Der Ausschuss für Umwelt und Technik hat sich in seiner Sitzung am Donnerstag, 10. Oktober, im Lichthof der Badischen Versicherungen Karlsruhe mit der Holzvermarktung befasst. Mit der Reform der Landesforstverwaltung zum 1. Januar 2020 hat sich die Holzvermarktung im Kreis grundlegend verändert. Seither vermarktet das Landratsamt Karlsruhe das Holz für kommunale und private Waldbesitzer. Die Holzverkaufsstelle hat sich in den vergangenen Jahren trotz schwieriger Marktbedingungen und den großen Waldschäden als verlässlicher Partner für die Waldbesitzer im Landkreis etabliert. Ziel war und ist es, den Holzverkauf eng mit der nachhaltigen Pflege der Wälder zu verknüpfen und eine effiziente, regionale Vermarktung zu fördern.
Das Ergebnis einer umfassenden Evaluation zeigt, dass sich die organisatorischen Strukturen bewährt haben. Die Effizienz der Vermarktung, die Zusammenarbeit mit den Waldbesitzern und die Anpassung an Marktveränderungen funktionieren gut. Von 2020 bis 2023 hat die Holzverkaufsstelle rund 179.000 Festmeter Holz an 330 Kunden vermarktet, darunter eine breite Palette von Holzsortimenten – vom hochwertigen Buchen-Stammholz bis zum Pappel-Schälfurnier. Dabei stellte die Vielfalt der Landschaften im Landkreis Karlsruhe, vom Auewald bis zum Schwarzwald, eine besondere Herausforderung dar: Die Holzverkäufe im Landkreis bestehen aus vielen kleinen, unterschiedlichen Sortimenten, die an eine unterschiedliche Kundschaft vermarktet werden müssen. Anders als in anderen Landkreisen gibt es hier keine Massensortimente, die mit geringem Aufwand an Großkunden verkauft werden könnten. So wurden in den vergangenen Jahren auch einige außergewöhnliche Verkaufs-Projekte durchgeführt, wie etwa der Holzverkauf für den Bau des neuen Giraffenhauses und das Safari-Gehege im Zoo Karlsruhe, für den Musikinstrumentenbau oder auch Räucherbretter für Lebensmittel.
Die trockenen Jahre und Waldschäden, insbesondere durch den Borkenkäferbefall, haben die Vermarktung zusätzlich erschwert. Trotzdem gelang es, die Erlöse pro Festmeter Holz zu steigern. Insgesamt wurden in diesem Zeitraum über 13 Millionen Euro aus der Holzvermarktung für den beteiligten Kommunalwald generiert.
Besonders im Brennholzbereich zeigt sich eine kontinuierlich hohe Nachfrage, die durch die angespannte Lage auf dem Energiemarkt noch verstärkt wurde. Mit der bevorstehenden Einführung des digitalen Brennholzportals „Holzfinder“ blickt der Landkreis optimistisch auf die kommenden Jahre. Das neue Portal wird den kommunalen Waldbesitzern als zusätzlicher Vermarktungsweg im Landkreis ab Oktober 2024 zur Verfügung stehen. Das von 14 Landkreisen entwickelte Brennholzportal ermöglicht es Waldbesitzern, ihr Brennholz direkt online anzubieten. Der „Holzfinder“ bietet somit eine moderne Erweiterung der Vermarktungsmöglichkeiten und ist zudem eine unkomplizierte, transparente Plattform, um den Holzverkauf weiter zu vereinfachen.
Die allgemeine Kostenentwicklung, vor allem für die Bereiche Personal und Material, machen jedoch auch vor der Holzvermarktung im Landkreis nicht Halt: Das Gremium beschloss deshalb, ab dem 01. Januar 2025 die Entgelte für die Holzvermarktung und den forstlichen Revierdienst anzupassen, um die erforderliche Kostendeckung zu erreichen. Die komplette Holzvermarktung steigt um 80 Cent und die Holzvermarktung ohne Fakturierung sowie die Brennholzvermarktung über das Onlineportal um einen Euro je Festmeter. Damit liegen die Preise auf dem Niveau der umliegenden Landkreise.