
Am 27. und 28. September fanden die Landesmeisterschaften der U15 und U13 in Pforzheim statt. Sechs unserer Judoka qualifizierten sich am vorangegangenen Wochenende bei den Bezirksmeisterschaften und durften sich in der Ludwig-Erhard-Halle mit den Judoka aus Südbaden messen.
Den Anfang machte am Samstag Lenja in der U15. In der höchsten Gewichtsklasse hatte sie es wie immer mit ihrer Standardgegnerin von PS Karlsruhe zu tun und leider nur einer Vertreterin aus Südbaden. Diese bereitete Lenja kaum Schwierigkeiten, relativ schnell konnte sie die Begegnung mit einer zwingenden Fußtechnik frühzeitig entscheiden. Gegen ihre ewige Kontrahentin aus Karlsruhe, gegen die sie in den letzten Begegnungen immer verloren hatte, entspann sich ein wirklich spannender und hochklassiger Kampf. Beide waren hochkonzentriert und schenkten sich nichts. In dieser ausgeglichenen Begegnung hatten beide ihre Ansätze und Versuche, die jeweils gekonnt pariert wurden. Dann gelang der Karlsruherin doch eine kleine Wertung aus einer Eindrehtechnik, trotzdem war noch alles offen. Doch dann näherte sich die Zeit dem Ende und trotz vollem Einsatz konnte Lenja nicht mehr punkten – so entschied leider dieser winzige Vorsprung. Eine deutliche Steigerung von Lenja und ein zukünftiger Sieg rücken in greifbare Nähe. Als Vize-Landesmeisterin tritt sie am 19. Oktober bei den Süddeutschen Meisterschaften wieder in Pforzheim an, dort wird die nächste Begegnung der beiden stattfinden.
Am Sonntag waren dann Fynn, Adrian, Jonathan, Mads und Anna am Start. Fynn in der schwersten Gewichtsklasse in einem Doppel-Pool mit sieben Judoka zeigte eine gute Leistung. Erst nach einiger Gegenwehr musste er sich seinem ersten Gegner geschlagen geben. Im zweiten Kampf steigerte er sich, lange war die Begegnung ausgeglichen, ohne Wertungen. Fynn zeigte die besseren Ansätze und war bis 20 Sekunden vor Schluss überlegen, dann jedoch drehte der Gegner nochmal auf und setzte ein paar Techniken – erfolglos – an. Dennoch überzeugte das die Kampfrichter, die die Begegnung leider gegen ihn entschieden. Damit erreichte Fynn den guten 5. Platz.
Jonathan und Adrian fanden sich in der Klasse bis 40 kg wieder. Adrian hatte in seinem ersten Kampf gegen den Mitfavoriten von BC Karlsruhe keine Chance und verlor recht schnell mit einer vollen Wertung. Jonathan konnte seinen Kampf gegen einen stark und unangenehm kämpfenden Villinger ebenfalls nicht gewinnen und unterlag mit zwei halben Wertungen. In der Trostrunde gelang Adrian dann mit einer kräftigen Eindrehtechnik nach 15 Sekunden der Sieg und auch Jonathan brachte seinen Kampf ungefährdet vor der Zeit mit einer schwungvollen Eindrehtechnik zu Ende. Die folgenden Begegnungen der beiden fanden gegen jeweils sehr starke Gegner statt. Weder Jonathan noch Adrian konnte punkten, womit Adrian den 7. Platz und Jonathan den 5. Platz erlangte.
Mads in der Gewichtsklasse bis 31 kg musste sich in einem Fünferpool behaupten. Seine ersten drei Begegnungen gingen einigermaßen ungefährdet gewonnen, seinem intuitiven Judo mit dynamischen Techniken, Kontern und zwingenden Stand-Boden-Übergängen konnte keiner etwas entgegensetzen. Bis zum letzten Kampf. Dort hatte er es mit einem Freiburger Judoka aus dem Südbadischen Landeskader zu tun, der offensichtlich aufgrund seines grünen Gürtels deutlich länger Judo praktiziert als Mads. Dem zum Trotz entwickelte sich ein sehr ausgeglichener Kampf. Gekonnt parierte Mads Technik für Technik und zeigte auch selber immer wieder schnelle Ansätze. Mit vollem Einsatz der beiden ging der Kampf über die volle Zeit: Kampfrichterentscheid! Leider reichte es für Mads wohl ganz knapp nicht, aber der Vize-Landesmeistertitel ist ein riesiger Erfolg für ihn.
Bei den Mädchen trat Anna in der Klasse bis 44 kg in einem Doppel-Pool mit sieben Judoka an. Dort hatte sie es gleich im ersten Kampf auch wieder mit der Bezirksmeisterin aus Heidelberg zu tun, gegen die sie am vorigen Wochenende schnell verlor. Auch jetzt gelang es Anna nicht, in der Begegnung Kontrolle zu erlangen, und unterlag vor der Zeit. In den nächsten zwei Kämpfen drehte Anna auf, konnte mit ihrer Spezialtechnik jeweils schnell punkten, anschließend die Begegnung im Boden entscheiden und stand damit im Halbfinale. Gegen die Erste des anderen Pools entwickelte sich ein interessanter Kampf. Anna punktete schnell mit ihrer Spezialtechnik und der Kampf wäre eigentlich gewonnen gewesen, leider wurde die Wertung annulliert wegen unerlaubten Griffes. Davon überhaupt nicht entmutigt hielt Anna den Druck aufrecht, und wieder mit der gleichen Technik zwang sie die Kontrahentin auf den Rücken: Sieg und Einzug ins Finale! Nun ging es wieder gegen die Heidelbergerin aus der ersten Begegnung. Sehr gut taktisch eingestellt durch Trainer Petar durchkreuzte sie immer wieder die Techniken ihrer Gegnerin. Sie zeigte beeindruckenden Kampfgeist und mit gekonntem Ausweichen und Nachsetzen ließ sie die Angriffe ins Leere laufen. Es gelangen ihr sogar Techniken, die aus unerfindlichen Gründen nicht gewertet wurden. Kurz vor Ende strauchelte sie dann leicht, es ging im Boden weiter. Dort konnte sie sich trotz allem Einsatz nicht befreien und verlor zwar doch, aber mit deutlich verbesserter und beeindruckender Leistung: Der Vizemeistertitel ist hoch verdient!
Mit in Summe drei Vizemeistertiteln, zwei 5. Plätzen und einem 7. Platz können wir sehr zufrieden sein, alle unsere U13-Judoka haben sich für die Baden-Württembergische Meisterschaft U13 in Kirchberg am 12. Oktober qualifiziert.