Großes Glück hatte der Kulturförderverein Heiningen am vergangenen Wochenende mit dem Wetter. Stand doch von Freitag bis Sonntag der alljährliche Vereinsausflug auf dem Programm, der an die 30 Mitglieder und Freund/-innen des Vereins diesmal nach Erfurt und Weimar führte.
Dabei trafen sich die Reiseteilnehmer/-innen schon am frühen Morgen auf dem Parkplatz vor der TSV-Halle, um sich pünktlich um 6:30 Uhr mit dem Reisebus auf die lange Fahrt in die Thüringer Landeshauptstadt zu machen. Unterbrochen durch ein stärkendes Mittagsmahl in Meiningen, wo man sich schon auf die regionale Küche einstimmen konnte, war die restliche Reisedistanz von knapp 100 Kilometer dann ohne weiteres zu bewältigen. Da man dabei aber in einen leichten Zeitverzug geriet, musste auf das direkte Einchecken im Hotel verzichtet werden und fuhr dann gleich zum Domplatz, um einigermaßen rechtzeitig den ersten Programmpunkt des Wochenendes in Angriff nehmen zu können: ein Weinspaziergang mit dem Erfurter Wein-Mönch, der die Reisegruppe auf eine Entdeckungstour mitnahm, die von der Innenstadt am Dom vorbei hoch auf die Zitadelle auf dem Petersberg führte, von dem man einen wunderbaren Ausblick auf die gesamte Stadt genießen kann.
Dabei erfuhr die Gruppe nicht nur einiges über die Erfurter Stadtgeschichte, sondern auch über den Weinanbau in der flächenmäßig größten Weinregion Deutschlands, die sich sehr darum bemüht, die Qualität ihrer Produkte auch in den anderen Bundesländern bekannter zu machen, obwohl die Produktionsmenge kaum dazu ausreicht, die bereits vorhandene Nachfrage nach den dort hergestellten Weinen zu decken. Obwohl die bei der Weintour zur Verkostung gereichten Weine nicht recht zu überzeugen vermochten, zeigte sich dann im weiteren Verlauf des Wochenendes, dass man dort auch Weine anbaut, denen man zweifellos eine hervorragende Güte bescheinigen darf und die auch recht verwöhnten Zungen ein Lob entlocken. Im unmittelbaren Anschluss daran hatte man dann für ein frühes Abendessen in einem traditionellen Erfurter Gasthaus reserviert, da schon um 19:30 Uhr in der Annenkapelle in der Barfüßerruine unter der Überschrift „Erfurt in Licht und Schatten“ eine Zeitreise im Sitzen erfolgte, die von einer Schauspielerin mit recht einfachen technischen Mitteln, aber in einer grandiosen Manier durchgeführt wurde. So erfuhr man in der Veranstaltung plastisch erzählt und dargestellt ungeheuer viel über die reiche Geschichte Erfurts von den frühesten Tagen bis hin zur „Wende“, bei der eine ganze Fülle an Aspekten und Begebenheiten so beleuchtet wurden, dass sich beim Zuschauer ein Gesamtbild über die vielfältigen Entwicklungen einstellte.
Der nächste Tag war dann Weimar gewidmet, in dem sich die Reisegruppe, aufgeteilt in zwei Teilgruppen, zunächst unter der Führung von zwei Stadtführerinnen auf eine eineinhalbstündige Entdeckungstour durch die Weimarer Altstadt begab, um sich an den zahlreichen Schauplätzen der Weimarer Klassik, aber auch an denen der dortigen reichen Musiktradition, die besonders mit den Namen der ehemaligen Kapellmeister Johann Nepomuk Hummel, Franz Liszt und Richard Strauß verbunden ist, ein lebendiges Bild von der enormen geschichtsträchtigen Reichhaltigkeit dieser außerordentlichen Kulturhauptstadt Deutschlands im Taschenformat zu machen. So führte der Weg vom Deutschen Nationaltheater, an dem auch die Verfassung der Weimarer Republik entstand und Friedrich Ebert von der Nationalversammlung zum ersten Reichspräsidenten gewählt wurde, vorbei an den Wohn- und Wirkungsstätten Goethes, Schillers, Wielands und Herders bis hin zu dem Weimarer Stadtschloss und der Herzogin Anna Amalia Bibliothek, deren Rokokosaal dann nach dem Mittagessen noch ein ausführlicherer gesonderter Besuch abgestattet wurde.
Im Anschluss daran hatten die Reiseteilnehmer dann noch ein wenig Zeit, um auf eigene Faust die Stadt zu erkunden, in der an diesem Tag zudem auch noch der berühmte alljährliche Zwiebelmarkt stattfand, ehe man sich dann mit dem Bus wieder zurück nach Erfurt aufmachte, wo nach einem Abendessen im Kabarett Erfurter Puffbohne sehr viel Vergnügliches zum Thema Ehe zum Besten gegeben wurde.
Am Sonntagmorgen stand als letzter Programmpunkt dann eine sehr liebe- und kunstvoll vorgetragene Darbietung im Erfurter Augustinerkloster auf dem Programm, bei der eine als Heilige Anna gewandete Schauspielerin aus Sicht der Schutzheiligen Martin Luthers das Leben des Reformators von Kindesbeinen an Revue passieren ließ, der dort von 1507 bis 1511 als Mönch lebte und seine theologische Laufbahn begonnen hat. Die Rückfahrt nach Heiningen geschah dann wie die Hinreise mit einem Zwischenstopp in Meiningen, wo abermals das Mittagessen eingenommen wurde. Der Abschluss des Wochenendes fand dann im Heininger Bürgerstüble statt, um in aller Ruhe einen Rückblick auf das gemeinsam Erlebte zu halten.
Ein ganz herzliches Dankeschön gilt unserem Gerhard Lutz, dem es auch in diesem Jahr wieder gelungen ist, einen Vereinsausflug mit einem sehr attraktiven Programm zu organisieren, bei dem alles wie am Schnürchen verlief und uns allen viel Freude bereitete! Lieber Gerhard, vielen lieben Dank dafür!