Musik nimmt Revolutionen schon immer vorweg. Daran erinnern vom 15. bis zum 24. November Opernstar Cecilia Bartoli und Dirigent Thomas Hengelbrock sowie viele weitere Künstlerinnen und Künstlern im Rahmen der Herbstfestspiele „La Grande Gare“ im Festspielhaus Baden-Baden.
Auf dem Programm steht große europäische Vokalmusik aus Deutschland, Frankreich und Italien. Zu den Solistinnen und Solisten zählen neben der italienischen Mezzosopranistin Cecilia Bartoli, die eben erst zur „Sängerin des Jahres“ gekürte deutsche Sopranistin Anna Prohaska, die irische Mezzosopranistin Tara Erraught, Lea Desandre aus Frankreich sowie der deutsche Tenor Julian Prégardien. Es folgt das Programm.
Thomas Hengelbrock bittet zum Auftakt des Festivals am Freitag, dem 15. November um 19 Uhr, in den Salon. Hier befasst er sich mit Kunst, aber auch anderen Fragen rund um die zentralen Werke, die in den kommenden Tagen auf dem Programm stehen.
Der Dirigent spricht mit der Musikjournalistin Friederike Westerhaus. Im Anschluss ist das Publikum eingeladen, Fragen zu stellen und miteinander ins Gespräch zu kommen.
Das Singfest ist eine feste Größe bei den Herbstfestspielen. Laien singen am 16. Und 17. November mit Profis, am Schluss des Festivals geht es dann gemeinsam auf die Bühne. Im Projektchor kann jeder unter Anleitung der Dozentinnen und Dozenten des Balthasar-Neumann-Chores mitmachen.
Warum klingt Vivaldis Musik in einer Kirche gespielt noch einmal so gut? Man braucht einen Nachhall, ein Echo, wenn auch nur ein winziges, um die akustischen Gittereffekte entstehen zu lassen, die Vivaldis Musik in eine berauschende Angelegenheit verwandeln.
In der Praxis kann es kaum berauschender werden als mit dem französischen Ensemble Jupiter und der Mezzosopranistin Lea Desandre am 16. November um 19 Uhr.
Die Herbstfestspiele mit Thomas Hengelbrock feiern die großen repräsentativen Chorwerke. Haydns Oratorium „Die Schöpfung“ galt als das Urbild eines perfekten Meisterwerks.
Thomas Hengelbrock und seine Balthasar-Neumann-Ensembles setzen am 17. November um 18 Uhr neue Maßstäbe. Die Entstehung der Welt und der Liebe und die in Töne gesetzte Zuversicht an den ersten Tagen der Menschheit machen schlicht gute Laune. Mit seiner „Schöpfung“ komponierte Haydn Musik, die jedem zugänglich ist – inklusive der Botschaft, die Schöpfung nicht nur zu genießen, sondern auch zu bewahren.
Manche Menschen behaupten, die feinsten, nobelsten Gattungen in der Musik seien Kammermusik und Lied. Da nimmt Franz Schubert noch einmal eine Sonderstellung ein.
Ein Schubert-Liederabend, wie es ihn am 20. November um 19 Uhr geben wird, kann leicht zum Höhepunkt der Saison werden, vor allem wenn man dazu noch so unvergleichlich gute Musiker hat. Stellvertretend sei hier Julian Prégardien genannt, einer der bedeutendsten Liedinterpreten nicht nur seiner Generation.
Christoph Willibald Gluck krempelte kurz vor Ausbruch der Französischen Revolution das Pariser Musikleben um. Seine Oper „Iphigénie en Tauride“ wurde zum Triumph des Förstersohns aus der Oberpfalz.
Italienische, deutsche und französische Oper werden zu großem europäischem Musiktheater der Gefühle. Zu sehen ist die Vorstellung am 22. November um 20 Uhr.
Zufall oder Schicksal? An keinem Werk der Musikgeschichte lässt sich diese Frage so emotional erörtern wie an Mozarts unvollendetem Requiem. Mozart starb nämlich beim Komponieren der Totenmesse im Alter von nur 35 Jahren.
Der Zorn Gottes, des Menschen Trauer, Furcht und Hoffnung – Thomas Hengelbrock und seine Ensembles sind genau die richtige Besetzung, um alle Emotionen der Musik am 23. November um 18 Uhr auf die Bühne zu bringen.
An zwei Workshoptagen haben sich die Sängerinnen und Sänger unter Anleitung der Dozentinnen und Dozenten des Balthasar-Neumann-Chores auf den Höhepunkt dieses Chorprojekts vorbereitet. Das Abschlusskonzert auf der großen Bühne im Festspielhaus am 24. November um 11 Uhr sorgt bestimmt für donnernden Beifall eines begeisterten Publikums.
„La Bartoli“ feiert am 24. November um 17 Uhr den deutschen Komponisten Christoph Willibald Gluck. In der ewig aktuellen Geschichte vom Künstler Orpheus übernimmt die große Diva der Oper die Partie des „Orfeo“ und verkörpert damit den Künstler sowie seinen magischen Gesang. In sieben Szenen wird die herzerweichende Geschichte erzählt.