
Mit mehr als 100 Gästen fand kürzlich im Scala Ludwigsburg die zehnte Inklusionskonferenz des Landkreises statt. Unter dem Motto „Behinderung, Migration und Inklusion gemeinsam denken“ stellte der Landkreis Menschen in den Fokus, denen vielfachen Barrieren begegnen.
Seit 2016 bietet die Konferenz jährlich Raum für Impulse und Begegnungen – sie ist offen für Bürgerinnen und Bürger, Betroffene, Politik und soziale Einrichtungen. Die Jubiläumsveranstaltung machte deutlich, dass Inklusion im Landkreis fest verankert ist und auch unter schwierigen finanziellen Rahmenbedingungen weiter vorangetrieben wird. Sozialdezernent Christos Vavouras betonte zu Beginn: „Inklusion ist keine fertige Lösung, sondern eine Haltung, ein Prozess, der beständig wächst.“ Gleichzeitig hob er hervor, wie wichtig Austausch und Zusammenarbeit gerade in herausfordernden Zeiten sei.
Im Zentrum stand der Beitrag der Hauptreferentin Hülya Marquardt, einer erfolgreichen Unternehmerin, Autorin und Inklusionsbotschafterin. In ihrem Beitrag schilderte sie eindrucksvoll, wie sich Behinderung und Migration in ihrer eigenen Lebensgeschichte überschneiden und wie sie diese Erfahrungen geprägt und zu der Person gemacht haben, die sie heute ist. „Schönheit und Stärke liegen in der Einzigartigkeit jedes Menschen – mit all seinen Besonderheiten“, so Marquardt.
Die weiteren Kurzbeiträge und Interviewformate boten praxisnahe Einblicke und gaben Menschen mit Behinderung und Migrationsgeschichte Raum, ihre Perspektiven zu teilen. Dabei wurde deutlich, an welchen Stellen im Alltag weiterhin strukturelle Barrieren bestehen und auch, wo sich neue Chancen durch gemeinsame Zusammenarbeit eröffnen.
Zu Wort kamen unter andrem Mohamed Zakzak, Inklusionsbeauftragter der Stadt Pforzheim, der Sozialdienst Asyl des Landratsamts Ludwigsburg sowie Vertreter der Theo-Lorch-Werkstätten. Musikalisch begleitet wurde der Abend durch Beiträge des Trio Babel, die zusätzliche Akzente setzten und die Veranstaltung bereicherten.
Durch das Programm führten Silke Rapp vom Netzwerk Inklusion und Dalya Abu Daqqa, Integrationsbeauftragte des Landkreises Ludwigsburg. Das Landratsamt kündigte bereits an: Auch 2026 wird die Inklusionskonferenz mithilfe der großzügigen Unterstützung der Stiftung Jugendförderung, Arbeit und Soziales der Kreissparkasse Ludwigsburg fortgesetzt.