Der Stadt Meßstetten ist das Wohl ihrer jüngsten Bürgerinnen und Bürger viel wert. Immer, wenn irgendwo der Schuh drückt, versucht die Verwaltung schnell und unbürokratisch zu reagieren und das nötige Geld in die Hand zu nehmen. Das zeigt eindrucksvoll auch das jüngste Beispiel „Kindergarten Fürhölzer“.
Wo kleine Kinder sind, geht es meist recht laut zu. So natürlich auch im Kindergarten Fürhölzer in Meßstetten. Baulich und gemessen an der großzügigen Außenanlage dürfte diese Kita mit die größte im gesamten Stadtgebiet sein. Konzipiert war sie ursprünglich für zwei Gruppen; aufgrund des vorhandenen Platzes und des gestiegenen Bedarfs an Kindergartenplätzen beherbergt die Einrichtung seit Herbst 2017 aber drei Gruppen, eine davon in der sogenannten Halle sowie in einem Kleingruppenraum. Hier werden zusammen aktuell 16 Kinder betreut; in den beiden anderen Gruppen zusammen ist Platz für 50 Kinder. Weil sich die „Halle“ direkt an den Eingang mit Windfang anschließt, ist sie quasi eine Art Zwischenraum zum weiteren Flur, über den die anderen Gruppenräume erreichbar sind.
„Dieser Eingangsbereich in der Nutzung als Gruppenraum führt im Hinblick auf die Lautstärke und durch die Bringsituation von Kindern aus anderen Gruppen immer wieder zu Problemen. Aus diesem Grund besteht sowohl seitens der Eltern als auch des Teams der Wunsch nach einer räumlichen Verbesserung“, heißt es wörtlich in der Vorlage zur jüngsten Sitzung des Technischen Ausschusses am 9. April 2025. Hier ging es nämlich darum, wie Abhilfe geschaffen werden kann. Bürgermeister Schroft hat mit Elternvertretern der Gruppe schon kurz nach Bekanntwerden des Problems am 24. September 2024 das persönliche Gespräch gesucht, um mögliche Lösungsansätze zu erörtern.
Eine sinnvolle und gute Lösung war in diesem Falle recht schnell gefunden: Zwei Trennwände sollen aus der großen „Halle“ nun zwei einzelne Räume machen – ein kleinerer rechts und ein sehr großer links, wenn man zur Tür hereinkommt. Zwischendurch geht der Flur in seiner normalen Fortsetzung zum Eingangsbereich. Diese Trennelemente sind recht flexibel gestaltbar, um aber genügend Tageslicht in den künftigen, abgegrenzten Flur zu bekommen, sind großzügige Glasflächen vorgesehen. Aufwändiger und deshalb teurer ist die Trennwand linker Hand, weil hier die Deckenhöhe fast vier Meter beträgt und das auf einer Länge von annähernd sieben Meter. Rechter Hand ist das Trenn-Element dreieinhalb auf zwei Meter (Länge x Höhe) groß.
In Summe kosten diese Trennwände laut eines Angebotes der Firma Glasbau Wäschle in Unterdigisheim knapp 19.300 Euro brutto. Einstimmig bewilligte der Technische Ausschuss die außerplanmäßigen Haushaltsmittel in Höhe von 22.000 Euro für die Optimierung der Raumsituation im städtischen Kindergarten Fürhölzer.
Einmal mehr zeigt sich, dass die Stadtverwaltung Meßstetten und ihre gemeinderätlichen Entscheidungsträger sehr rasch reagieren, wenn bei Einrichtungen für die Jüngsten Verbesserungsbedarf besteht. Zur Erinnerung: Nachdem die rund 160 Kindergartenplätze, die seit 2016 bereits neu geschaffen wurden, nicht ausreichten, wurden in den zurückliegenden zwei Jahren gleich mehrere Maßnahmen angestoßen, weitere Kindergartengruppen neu zu schaffen. Im Evangelischen Kindergarten Hossingen, dessen Gebäude sich in städtischem Eigentum befindet, hat die Stadt im Herbst 2023 mit baulichen Maßnahmen eine neue Gruppe im Eiltempo eingerichtet. Die Kosten beliefen sich auf zirka 230.000 Euro. In der städtischen Kita Bueloch beginnt in diesem Jahr die Erweiterung um zwei Gruppen in Form eines Anbaus. Die geschätzten Kosten für dieses Projekt liegen gegenwärtig bei 2,85 Millionen Euro einschließlich Außenanlagen. Im Katholischen Kindergarten Heinstetten, dessen Gebäudeeigentümer ebenfalls die Stadt ist, soll in diesem Jahr die bereits bestehende Machbarkeitsstudie zur Erweiterung von einer oder zwei weiteren Gruppen zu einer Planung reifen. Im Sozial- und Gesundheitszentrum, das die BeneVit Holding GmbH in Meßstetten plant, ist ebenfalls eine zweigruppige Kindertageseinrichtung eingeplant, deren Trägerschaft die Stadt Meßstetten übernehmen wird.
In welche Richtung sich die Kinderzahlen in den nächsten Jahren bewegen und welcher Bedarf an Kindergartenplätzen notwendig wird, kann nur schwer prognostiziert werden. Es käme einem Blick in die Glaskugel gleich. Denn nicht nur die reine Zahl an künftigen Kindern bestimmt den Bedarf. Ebenso sind Alter, wann Kinder in die Kita geschickt werden, sowie die Art der Betreuung relevant. Waren noch vor einigen Jahrzehnten Gruppen mit bis zu 50 Jungs und Mädchen keine Seltenheit, so reduzierte sich die Gruppengröße immer mehr, was vor allem einer intensiveren Betreuung zuzuschreiben ist.
Jedenfalls ist für die kommenden Jahre der Kindergarten Fürhölzer – erst recht mit der neuen räumlichen Situation – für einen dauerhaften dreigruppigen Betrieb ausgelegt. Dazu erklärt Meßstettens Hauptamtsleiter Thomas Berg: „In unserem städtischen Kindergarten Fürhölzer in Meßstetten besteht eine dauerhafte Betriebserlaubnis (diese erteilt der KVJS: Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg) für 72 Kindergartenplätze in drei Gruppen. Unter dreijährige Kinder nehmen zwei Plätze in Anspruch. Aktuell ist der Kindergarten voll belegt.“
Das gilt im Übrigen auch für alle Kindergärten im Stadtgebiet. Laut Berg sind aktuell mit Ausnahme von wenigen Regelkindergartenplätzen in den Stadtteilen in der Gesamtstadt Meßstetten alle Kindergartenplätze belegt; in der Regel bilden sich sogar Wartelisten. Wie es fürs kommende Kindergartenjahr konkret aussieht, zeigt sich laut Worten des Hauptamtsleiters in gut einem Monat. Stichtag für die Platzanmeldung für 2025/2026 war am 31. März. Bis Mai werden nun die Plätze der städtischen Einrichtungen vergeben. Wie viele Kinder konkret auf der Warteliste für das kommende Kindergartenjahr stehen, lässt sich deshalb erst im Anschluss beziffern. (VB)