//Landratsamt gibt grünes Licht für Bad Wildbads Etat 2025//

Haushaltsplan genehmigt – aber die Warnzeichen blinken Ungetrübte Freude will nicht aufkommen. Zwar hat das Landratsamt Calw die Haushaltssatzung samt...

Haushaltsplan genehmigt – aber die Warnzeichen blinken

Ungetrübte Freude will nicht aufkommen. Zwar hat das Landratsamt Calw die Haushaltssatzung samt Haushaltsplan der Stadt Bad Wildbad für das Jahr 2025 in vollem Umfang bestätigt, doch im Hintergrund dröhnen die Warnsignale. Die finanziellen Spielräume der Kurstadt schrumpfen, die Rücklagen schmelzen, und ab 2027 droht sogar die Unterschreitung der Mindestliquidität. Stadtkämmerer Tido Lüdtke sprach in der vergangenen Gemeinderatssitzung von einem „starken Fingerzeig“ und sieht die Stadt in der Pflicht, frühzeitig gegenzusteuern.

„Wir haben einen genehmigungsfähigen Haushalt für 2025“, betont Lüdtke. Doch die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Für 2025 rechnet die Stadt mit einem Jahresverlust von rund 7,25 Millionen Euro. Und das ist erst der Anfang. Auch in der mittelfristigen Finanzplanung bis 2028 sind durchgehend rote Zahlen vorgesehen. Die Folge: Die Ergebnisrücklagen, aus denen diese Verluste derzeit noch ausgeglichen werden, schmelzen Jahr für Jahr – und sind spätestens 2028 aufgebraucht.

Drohende Liquiditätslücke ab 2027

Richtig ernst wird es 2027: „Dann sieht es noch schlimmer aus“, so Lüdtke. Denn die Stadt wird voraussichtlich nicht einmal mehr die gesetzlich geforderte Mindestliquidität einhalten können. Schon im Frühjahr 2025 musste die Verwaltung die Liquidität deutlich zurückfahren – erste Vorboten eines langfristigen Trends. „Das Geld ist dann einfach verbraucht“, bringt es Lüdtke auf den Punkt.

Die Stadt steht damit vor einem Dilemma. „Über Zuschüsse und Kredite finanzieren wir derzeit unsere Investitionen“, erklärt Lüdtke. Jede neue Kreditaufnahme schränkt den Handlungsspielraum weiter ein. Zwar ist der im Haushalt vorgesehene Kreditrahmen von knapp 14 Millionen Euro vom Landratsamt genehmigt worden – aber die Verwaltung weiß: So kann es nicht ewig weitergehen.

Haushaltsstrukturkommission als Rettungsanker

Die Lösung liegt für Lüdtke in einer klaren Strategie: „Wir müssen tätig werden“, sagt er. Eine umfassende Haushaltskonsolidierung ist unausweichlich. Deshalb sieht er in der bereits eingesetzten Haushaltsstrukturkommission ein zentrales Instrument: „Sie hilft uns, den Haushalt wirtschaftlich sinnvoll zu steuern, damit wir auch künftig unsere Aufgaben erfüllen und handlungsfähig bleiben.“

Bürgermeister Marco Gauger stellt trotz der mahnenden Worte die positiven Aspekte in den Vordergrund: „Der Haushalt ist freigegeben – jetzt ist es wichtig, dass wir die vorgesehenen Mittel gezielt abrufen und nutzen.“ Für ihn steht fest: Die Stadt hat viel vor, doch sie muss es mit Augenmaß und Verantwortung angehen.

Mehr Transparenz: Der Haushalt online durchsuchbar

Erstmals ist der gesamte Haushaltsplan – ein Werk von rund 900 Seiten – auch online auf der städtischen Homepage abrufbar. Ein neuer Service ermöglicht es den Bürgern, über Suchbegriffe gezielt einzelne Inhalte zu finden. „Das ist bei dieser Datenmenge wirklich hilfreich“, betont Lüdtke. Unter der Rubrik „Haushaltspläne/Wirtschaftspläne“ im Bereich Ortsrecht kann der Etat eingesehen werden – bis zur Veröffentlichung des nächsten Haushaltsplans. (mm)

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