Ein weiterer Preis ,Ökologischer (Vor)Garten 2024' geht an Jutta und Wiegand Schäfer in Karlsdorf, deren malerischer Garten eindrucksvoll zeigt, wie Tierfreundlichkeit und Ästhetik sich mit Leichtigkeit verbinden können. Das zunächst augenfälligste Element sind ringsherum stehende große Bäume und Sträucher, in deren Kronen sich viele Kubikmeter Lebensraum entfalten und die zu ihren Füßen eine Vielfalt an Strukturen erschaffen. Auf dem Boden dürfen einige herabgefallene Äpfel liegenbleiben, etwas Laub sammelt sich unter niederen Zweigen und schützt die Bewohner darunter. Nachts zeigt sich regelmäßig der Igel, dem natürlich niemand erklären muss, wie ökologisch wertvoll Bäume, Sträucher und Hecken sind. Fernab von gemährobotetem Rollrasen mit Metallzaun findet er hier Nahrung und in Arrangements wie einer kunstvoll angeordneten Holzbeige, oder wie zufällig allenthalben eingestreuten Totholzelementen verschiedener Größen, vermutlich auch einen Platz zum Winterschlaf. Durch den gesamten Garten zieht sich auch das Element Naturstein, zunächst als Kunst verstanden, dann aber Mitbewohnern zur Verfügung gestellt. All die bewachsenen Ritzen, Fugen und Hohlräumchen lassen auch im November noch leicht erahnen, wie viel Leben hier sommers stattfindet. Selbst die bemoosten Ziegel auf dem Gartenhaus eröffnen winzigen Insekten Räume und produzieren damit Nahrung für Singvögel und ihre Jungen. Ein besonderes Highlight sind die beiden riesigen, jetzt noch immer blühenden Efeubüsche, die sich am Haus emporziehen und eifrig von Bienen besucht waren. In ihren Tiefen sind sie Brutraum und Refugium für kleine Krabbler. Und auch kleine Flatterer sind den Schäfers am Haus willkommen: unterm Dachvorsprung der Terrasse befindet sich ein seit Jahren von etwa sechs (vermutlich Zwerg-)Fledermäusen bewohntes Quartier nächtlicher Flugakrobaten. Alles in allem ein Garten für Mensch und Natur. Das LB dankt Jutta und Wiegand herzlich für ihre Tier- und Naturfreundschaft!