Schutzgemeinschaft Filder cc G. Visintin, gvisintin@aol.com, 0179/2050449, www.schutzgemeinschaft-filder.de
Anlässlich des internationalen „Tag gegen den Lärm“ am 30. April appelliert auch die SG Filder - zusammen mit zahlreichen Initiativen, die sich an den bundesweiten Flughäfen für die lärmgeplagten Anwohner einsetzen - für ein verbessertes Fluglärmschutzgesetz. Auch in Stuttgart und in allen Filder-Kommunen, bis nach Esslingen (Berkheim!) und ins Neckartal (Deizisau, Altbach etc.) sowie Richtung Böblingen (Holzgerlingen!) leiden viele Menschen täglich unter dem gesundheitsschädlichen Lärm der startenden, landenden und überfliegenden Maschinen. „Das geltende „Fluglärmschutzgesetz aus 2007 schützt die Luftverkehrswirtschaft und nicht die Menschen. Es muss dringend grundlegend überarbeitet werden und dem aktuellen Stand der Lärmwirkungsforschung angepasst werden“, fordert der SG Filder Vorsitzende Steffen Siegel zusammen mit dem Präsidenten der Bundesvereinigung gegen Fluglärm, Werner Kindsmüller. Das gesundheitliche Risiko für Anwohnerinnen und Anwohner sei während der Schlafzeit am höchsten, erklärt etwa der Kardiologe und Seniorprofessor Thomas Münzel am Klinikum der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Fluglärm beeinträchtige tagsüber die Konzentration, störe aber vor allem den Nachtschlaf - mit gravierenden Folgen für das menschliche Herz-Kreislauf-System. „Schon Dauerbelastungen von 50 bis 60 Dezibel, die üblicherweise in der Umgebung von Flughäfen gemessen werden,können tagsüber die Konzentration und nachts den Schlaf stören“, betont Thomas Münzel.
Nun zeigt eine Studie aus Großbritannien erstmals die konkreten Auswirkungen von permanentem Fluglärm auf das Herz. Bei der Auswertung von Herzaufnahmen per Magnetresonanztomographie (MRT) stellten britische Wissenschaftler fest, dass die linke Herzkammer bei Menschen, die nahe an Flughäfen wohnen, um durchschnittlich sieben Prozent schwerer ist als bei anderen Personen. Dies erhöhe das Risiko für schwere Herz-Kreislauf-Probleme wie Herzrhythmusstörung, Herzinfarkt oder Schlaganfall um 32 Prozent, schreibt die Gruppe um Cristian Topriceanu vom University College London im Journal of the American College of Cardiology (JACC). Deutsche Experten, darunter auch Thomas Münzel, loben die Studie und sagen, dass das Resultat auf Deutschland übertragbar sei. Nachzulesen etwa in der Apothekerrundschau vom 9.1.2025: www.apotheken-umschau.de/news/fluglaerm-so-schadet-der-krach-der-herz-gesundheit-1218825.html
Deshalb ist es aus Klimagründen und für den Gesundheitsschutz notwendig, weniger zu fliegen. Wenn sich jede/r vornimmt, einen Flug weniger im Jahr zu fliegen als bisher, wäre schon viel gewonnen, betont die SG Filder.