Der Merklinger Marathon- und Ultramarathon-Läufer Georg Hilden geht seiner Bewegungsleidenschaft bei Veranstaltungen auf der ganzen Welt nach. Wir haben mit ihm über seine Erfolge und Erlebnisse gesprochen.
Herr Hilden, erzählen Sie vom Pfälzer Berglandttrail.
Georg Hilden: Der Pfälzer Berglandtrail ist eine Laufveranstaltung über drei Tage im Kuseler Land und fand in diesem Jahr im März statt. Hierbei wird an allen drei Lauftagen eine Ultramarathonstrecke (länger als die klassische Marathondistanz von 42,195 Kilometer) zurückgelegt. In Summe ergab sich so eine Laufstrecke von insgesamt 147 Kilometern mit etwas mehr als 5.000 positiven Höhenmetern. Das Wetter war zum Laufen weitgehend optimal für die Jahreszeit und die Region, morgens kühl, später dann mild und teilweise sonnig. Ein rundherum gelungenes Laufwochenende.
Warum war das eine ganz besondere Veranstaltung für Sie?
Georg Hilden: Diese Veranstaltung war einerseits etwas speziell, da hier an drei aufeinander folgenden Tagen gelaufen wird. Das ist nicht sehr verbreitet und die Zahl der Läufer, die sich einer derartigen Herausforderung stellen ist entsprechend überschaubar. Das Besondere für mich war da bei allerdings, dass ich am zweiten Lauftag meinen 600. Marathon beziehungsweise Ultramarathon gelaufen bin. Der Pfälzer Berglandtrail erschien mir ein würdiger Rahmen für dieses Laufjubiläum zu sein.
Seit wann leben Sie ihr Hobby, den Laufsport so intensiv?
Georg Hilden: Laufsport betreibe ich seit 2002 und habe in dem Jahr mit einem 10 Meilen-Lauf sowie einem 20 Kilometerlauf begonnen. Meinen ersten Marathon lief ich bereits im Frühjahr 2003 in Paris, also nach etwas mehr als einem halben Jahr. Im Jahr 2015 bin ich beruflich kürzer getreten und habe seither mehr Zeit meinem Hobby nachzugehen, was sich in der Zahl meiner an Marathons und Ultramarathons widerspiegelt. Eine nochmalige Steigerung ergab sich dann im Jahr 2017 durch meine erstmalige Teilnahme am Deutschlandlauf von Sylt bis auf die Zugspitze in 19 Tagen. Seither komme ich pro Jahr auf durchschnittlich etwa 50 bis 60 Läufe.
Welcher Lauf ist Ihnen am deutlichsten in Erinnerung geblieben?
Georg Hilden: Bei den 600 Läufen waren natürlich nicht nur einer sondern mehrere dabei, die einen speziellen Stellenwert haben. Dabei denke ich an meinen ersten Marathon in Paris, den legendären New York City Marathon und auch den Athen Marathon. Dieser verläuft auf der vermeintlichen Originalstrecke von Marathon nach Athen, welche Pheidippides bereits 490 vor Christus erstmals zurückgelegt haben soll und ist, wenn man so will, die Wiege des Marathonlaufs. Besondere Erinnerungen habe ich auch an einige ungewöhnliche Läufe wie beispielsweise den Untertage-Marathon in Sondershausen (Thüringen), etwa 700 Meter unter der Erde in einem Bergwerk oder auch den Knast-Marathon in Darmstadt, an dem ich drei Mal teilgenommen habe. Hier wird innerhalb der Gefängnismauern gelaufen und unter den Teilnehmern sind auch Strafgefangene. Im Bereich der Ultraläufe haben mich speziell die TorTourdeRuhr über 230 Kilometer von der Ruhrquelle in Winterberg (Sauerland) bis zur Ruhrmündung in Duisburg und ebenso der Mauerweglauf in Berlin beeindruckt.
Wie sind Sie beim Laufsport gelandet? Und was steht als nächstes an?
Georg Hilden: Bereits seit meiner Kindheit habe ich recht regelmäßig Tennis gespielt. Durch einen Umzug im Jahr 2002 hatte ich dann jedoch keinen Verein und auch keine Tennispartner mehr. Über die Schule meiner Töchter kam ich in Kontakt mit anderen Eltern, die sich auf den oben erwähnten Lauf über 10 Meilen vorbereiten wollten. Durch diese Verbindung entstanden regelmäßige Treffen zum Training im kleinen Kreis und bald stand das Ziel einer Marathonteilnahme im Raum. Für dieses Jahr ist mein großes Ziel, den Deutschlandlauf nach bereits zwei erfolgreichen Teilnahmen nun zum dritten Mal erfolgreich zu absolvieren. Dieser startet Ende Juli in Flensburg und endet nach 21 Tagesetappen und knapp 1.300 Kilometern in Lörrach.