
Elina (12), Alexis (11), Janessa (10) und Levi (9) können es kaum erwarten. Heute dürfen sie ihrer Hundeliebe nachgehen und ausgiebig mit den kuscheligen Tieren schmusen, sie bürsten und Leckerli verteilen. Philipp und Steffi Bott aus Calmbach haben im Rahmen des Sommerferienprogramms zum „Husky kuscheln“ eingeladen.
Nicht weniger erwartungsvoll sind die 10 großen Hunde, die sich sichtlich auf die Kinder und ihre Schmuseeinheiten freuen. Wie Philipp Bott, der seit nahezu 25 Jahren mit Huskys arbeitet und im Hundeschlittensport amtierender Deutscher Meister in der 6-Hunde-Klasse im Sprint ist, mit einem Augenzwinkern sagt, sind seine Huskys „liebesbedürftige Weicheier“.
Die Rasse Husky ist bekannt dafür, dass diese Hunde sehr gute Schlittenhunde sind. Sie besitzen eine enorme Ausdauer, sind gehorsam und intelligent. Schlittenhunde müssen die Kommandos des Mushers (Schlittenführer) verstehen und umsetzen können. Der Musher hat keine Leine für die Tiere, sondern steuert sie nur durch kurze, prägnante Befehle. Vor allem der Führungshund muss diese verstehen und so seine Hundekollegen zum richtigen Verhalten anleiten. Die Rasse zeichnet sich durch lange Beine mit kleinen, kompakten Pfoten aus, die nicht im Schnee einsinken. Das Fell hat viel Unterwolle, damit die Tiere, die das ganze Jahr draußen gehalten werden, im Winter nicht frieren.
Bei Familie Bott leben 10 Sibirische Huskys im Alter zwischen 3 und 12 Jahren. Keiner gleicht dem anderen, selbst Geschwister haben eine unterschiedliche Fellzeichnung. Auch die typischen blauen Augen hat nur einer der Hunde, ansonsten sind die Augen auch mal grau oder blau-grau. Steffi Bott erzählt, dass die Tiere keinen Jagdtrieb haben und sehr familienfreundlich sind. Es gibt keinen Rudelführer: Chefs des Rudels sind die beiden „Bezugsmenschen“ Philipp und Steffi.
„Wir trainieren immer von September bis Mai“, erläutern die beiden Musher. Für den Sommer gibt es einen Radschlitten, wenn Schnee liegt, wird auf Kufen gefahren. Bis zu viermal in der Woche geht es dann in den Wald, allerdings nur, wenn die Temperatur unter 12 Grad liegt, sonst ist es den Hunden zu warm. Philipp ist im Wettkampf mit sechs Hunden im Gespann unterwegs, Steffi lenkt einen Schlitten mit vier Hunden. Trainiert werden regelmäßig alle Hunde. Wer im Wettkampf eingesetzt wird, entscheidet unter anderem auch die Tagesform. „Jetzt im Hochsommer haben unsere Hunde vier Monate Urlaub“, erzählt Steffi Bott. Es fällt den Hunden nicht leicht, sich auszuruhen, aber bei der großen Sommerhitze wäre es nicht gesund, die Tiere zu Höchstleistungen anzutreiben.
Ab September geht das Training wieder los, dann wird auch die Ernährung umgestellt, um die Spitzensportler optimal zu versorgen. Die ausgewachsenen Hunde wiegen ca. 20 bis 22 Kilogramm und können das 8- bis 10-fache ihres Körpergewichtes ziehen. Steffi Bott zeigt den interessierten Kindern den Rennschlitten. Dieser ist aus Carbon und wiegt 11 Kilogramm. Die Kinder dürfen selbst mal auf dem Schlitten stehen und ein Gefühl dafür kriegen, wie kippelig die beiden schmalen Kufen sind. Es gibt eine Bremsmatte und Schneeanker, um das Gespann im Schnee zu fixieren. Die Hunde tragen ein Geschirr, wodurch sie über die Neck-Line (Hals-Leine) an den langen Schlittenleinen festgemacht sind.
Nun geht es los: Arlo, Fini, Enzo, Seven, Neno und die anderen Hunde des Rudels stürmen aus ihrem Auslauf und wuseln schwanzwedelnd um die Kinder herum. Diese haben keinerlei Berührungsängste und genießen – wie auch die Tiere – das Kraulen, Streicheln und Kuscheln. Nur Filou traut sich nicht und bleibt lieber in seiner gewohnten Umgebung. Ab und an bellt er herausfordernd zu der munteren Truppe herüber, aber dazukommen will er dann doch nicht. Er möchte einfach seine Ruhe haben.
Steffi Bott verteilt Bürsten und Striegel und die Hunde drängen sich um die Kinder, um gebürstet zu werden. Dabei kommt ganz schön viel Unterwolle aus dem Fell, die jetzt im Sommer nicht unbedingt zum Warmhalten gebraucht wird. Ein großer Moment für Hunde und Kinder ist das Leckerli-Verteilen. Alle Hunde sind hochgradig aufmerksam und freuen sich über die verteilten „Naschereien“, so wie sich auch die Kinder über das Eis freuen, das Steffi Bott aus dem Kühlschrank holt, um die Sommerhitze ein wenig erträglicher zu machen. Als Andenken an diesen schönen Nachmittag gibt es für alle Kinder noch ein Foto mit ihrem Lieblingshusky und dann ist die Kuschelzeit auch leider irgendwann zu Ende. Die Huskys kehren zurück in ihre Boxen und die Kinder werden abgeholt.
Wer nun mehr zum Kuscheln mit Huskys wissen möchte, kann sich unter www.huskymania-blackforest.de weitere Informationen holen. Hier stellen Philipp und Steffi Bott ihr Huskyrudel vor und laden zum Besuch der Spitzensportler auf vier Pfoten ein. (gg)