Die vergangene Woche stand ganz im Zeichen der Erinnerung an die Zeit des Nationalsozialismus – zentrales Thema des Geschichtsunterrichts in Klasse 9. Am Montag und Mittwoch besuchten die drei neunten und die zehnte Klasse das Konzentrationslager Oberer Kuhberg in Ulm. Von der großen Hitze war in den beklemmenden Zellen und Verliesen des KZ wenig zu spüren. Schließlich waren sie in den teilweise unterirdischen Kasematten der alten Festung angelegt. In der eindrücklichen Führung erspürten die SchülerInnen die sukzessive, oft willkürliche Beeinflussung und anschließende Verfolgung von Regimekritikern.
Am Donnerstag schließlich besuchte uns Berthold Graf Schenk von Stauffenberg, der Sohn des Hitlerattentäters Claus von Stauffenberg im Musiksaal der Gemeinschaftsschule. Als einer der wenigen verbliebenen Zeitzeugen sprach er über seine Kindheit und Schulzeit im NS-Regime, über das Attentat seines Vaters vom 12. Juli 1944 und die deutsche Erinnerungskultur. Es war ergreifend zu hören, unter welchen Umständen die Kinder der Familie aufwuchsen. In der abschließenden Schülerfragerunde bezog der Graf Stellung zum Grundwehrdienst und reflektierte die verschiedenen Stauffenbergverfilmungen – alles laut und deutlich ohne Mikrofon.