rückt, die die freiheitliche Gesellschaft begründen.
Die bedeutendste Wallfahrtsstätte der Region, das Kloster Mont Saint-Odilie mit seinem grandiosen Blick über die gesamte Oberrheinebene und der Besuch der Stadt Marmoutier waren neben dem Besuch der ehemaligen Benediktinerabtei von Marmoutier am dritten und letzten Tag, weitere Höhepunkte der Reise. In der dortigen romanischen Basilika, die zu den frühesten und beeindruckendsten religiösen Baudenkmälern im Elsass zählt, erwartete die Gäste zur Überraschung aller noch ein Konzert auf der Jahrhunderte alten Silbermann-Orgel.
Mit einer Führung im Schiffshebewerk in Arzwiller mit seinem Schrägaufzug, der bis zu 350 Tonnen schwere Schiffe 45 Meter anheben und absenken kann und dadurch 17 Schleusen des Rhein-Marne-Kanals ersetzt, endete eine interessante und wohl einzigartige, europäische Begegnungsreise über die Grenzen hinweg, wie der Verein berichtete. gw