Früher, als noch viele Menschen keine Arbeitspferde besaßen, wurden oft die Kühe zum Antrieb eingesetzt. Im Jahr 1934 umfasste die Markungsfläche von Rielingshausen insgesamt 540,63 Hektar. Davon waren 311,13 Hektar Ackerland und Gärten, 92 Hektar Wiesen, 0,55 Hektar Weiden, 18,90 Hektar Weinberge, 74,55 Hektar Waldungen, 6,10 Hektar Haus- und Hofraum, 5,05 Hektar Ödland, 30,20 Hektar Wegeland, 1,60 Hektar Friedhof und Sportplatz sowie 0,55 Hektar Gewässer.
In diesem Jahr wurde auf 154,92 Hektar Getreide angebaut, hauptsächlich zum Körnergewinn. Die Anbauflächen verteilten sich auf 76,56 Hektar Winterweizen, 42,91 Hektar Hafer, 22,90 Hektar Sommergerste und 11,15 Hektar Winterroggen. Außerdem wurden 2,52 Hektar Hülsenfrüchte angebaut, davon 1,80 Hektar Bohnen. Die Feldfrüchte, darunter auch Hackfrüchte, belegten 66,72 Hektar: 40,50 Hektar Spätkartoffeln, 13,52 Hektar Angersen, 10,50 Hektar Zuckerrüben, 2,15 Hektar Frühkartoffeln und 0,05 Hektar Möhren. In geringem Umfang wurden auch Garten- und Handelsgewächse wie gelbe Rüben, Zwiebeln, Mohn und Zichorie angebaut. Für die Futterversorgung wurden auf 60,30 Hektar Pflanzen angebaut, darunter 49 Hektar Rotklee, 4,80 Hektar „ewiger Klee“ und 6,10 Hektar Pferdezahnmais. Die Gärten nahmen etwa 3,60 Hektar ein.
Auch die Viehhaltung war ein bedeutender Erwerbszweig. Im Dezember 1918 wurden in Rielingshausen insgesamt 486 Rinder, 106 Schweine, vier Schafe, 72 Ziegen, 1059 Stück Federvieh, 40 Kaninchen und 15 Pferde gezählt. Von den Pferden waren zwölf landwirtschaftlich genutzt, eines befand sich im öffentlichen Besitz.
Diese Einblicke zeigen, wie vielfältig und arbeitsintensiv die Landwirtschaft und Tierhaltung in Rielingshausen damals waren – eine wichtige Grundlage für das Leben und den Wohlstand der Menschen.
Quelle: z.T. aus den Heimatbüchern von 1973 und 1996
Uli Lauterwasser