Es ist eine Entscheidung mit Signalwirkung für den ländlichen Raum: Der Wolf wird offiziell in das Bundesjagdrecht aufgenommen. Was nach einer formalen Änderung klingt, ist in der Praxis ein politischer Paukenschlag. Für den CDU-Bundestagsabgeordneten Klaus Mack ist der Kabinettsbeschluss ein „wichtiger Schritt hin zu einem effektiven und praxisnahen Umgang“ mit dem Raubtier.
Als Berichterstatter seiner Fraktion im Umweltausschuss hat Mack das Thema in Berlin maßgeblich mitgestaltet. Seine Argumentation ist klar: Trotz massiver Investitionen in Schutzzäune und Hunde steigen die Risszahlen. Allein im vergangenen Jahr wurden bundesweit rund 4.300 Nutztiere getötet. „Die Wolfspopulation hat sich sehr positiv entwickelt, aber das bedeutet eben auch eine besondere Herausforderung für den Schutz unserer Schafe, Ziegen und Rinder“, so Mack. Die Erfahrung zeige, dass selbst ein „ausreichender Herdenschutz“ Übergriffe oft nicht verhindern könne.
Die Neuregelung sieht vor, dass die Bundesländer künftig Managementpläne erstellen können, um die Wolfszahlen regional zu regulieren. In Gebieten, in denen der Wolf nicht mehr vom Aussterben bedroht ist – ein Zustand, der laut Mack in den meisten Regionen Deutschlands bereits erreicht ist –, können Tiere künftig schneller und mit deutlich weniger Papierkrieg „entnommen“, also abgeschossen werden.
Besonders wichtig für Mittelgebirgsregionen wie den Schwarzwald: Es können spezielle Weidegebiete ausgewiesen werden. Dort, wo Zäune aufgrund der Topografie (etwa an Steilhängen oder Almen) kaum umsetzbar sind, soll der Schutz der Nutztiere künftig Vorrang haben.
Mit dem Beschluss setzt die Regierung eine Vereinbarung aus dem Koalitionsvertrag um. Der Gesetzentwurf wandert nun zur finalen Beratung in das parlamentarische Verfahren. Mack kündigte an, dort an den Details der praktischen Umsetzung zu feilen: „Unsere Hoffnung ist, dass das Gesetz Anfang April in Kraft treten kann.“
Für die Weidetierhalter in der Region Calw und Freudenstadt könnte das kommende Frühjahr somit eine spürbare Erleichterung bringen, wenn die ersten Herden wieder auf die Weiden getrieben werden. (pm/red)


