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KZ Natzweiler-Struthof: Gedenkstättenbesuch der Stufe 9

„An diesem Ort spürt man immer noch den Tod“, empfanden viele Schüler der 9. Klasse des Friedrich-Ebert-Gymnasiums in Sandhausen bei ihrem Besuch...

„An diesem Ort spürt man immer noch den Tod“, empfanden viele Schüler der 9. Klasse des Friedrich-Ebert-Gymnasiums in Sandhausen bei ihrem Besuch im Arbeitslager Natzweiler-Struthof am 14.5.2025. Um 7.45 Uhr ging es mit dem Reisebus los. Aufregung mischte sich mit Bedenken, was die Stufe vor Ort erwarten würde. Als ersten Ort des Schreckens erreichte man das Gebäude mit der Gaskammer des Lagers, deren Besuch schreckliche Gefühle bei vielen Jugendlichen auslöste und sie verstörte.

Anschließend fuhr der Bus weiter auf den Berg, den die Insassen damals hoch marschieren mussten. Dort wurden die Schüler in Kleingruppen eingeteilt, die von den begleitenden Lehrkräften behutsam durch die Gedenkstätte geleitet wurden.

Was zunächst wie eine idyllische Landschaft aussah, waren in Wahrheit die alten Plätze der Baracken am Berghang. Dort wurden die Neuntklässler zunächst über die Brutalität der Appelle aufgeklärt. Der nächste Halt war der Galgen, an dem die erschütternde Geschichte eines mutigen Insassen erzählt wurde, der am Galgen ermordet wurde, während im Hintergrund ein Weihnachtsbaum stand – der Zynismus der Nazis.

Als Nächstes ging es zum Arrestbunker. Hier wurde den Jugendlichen die Brutalität dargestellt, indem sie sich zu zwölft in die Zelle stellten, die für 19 Häftlinge vorgesehen war. So spürten sie direkt, wie wenig Platz es gab. Ein (im Wortsinn) bedrückendes Gefühl.

Dann folgte das Krematorium, wo die Insassen – manche sogar bei lebendigem Leibe – verbrannt wurden: eine wahrhaft schreckliche Vorstellung. So hielten die Gruppen an der Stelle, an der die Asche der Verbrannten von der SS „entsorgt“ wurde, eine Schweigeminute ab, um an die Opfer der grausamen Taten der Nazis zu denken und sich daran zu erinnern, dass so etwas nie wieder passieren darf.

Als letzter Programmpunkt vor Ort durften sich die Schüler frei in der Museumsbaracke aufhalten. Dort erwarteten sie verstörende Bilder von den Leichen ermordeter Juden, Darstellungen der Baracken, Kleidung und Porträt-Bilder der Insassen.

Die Exkursion nach Struthof war für viele augenöffnend und lehrreich, zugleich aber auch brutal und traurig. Umso wichtiger ist es, weiterhin über den Nationalsozialismus zu unterrichten!

Der ausführlichere Originalbericht von Victoria Hronsky, der diesem Text hier zugrunde liegt, ist auf www.feg-sandhausen.de abrufbar. Dort finden Sie auch weitere Bilder zu dieser Exkursion.

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Rathaus-Rundschau Leimen
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Ausgabe 23/2025
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