Kultur

Kulturmeile 2025

Wenn Grötzingen zusammenhält und zeigt, was es zu bieten hat Von Jennifer Warzecha Der ganze Rathausplatz war voll. Alle wollten sehen, was...
Kulturmeile 2025 Guntram Prochaska
Guntram Prochaska eröffnete mit seiner Performance und dem sich anschließenden angerückten Fassanstich die diesjährige Kulturmeile.Foto: war

Wenn Grötzingen zusammenhält und zeigt, was es zu bieten hat

Von Jennifer Warzecha

Der ganze Rathausplatz war voll. Alle wollten sehen, was das Team rund um Veronika Pepper von der Arge Grötzingen sowie Karen Eßrich und Guntram Prochaska, letzterer als künstlerischer Leiter, zu bieten hat. Sie wurden sicherlich nicht enttäuscht. Der „stärkste Mann“ der Welt nahm Ortsvorsteher Jens Jägle im wahrsten Sinne des Wortes auf den Arm und setzte ihn auf die von Prochaska geschaffene Skulptur. Die Kulturmeile hatte begonnen.

Im Sitzungssaal der Begegnungsstätte Grötzingen Herbert-Schweizer-Haus stellten die Mitglieder des Fotoclubs FMK, Foto - Medien - Kunst Grötzingen e.V., 120 Fotos mit vielen verschiedenen Motiven wie Eisbär Mika aus dem Zoo Karlsruhe, kolorierte und damit räumlich erweiterte Ansichten in Treppenaufgänge, weitere Tieraufnahmen und Landschaftsbilder aus. Susanne Helmich vom FMK zum Beispiel hatte sich überdies mit der Frage beschäftigt, ob ein Fahrrad, von dem Einzelteile geklaut worden waren, eher Abfall oder Kunstwerk ist. Dementsprechend nahm sie es unter die Foto-Linse.

Kunstwerke von Künstlerinnen und Künstlern Grötzingens und der Region

Sämtliche Künstlerinnen und Künstler, die in Grötzingen, Durlach und dem Pfinztal wohnen, hatten eine Auswahl ihrer Werke mit dabei. Aufgrund der beeindruckenden Vielfalt und Anzahl kann hier leider nur auszugsweise genannt und gezeigt werden, wer und was es zu sehen gab. Pavel Miguel zeigte schon vor der Künstlergarage seine Pietà, die den Weg von ihrer Ausstellung in Venedig zurück nach Berghausen bzw. am vergangenen Wochenende Grötzingen fand.

Künstlergarage

Die Künstlerin mump. aus Durlach zeigte mittels ihrer Kunst Möglichkeiten auf, wie man meditieren und Kunst genießen kann, beides gleichzeitig, über mit Traumfängern verbundene Kartengrüße sowie aufmunternde Sprüche auf Magneten. Überdies zeigte sie Taschen und Geldbeutel, die sie anlässlich des 300. Stadtgeburtstages Karlsruhes 2015 entworfen hatte. Sophie Kuhn aus Karlsruhe zeigte Bilder, die sie mittels eines Tablets zeichnet und entwickelt. Sie zeigen Menschen in gewöhnlichen und außergewöhnlichen Situationen - schließlich trägt nicht jede oder jeder eine Zitrone auf dem Kopf, wie die Person auf ihrer Visitenkarte suggeriert. Marius Maus zeigte Graffiti auf Leinwand. Mit Graffiti habe seine künstlerische Karriere auch begonnen, wie er sagte. Jutta Maier hatte es die Aquarellmalerei angetan. Auf schwarzem Aquarellpapier hatte sie, ohne diese vorzuzeichnen, Blumen gemalt. Ein Bild, das sie zeigte, heißt „Rosenknospe“. Eines, bei dem das Gelb leuchtet, heißt „verblüht“. Jutta Maier sagte: „Direkt aufs Papier kommen die Knospe, das Aufblühen und dann das Verblühte.“ Das schwarze Aquarellpapier schlucke schnell die Farbe. Da müsse man mehrmals drüber gehen. „Mit Deckweiß kann man das Frostige im Bild herausholen“, so Jutta Maier. Bei Carolina Jarmolinska konnte man über ihre Installation der Flächen eines Schwarzwaldes den Eindruck eines Ausflugs in den Schwarzwald live erleben.

Blick ins N6

Driss Ankour hat genau wie Esther Klauke sein Atelier im obersten Stockwerk des N6, zu erreichen über die Treppe an der Hinterseite des Gebäudes, in dem vorne die Kunstausstellungen jeweils zu sehen sind. Er zeigte seine bunten, einprägsamen und authentischen Tierbilder, Personenporträts und weitere Einblicke in seine Kunst. Esther Klauke hatte speziell Taschen für Tabakbeutel, die sie ursprünglich für ihren Mann angefertigt und vervielfältigt hatte, da sie stark nachgefragt wurden, im Angebot. Auch im Niddaraum stellten weitere Künstlerinnen und Künstler wie Silke Haller, Margit Kugele oder Marny Staib aus. Im Eingangsbereich der Begegnungsstätte Grötzingen Herbert-Schweizer-Haus zeigten Sabine Grötzbach und Kirsten Niegel eine Auswahl ihrer Werke. „Neu sind meine mit Warmleim gearbeiteten Bilder, die in großen und kleinen Schollen die Leinwand aufbrechen und sehr charaktervolle Bilder ausformen“, stellte Kirsten Niegel ihre Werke vor. Musikalisch gab es viele Highlights wie die Rockanarchie oder Bel Ami & Sie. An diesem Samstagabend nach der Eröffnung spielten Nasty Neighbours Horrorshow eine Punk-Show mit Skeletten und holten vor allem das jugendliche Publikum ab. Alles in allem war auch die diesjährige Kulturmeile wieder ein voller Erfolg!

Info:

Alle beteiligten Künstlerinnen und Künstler, Musikerinnen und Musiker sowie alle Beteiligten sind unter www.kulturmeile-groetzingen.de/wir-sind-dabei genannt.

Erscheinung
Grötzingen Aktuell
Ausgabe 27/2025
von Redaktion NUSSBAUMRedaktion NUSSBAUM
03.07.2025
Orte
Karlsruhe
Kategorien
Kultur
Meine Heimat
Entdecken
Themen
Kiosk
Mein Konto