Kultur

Kunst im öffentlichen Raum: Dietmar Israel zeigt Auswahl seiner Arbeiten im Rathaus

Vorigen Donnerstagabend, 3. April: Vernissage mit Gästen und Kunstinteressierten zu einer Ausstellung im Rathaus Blankenloch. Die Kunsthistorikerin Simone-Maria...
3. April: Vernissage mit zahlreichen Kunstbegeisterten.
3. April: Vernissage mit zahlreichen Kunstbegeisterten.Foto: Stadt Stutensee

Vorigen Donnerstagabend, 3. April: Vernissage mit Gästen und Kunstinteressierten zu einer Ausstellung im Rathaus Blankenloch. Die Kunsthistorikerin Simone-Maria Dietz führte in die Schau mit Werken von Dietmar Israel ein. Eine Retrospektive, sagte sie zu Beginn, mache einen Werdegang sichtbar, die Entwicklung eines Künstlers und einen Stil. Zum Raum, in dem die Arbeiten von Dietmar Israel zu sehen sind, sagte sie: „Zu dem, was schon da ist, kommt etwas hinzu – es wird ein Fächer aufgetan.“

Den Bürgersaal, die Gänge und Treppenaufgänge zierten bereits vereinzelt Werke des 76-Jährigen. Nun kommen Aquarelle, Bilder in Öl und Mischtechnik, Collagen hinzu.

Dicht an dicht hängen sie im ersten Stock und laden bis 9. Mai zu den Öffnungszeiten dazu ein, den Künstler zu entdecken. Dietz skizzierte das Spektrum seiner Werke, darunter die Aquarelle. Israel hielt beispielsweise Landschaften fest – "fast so, als könne man den Wind, den der Künstler erlebt habe, noch beim Betrachten spüren". Seine Collagen verglich Dietz mit einer Litfaßsäule, auf der die Plakate wechseln: „Es wird etwas in Schichten aufgetragen, verschwindet wieder und lässt doch etwas zurück.“ An die Gäste des Abends gerichtet sagte Dietz: „Vielleicht nehmen Sie einfach die Lust, die dahintersteckt, ein Stück weit mit auf.“

Suchen, das sich manifestiert in Kunst

Die musikalischen Beigaben des Abends unterstützten den Zugang zu den ausgestellten Werken: Für ihr Altsaxophon hatte Mirjam Wieland sich drei Soli zurechtgelegt: ein Allegro von Georg Friedrich Händel aus der Klassik und die beiden Jazzstücke „Silk Serenade“ (Jeff Harrison) und „Harlem Nocturne 77“ (Sam Tailor). Verspielt, keck, bei allem bodenständig und klar erfüllte der Charakter der Stücke in Moll und Dur den Raum.

Israel folgte Musik, Einführung und Grußworten in aufmerksamer Zurückhaltung, wie jemand, der so über sich selbst noch etwas erfahren will. Zur Vernissage trug er unter dem braunen Jackett seinen schwarzen Künstler-Overall. Kunsthistorikerin Dietz ging auch auf die Frage ein, was die Wurzeln seines Schaffens sein könnten, und skizzierte einen Künstler auf der Suche, der „von überall etwas aufnehme“, um sich selbst zu finden. Beim Blick, so Dietz, auf Israels expressionistische Arbeiten, mit denen er Köpfe und ihre Gesichtszüge festhielt, gehe es ihr so, dass sie „in ihre Seele hineinschauen, eintauchen“ könne.

Kreativität, die weder Ende kennt noch Alter

„Mich beeindruckt Deine ungebrochene Schaffenskraft“, sagte Dr. Albert Käuflein, Bürgermeister der Stadt Karlsruhe, an Israel gerichtet. Einige Arbeiten mit Datum 2025 entstanden nur wenige Tage vor der Vernissage, in einer durch die anstehende Ausstellung selbst frei gesetzten Energie, wie zu erfahren war. Käuflein bedankte sich, als Vorsitzender der Kulturregion, bei der Vernissage sein zu dürfen und fügte hinzu, Kreativität kenne kein Alter. Oberbürgermeisterin Petra Becker malte ein ähnliches Bild und griff ein Zitat auf, wonach Kreativität sich nie aufbrauchen, sondern, je mehr man sie nutze, nur vermehren könne, und fügte hinzu: „Wir freuen uns auf die Prospektive – auf das, was noch kommt.“

Von Links: Dr. Albert Kaeuflein, OB Becker, Simone-Maria Dietz, Mirjam Wieland, Dietmar Israel.
Von Links: Dr. Albert Kaeuflein, OB Becker, Simone-Maria Dietz, Mirjam Wieland, Dietmar Israel.Foto: Stadt Stutensee
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Ausgabe 15/2025
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