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Aus dem Landkreis

Landratsamt Hohenlohekreis betreut internationalen Erfahrungsaustausch im Feuerwehrwesen

Austauschprogramm des Europa Zentrums Baden-Württemberg Im Rahmen des Austauschprogramms des Europa Zentrums Baden-Württemberg hatte Adem Mehmedović...

Austauschprogramm des Europa Zentrums Baden-Württemberg

Im Rahmen des Austauschprogramms des Europa Zentrums Baden-Württemberg hatte Adem Mehmedović aus der ostbosnischen Stadt Srebrenica vom 8. bis 12. Dezember 2025 die Gelegenheit, umfassende Einblicke in das Feuerwehrwesen in Baden-Württemberg sowie speziell im Hohenlohekreis zu erhalten.

Sein Aufenthalt ist Teil des Projekts „Kompetenzzentrum Europahaus Srebrenica“, das mit Unterstützung der Landeshauptstadt Stuttgart, des Europa Zentrums Baden-Württemberg, Europe Direct Stuttgart und des Salzburger Bildungswerks umgesetzt wird. Die Koordination übernahmen Dr. Martin Kilgus, Europahaus Srebrenica, und Catherine Kern, Beiratsmitglied Europa Zentrum Baden-Württemberg. Ziel des Förderprogramms ist es, das Europahaus in Srebrenica zu einem Zentrum für europäische Bildung und Zusammenarbeit auszubauen und vor Ort Angebote zum Kompetenzaufbau für Ehrenamtliche, Hauptamtliche und alle, die sich freiwillig für die Gemeinschaft einsetzen, bereitzustellen. Hierzu werden gezielt Fortbildungsangebote für verschiedene Zielgruppen – wie Feuerwehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher, Touristikerinnen und Touristiker sowie Frauenvereine – entwickelt.

Praxisnahe Einblicke standen für den 37-jährigen Adem Mehmedović im Fokus – insbesondere in die Strukturen der Freiwilligen Feuerwehren im Hohenlohekreis sowie der Berufs- und Werkfeuerwehren in Baden-Württemberg. Stationen seines Programms waren unter anderem die Stützpunktfeuerwehren Künzelsau und Öhringen, die Integrierte Leitstelle Hohenlohe, die Werkfeuerwehr am Flughafen Stuttgart und die Landesfeuerwehrschule Baden-Württemberg. Auch der Besuch des Innenministeriums in Stuttgart und das Zusammentreffen mit Thomas Egelhaaf, Landesbranddirektor von Baden-Württemberg, standen auf dem Programm. Ein Dolmetscher begleitete die Termine, wodurch die Inhalte sowohl in seiner Muttersprache als auch auf Englisch vermittelt werden konnten.

„Wir haben uns gefreut, Adem Mehmedović durch das Austauschprogramm des Europa Zentrums Baden-Württemberg umfassende Einblicke in das Feuerwehrwesen in Baden-Württemberg sowie in die Strukturen unseres Landkreises geben zu können. Besonders wertvoll ist dabei der Austausch über Ländergrenzen hinweg: Herr Mehmedović kann das praxisnahe Wissen nun direkt in den Wiederaufbau des Feuerwehrwesens in Srebrenica einbringen, sein Team vor Ort gezielt unterstützen und sich auf die besonderen Herausforderungen vorbereiten, die der Wiederaufbau in seiner Heimat mit sich bringt“, erklärt Torsten Rönisch, Kreisbrandmeister des Landratsamtes Hohenlohekreis.

Adem Mehmedović selbst betont: „Der Austausch hat mir viele neue Perspektiven eröffnet, die ich direkt in meine Arbeit in Srebrenica einbringen kann. Besonders die praktischen Einblicke waren für mich sehr bereichernd. Vielen Dank an alle Beteiligten, die mir diese Chance ermöglicht haben.“ Der 37-Jährige leitet seit 2021 die Abteilung für soziale Aktivitäten der Stadtverwaltung Srebrenica. In dieser Funktion ist er nicht nur für den Katastrophenschutz und die Feuerwehr der Stadt verantwortlich, sondern fungiert auch als Stabschef in Notsituationen. Darüber hinaus ist er zertifizierter Ausbilder für die Einrichtung und Organisation von Lagern im Katastrophenfall.

In einem persönlichen Interview gibt er konkrete Einblicke. Das Gespräch wurde auf Englisch geführt und für die Veröffentlichung ins Deutsche übersetzt:

Mit welchen Herausforderungen ist das Feuerwehrwesen in Srebrenica derzeit konfrontiert?

Wir arbeiten noch immer mit sehr begrenzten Ressourcen: Es fehlt an moderner Ausrüstung, ausreichend Personal und gut ausgebauten Strukturen. Bei größeren Einsätzen – vor allem bei Wald- und Flächenbränden in schwer zugänglichen Gebieten – stoßen wir schnell an unsere Grenzen und sind oft auf zusätzliche Hilfe angewiesen. Gleichzeitig müssen viele organisatorische Abläufe und Ausbildungsstrukturen noch neu aufgebaut werden. Deshalb ist der Blick nach Baden-Württemberg und in den Hohenlohekreis für uns so wertvoll – er zeigt uns, woran wir uns orientieren können und welche Schritte sinnvoll sind.

Was wollten Sie während Ihres Aufenthalts lernen?

Ich wollte sehen, wie die Feuerwehren hier organisiert sind, wie sie Einsätze planen und mit anderen Rettungsstellen zusammenarbeiten. Besonders interessiert haben mich das Katastrophenmanagement, die Bekämpfung von Bränden in abgelegenen ländlichen Gebieten und die Vermeidung von Unfällen.

Was war Ihr erster Eindruck vom Feuerwehrwesen in Baden-Württemberg sowie im Hohenlohekreis?
Die klare Organisation von den Freiwilligen Feuerwehren bis zu den Berufs- und Werkfeuerwehren, die gute Ausbildung und das Zusammenspiel von Ehrenamtlichen und professionell ausgebildeten Einsatzkräften haben mich besonders beeindruckt. Bemerkenswert war zudem, wie gut die Einsätze vorbereitet werden und wie eng die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Feuerwehren, der Leitstelle und weiteren beteiligten Stellen funktioniert.

Welche Erfahrungen oder Strukturen möchten Sie nach Ihrer Rückkehr konkret umsetzen?

Ich möchte die Ausbildung unserer Feuerwehrleute neu ausrichten und die Zusammenarbeit mit unserer Leitstelle stärken. Die Übungen, die ich hier gesehen habe, zeigen gut, wie man das praktisch umsetzen kann.

Wie schätzen Sie die Bedeutung eines solchen Austauschprogramms für Ihre Arbeit ein?
Die Teilnahme an solch einem Austauschprogramm ist sehr wertvoll. Für den Wiederaufbau der Feuerwehr in Srebrenica hilft uns der internationale Austausch, neue Ideen zu bekommen, wichtige Kontakte zu knüpfen und unsere Arbeit Schritt für Schritt zu verbessern.

Hintergrund

Das Europa Zentrum Baden-Württemberg vermittelt seit 1976 europabezogene Politik. Die überparteiliche, unabhängige und gemeinnützige Einrichtung arbeitet eng mit Kommunen, dem Land Baden-Württemberg, Vertretungen der Europäischen Union und weiteren europapolitischen Akteuren zusammen. Dank seines breiten Netzwerks ist das Europa Zentrum sowohl Ansprechpartner für europabezogene Fragen als auch eine starke Stimme für Europa in Baden-Württemberg.

Das Europahaus Srebrenica ist Informationszentrum zu Europa in Srebrenica. Es wurde gegründet, um an das Massaker von Srebrenica zu erinnern und die Geschichte aufzuarbeiten. Heute ist es ein Informationszentrum, das Bürgerinnen und Bürger über Europa, die Europäische Union und Perspektiven für Bosnien-Herzegowina als Teil Europas informiert.

Mitmachen ist Ehrensache – Jobben für den guten Zweck

Zahlreiche Jugendliche aus dem Hohenlohekreis beteiligen sich an landesweiter Aktion

Einen Tag lang in den Berufsalltag schnuppern, Verantwortung übernehmen – und dabei Gutes tun: Am Donnerstag, 4. Dezember 2025, beteiligten sich erneut zahlreiche Jugendliche aus dem Hohenlohekreis an der landesweiten Aktion „Mitmachen Ehrensache“.

Das Prinzip von „Mitmachen Ehrensache“ ist einfach und seit 25 Jahren bewährt: Rund um den Internationalen Tag des Ehrenamts am 5. Dezember wählen Schülerinnen und Schüler ab Klasse 7 aller weiterführenden Schulen in Baden-Württemberg bei einem Arbeitgeber ihrer Wahl einen Job für einen Tag – und spenden ihren Lohn für einen guten Zweck. Jährlich beteiligen sich landesweit rund 10.000 Schülerinnen und Schüler und sammeln dabei etwa eine Viertelmillion Euro für soziale Projekte. Heute ist „Mitmachen Ehrensache“ die größte regelmäßige stattfindende Bildungs- und Beteiligungsaktion für Jugendliche in Baden-Württemberg.

Auch im Hohenlohekreis engagieren sich regelmäßig zahlreiche Jugendliche. Seit 2004 gibt es im Hohenlohekreis ein eigenes Aktionsbüro für „Mitmachen Ehrensache“. Schirmherr der Aktion ist Landrat Ian Schölzel. Am diesjährigen Aktionstag nutzten zahlreiche Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, praktische Einblicke in die Arbeitswelt zu gewinnen und noch dazu einen wertvollen Beitrag zu leisten – und das ganz nach dem Motto „Mitmachen ist Ehrensache“. Momentan laufen die Auswertungen im Aktionsbüro auf Hochtouren.

Ganz gleich, ob kaufmännische oder technisch geprägte Berufsfelder, ob in kleinen Betrieben, großen namhaften Unternehmen oder sozialen Einrichtungen – auch in diesem Jahr stand den Jugendlichen eine Bandbreite an vielfältigen Einsatzmöglichkeiten zur Auswahl.

Bereits am frühen Morgen waren die Jugendlichen aktiv im Einsatz: In einer Bäckerei in Neuenstein machten sich zwei Schülerinnen der Gemeinschaftsschule Neuenstein ans Werk, während eine Schülerin der Gemeinschaftsschule Ingelfingen eine blechverarbeitende Firma in Schöntal-Westernhausen beim Verpacken von Kleinteilen unterstützte. In einer Gärtnerei in Dörzbach gestaltete eine weitere Schülerin am Vormittag Blumensträuße und half am Nachmittag im Gewächshaus. Das Engagement der Jugendlichen wurde von den Betrieben ausdrücklich gelobt.

„Wir freuen uns, dass sich auch in diesem Jahr so viele Jugendliche aus dem Hohenlohekreis aktiv eingebracht haben und damit wichtige soziale Projekte unterstützen“, sagt Kreisjugendreferat Peter Knecht vom Landratsamt Hohenlohekreis. „Ihr Engagement zeigt eindrücklich, wie Verantwortungsbewusstsein und gesellschaftliches Miteinander zusammenwirken.“

Die Spenden aus dem Aktionstag kommen in diesem Jahr vier sozialen Projekten zugute: Lichtbrücke e.V. setzt sich für eine bessere Zukunft der in Armut lebenden Menschen in Bangladesch ein, während Uppahar e.V. in Indien Menschen in Not mit Würde und Wertschätzung unterstützt. Colombian Kids e.V. fördert Bildung und medizinische Versorgung in Kolumbien, und Ärzte ohne Grenzen e.V. leistet weltweit dringend benötigte medizinische Hilfe. Ein Teil des Erlöses fließt zudem in den ME-Fonds zur Förderung regionaler Jugendaktionen und kreativer Projekte im Hohenlohekreis.

Näheres zum Aktionstag erhalten Interessierte auf der Homepage unter www.mitmachen-ehrensache.de/aktionsbueros/hohenlohekreis/ oder auf Nachfrage per E-Mail an hohenlohekreis@mitmachen-ehrensache.de.

Erscheinung
Neues Stadtblatt – Neuensteiner Nachrichten
NUSSBAUM+
Ausgabe 51/2025
Dieser Inhalt wurde von Nussbaum Medien weder erfasst noch geprüft. Bei Beschwerden oder Anmerkungen wenden Sie sich bitte an den zuvor genannten Erfasser.
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