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Landesprogramm Movers: „Wer geht, gewinnt“

Grundschule Schatthausen Landessieger beim Wettbewerb Schulwegprofis 2024 Die Grundschule Schatthausen kam bei der landesweiten Mitmachaktion „Schulwegprofis...
V.l.: Annika Stuke vom Verkehrsministerium, Lehrerin Angelika Ruff und Rektorin Claudia Tertnick von der Grundschule Schatthausen.
V.l.: Annika Stuke vom Verkehrsministerium, Lehrerin Angelika Ruff und Rektorin Claudia Tertnick von der Grundschule Schatthausen.Foto: Fotos: LIP

Grundschule Schatthausen Landessieger beim Wettbewerb Schulwegprofis 2024

Die Grundschule Schatthausen kam bei der landesweiten Mitmachaktion „Schulwegprofis – Wer geht, gewinnt!“ auf den ersten Platz und wurde damit Landessieger von Baden-Württemberg. In einer Feierstunde im Evangelischen Gemeindehaus trafen sich zu diesem Anlass die Vertreter des Verkehrsministeriums, der Stadt Wiesloch und der Schule, unter anderem auch die Landtagsabgeordneten Christiane Staab (CDU) und Norbert Knopf (Die Grünen).

Aufgabe der Aktion war es, dass die Schülerinnen und Schüler drei Wochen lang auf spielerische Art möglichst viele „aktive Schulwege“ sammelten, wahlweise zu Fuß, mit dem Roller oder dem Fahrrad. Gewonnen hat die Schule mit den meisten beschriebenen Wegen im Verhältnis zu den teilnehmenden Kindern. So wurden in Schatthausen für 65 Teilnehmer nachvollziehbar 865 „aktive Wege“ festgehalten.

Neue Spielgeräte

Knapp dahinter lag die Schönbuchschule in Dettenhausen (Landkreis Tübingen) und die Johann-Ludwig-Schneller-Schule in Erpfingen (Landkreis Reutlingen). Insgesamt hatten 21.400 Schüler aus 115 Grundschulen in ganz Baden-Württemberg teilgenommen und fast 230.000 Schulwege erkundet. Im Durchschnitt legte jedes Kind während des dreiwöchigen Aktionszeitraums elf von 15 möglichen Schulwegen selbständig zurück, in Schatthausen waren es 13,3. Diese beeindruckende Leistung belohnte das Landesprogramm mit einem Überraschungspreis. Die Grundschule Schatthausen hat sich für Spielgeräte im Schulhof entschieden, alternativ hätte sie auch Sportgeräte oder eine Aktionswoche mit Rollern, Wave- und Longboards wählen können. Einzelheiten dazu erfuhren die Gäste von Annika Stuke vom Verkehrsministerium und Maren Schumacher von der „Nachverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg“, die den Wettbewerb durchführte.

Lob vom Verkehrsminister

Verkehrsminister Winfried Hermann freute sich über die erfolgreiche Umsetzung und gab schriftlich folgendes Statement ab: „Der Wettbewerb motiviert Grundschülerinnen und Grundschüler dazu, zu Fuß oder mit dem Tretroller zur Schule zu gehen. Unser Ziel ist es, den eigenständigen Schulweg als feste Routine in den Schulalltag zu integrieren. Kinder brauchen Bewegung. Durch den Wettbewerb kommen sie wach und frisch zur Schule und nicht verschlafen aus dem Elterntaxi.“ Der Wettbewerb ist nur eines von mehreren Angeboten des Landesprogramms MOVERS, das unter Federführung des baden-württembergischen Verkehrsministeriums, gemeinsam mit dem Innenministerium und dem Kultusministerium, konzipiert worden ist. Dabei geht es um die Unterstützung von Schulen und Kommunen, die die Mobilität der Kinder und Jugendlichen anregen wollen, um von der Forschung festgestellte Defizite zu beheben. Neben dem Wettbewerb werden unter anderem Einzelmaßnahmen wie Bike-Pools, Schulradeln oder der Bau von Radabstellanlagen gefördert.

Nachhaltiges Projekt

Von Schulleiterin Claudia Tertnick erfuhren die Besucher der Preisverleihung, dass das Projekt mehr war als ein „schöner Zusatz zum Unterricht“. Es sei ein wichtiger Baustein für die Entwicklung der Kinder, der ihnen, neben körperlicher Ertüchtigung, wichtige Werte wie Eigenverantwortung, Umweltbewusstsein und Zusammengehörigkeitsgefühl vermittle. Ihr großes Lob galt nicht nur den beiden Organisatoren, der Kollegin Angelika Ruff und dem Elternbeiratsvorsitzenden Dr. Florian Lietzmann, sondern auch den teilnehmenden Schülern, die durch ihre Energie und Begeisterung gezeigt hätten, dass „es viel Spaß machen kann, den Schulweg selbständig zu bewältigen“. Dass dies auch nachhaltig gewesen sei, erkenne man daran, dass nach Ablauf des Aktionszeitraums viele Schüler mit Freude weiterhin den Schulweg zu Fuß oder mit dem Roller zurücklegten und so morgens „ausgeschlafen, mit roten Bäckchen und einem Lächeln vor der Tür stehen“.

Mit Überzeugung in Bewegung

Zusätzlich erhielt die Schule Arbeitsmaterialien für den Mathematik-, Deutsch- und Sachkundeunterricht, mit denen die Erfahrungen, Erlebnisse und Beobachtungen auf den Schulwegen vertieft werden können. So wurden Wegstrecken berechnet und miteinander verglichen, Wege verbal und schriftlich beschrieben und Verkehrszeichen kennengelernt. In der Verbindung zwischen konkreter Erfahrung und schulischer Arbeit verstanden die Kinder den Sinn und Nutzen der täglichen körperlichen Anstrengung, was sie auch in ihren Statements zum Ausdruck brachten. So fanden sie es schön, sich zusammen mit Freunden auf den Weg zu machen. Roller-Fahren war ein ganz besonderes Erlebnis, und jeden Tag habe man Neues entdeckt, und: „Je weniger Eltern, desto weniger Abgase.“
Auch Bürgermeister Ludwig Sauer und Ortsvorsteher Patrick Schulz waren voll des Lobes für das Engagement der Kinder und der Schule und wollten, trotz knapper Kassenlage, alles dafür tun, dass der Schulhof mit den versprochenen Geräten schön gestaltet werde. Sie ermunterten alle, bei der Stange zu bleiben und weiterhin regelmäßig zu Fuß, mit dem Roller oder Fahrrad in die Schule zu kommen. (aot)

Insgesamt hatten 21.400 Schüler aus 115 Grundschulen in ganz Baden-Württemberg teilgenommen und fast 230.000 Schulwege erkundet.
Insgesamt hatten 21.400 Schüler aus 115 Grundschulen in ganz Baden-Württemberg teilgenommen und fast 230.000 Schulwege erkundet.
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