Kunst als Spiegel der Gesellschaft

Gleich elf renommierte Künstler und Künstlerinnen sind momentan im KunstRaum Neureut zu entdecken. Eine von ihnen ist Ingrid van Haefen. Für die Ausstellung „Bessere Utopien“ hat sie zwei Porträts ausgewählt, darunter eine Darstellung der bekannten Modeikone Iris Apfel. Das Bild gehört zu einem Werkzyklus, in dem van Haefen sich mit Menschen der Gegenwart und mit Rollenbildern unserer modernen Gesellschaft auseinandersetzt. Ihr Porträt „Iris“ fängt meisterhaft die Persönlichkeit dieser Modeikone ein und geht dabei weit über eine bloße Darstellung einer öffentlichen Figur hinaus. Ingrid van Haefen, die in Karlsruhe und Berlin lebt, kombiniert klassische Porträttraditionen mit einer modernen Bildsprache, die durch präzise Linienführung und subtile Farbnuancen besticht. Das Porträt von Iris Apfel wird nicht nur als Abbild einer Modeikone gezeigt, sondern auch als Symbol für Selbstbewusstsein und Individualität. In der minimalistischen Komposition des Bildes wird Apfel als starke Persönlichkeit charakterisiert, deren Ausstrahlung durch den gezielten Einsatz von reduzierten Farben und klarer Struktur intensiv zur Geltung kommt. Die Künstlerin verzichtet auf Inszenierungen und setzt stattdessen auf Klarheit und Präzision. So wird Iris Apfel in ihrer vollen Authentizität erlebbar. In van Haefens Porträt wird jedoch nicht nur ihre äußere Erscheinung eingefangen, sondern auch das Wesen dieser außergewöhnlichen Frau, die durch ihre Individualität und Selbstverwirklichung besticht. Ingrid van Haefen gibt mit ihren Portraits einen Einblick in ihre persönliche Vorstellung einer „Utopie“: eine Welt, in der die Vielfalt menschlicher Persönlichkeiten und die Freiheit, das eigene Ich zu leben, selbstverständlich sind.

Die Ausstellung „Bessere Utopien“ in der Kirchfeldstraße 122 bietet noch bis zum 06.04.2025 die Gelegenheit, eine Vielzahl aktueller künstlerischer Positionen zu erleben. Sie umfasst neben den Arbeiten von Ingrid van Haefen Werke von überregional bekannten Künstlern wie Manfred Woitischek, Franziska Schemel, Edmund Kuppel, Markus Jäger, Frank Frede, Christian Ertel, Agnes Märkel, Gerold Bursian, Monika Bartsch und Belarmino Barros. Die Öffnungszeiten sind jeweils samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr und nach Vereinbarung unter info@kunstraum-neureut.de. Der Eintritt ist frei.