Kulturschwerpunkt zu 500 Jahren Bauernkrieg – Das Programm für Juni

Oberschwaben hat vor 500 Jahren Freiheitsgeschichte geschrieben: Mit den „Zwölf Artikeln“ und der Bundesordnung der oberschwäbischen Bauern wurden erstmals Grundwerte politischen Gemeinwesens formuliert, die bis heute immer wieder aufgegriffen, erkämpft und verteidigt wurden – darunter Freiheit, Gerechtigkeit, Selbst-​ und Mitbestimmung. Diese Forderungen legten den Grundstein für unsere freiheitliche Demokratie und sind Anlass, sich auch heute mit ihnen auseinanderzusetzen. Der Landkreis Sigmaringen tut dies mit seinem Kulturschwerpunkt 2025 unter dem Titel „Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit: 500 Jahre Bauernkrieg – Was bleibt?“. Rund 50 Veranstaltungen beleuchten sowohl die historischen Aspekte der Bauernaufstände von 1525 als auch die Inhalte und ihre Wirkmacht bis heute. So sieht das weitere Programm für den Monat Juni aus:

Die Ausstellung „KunstFREIHEIT – Meine Kunst. Mein Thema“ in der Kreisgalerie Schloss Meßkirch zeigt Werke von Kunstschaffenden aus dem gesamten Landkreis, darunter Hobby- und Nachwuchskünstler ebenso wie etablierte Künstlerinnen. Der Vortrag „Herdwangen als Erinnerungsort des Bauernkriegs“ von Dr. Edwin Ernst Weber ist am Donnerstag, 12. Juni, um 19 Uhr im Bürgersaal der Bundschuhhalle zu hören. Weber, früherer Kreisarchivar und Spezialist für den Bauernkrieg, stellt die historischen Vorgänge von 1525 ebenso vor wie die öffentliche Erinnerung seit 1960 vor Ort in Herdwangen. Mit einer Roadshow und einem Open-Air-Spektakel am Sonntag, 15. Juni, vor dem Schloss Meßkirch bringt das Landesmuseum Württemberg die Geschichte an zentrale Orte des Bauernkriegs, um mit einem unterhaltsamen und kurzweiligen Programm an die historischen Ereignisse zu erinnern. „UFFRUR! On the Road“ ist eine Mischung aus Theater, Musik, Familienunterhaltung und Ausstellung. Für Sonntag, 22. Juni, um 17 Uhr lädt der Kunstverein Bad Saulgau in den Lebensad(l)er in Moosheim zur Vernissage der Event-Ausstellung „Kunst verbindet – Kunst befreit“ ein. In der Ausstellung trifft zeitgenössische Kunst auf Geschichte in einem historischen Gebäude. Ein Wochenseminar mit Vorträgen zum Bauernkrieg findet von Montag, 23., bis Freitag, 27. Juni, an der Volkshochschule Inzigkofen statt. Neben Vorträgen und der Lektüre von Schlüsselquellen steht auch eine Exkursion zur großen Landesausstellung „Uffrur“ in Bad Schussenried und zu Erinnerungsorten in Baltringen, Memmingen, Weingarten und Herdwangen auf dem Programm. Darüber hinaus werden drei öffentliche Vorträge angeboten: „Der Bauernkrieg von 1525 in Oberschwaben“ von Dr. h.c. Elmar Kuhn am Montag, 23. Juni, „Adlige im Bauernkrieg“ von Clemens Joos am Dienstag, 24. Juni, und „Lernerfahrungen aus der Katastrophe?“ von Dr. Edwin Ernst Weber am Donnerstag, 26. Juni – jeweils um 19.30 Uhr. Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung gibt es im Internet unter www.vhs-i.de oder per E-Mail an info@vhs-i.de. „Uffgebot“ 1525 – Herdwangen und Schönach im Bauernkrieg: Am Samstag, 28. Juni, kann man das Bauernkriegsgeschehen hautnah miterleben. In Herdwangen-Schönach findet tagsüber ein Bauernkriegslager mit Rahmenprogramm statt. Um 19 Uhr zeigt das Theater Lindenhof sein Theaterstück zum Aufstand des gemeinen Mannes: „Wenn nicht heut, wann dann!“ Im Rahmen des Singer-Songwriter-Festivals am Samstag, 28., und Sonntag, 29. Juni, in Tafertsweiler wird am Samstag gegen 21.30 Uhr eine futuristisch-musikalisch-szenische Zeitreise zu wichtigen geschichtlichen Kipppunkten im Kampf um Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit präsentiert. Die Ulmer Band „Nordir“ sorgt für den musikalischen wie visuellen Rahmen, die Tanzcompagnie Thais und der Festival-Projektchor zeigen szenisch und tänzerisch Schlüsselszenen. Am Sonntagnachmittag ist eine Streetart-, Musik- und Kunstaktion zur weltumspannenden Symbolik des Regenbogens zu erleben. Eintrittskarten gibt es im Internet unter www.singer-songwriter-festival.de. Am Sonntag ist der Eintritt frei. Anlässlich der Ausstellung „KunstFREIHEIT – Meine Kunst. Mein Thema“ in der Kreisgalerie Schloss Meßkirch findet am Sonntag, 29. Juni, um 15 Uhr ein Workshop für Erwachsene statt. Im Vordergrund steht dabei die Frage, was Kunst eigentlich ist. Bei einem Rundgang durch die Ausstellung sind die Teilnehmenden dazu eingeladen, ihre eigenen Themen zu formulieren und gemeinsam zu überlegen, wie sich diese künstlerisch ausdrücken lassen. Im zweiten Teil gibt es Gelegenheit, diese Überlegungen auch im kleinen Rahmen direkt in die Praxis umzusetzen. Die Teilnehmenden treffen sich im Foyer der Kreisgalerie. Anmeldungen sind möglich unter der Telefonnummer 07571 102-1141 und per E-Mail an kultur@lrasig.de.