Lars Redlich ist „unaufhaltsam unterhaltsam“: Zwei Stunden Leichtigkeit im MAX

Er ist ohne Frage ein Publikumsliebling. Bereits zum dritten Mal war Lars Redlich jetzt zu Gast im MAX – und hat erneut für viel Lachen und noch größeren...
Lars Redlich zeigte sich in Hemsbach erneut als Multitalent der Unterhaltung.
Lars Redlich zeigte sich in Hemsbach erneut als Multitalent der Unterhaltung.Foto: cs

Er ist ohne Frage ein Publikumsliebling. Bereits zum dritten Mal war Lars Redlich jetzt zu Gast im MAX – und hat erneut für viel Lachen und noch größeren Jubel gesorgt. Wenn auch zu Beginn noch deutlich anders als erhofft.

Man habe ihm einen Ed-Sheeran-Moment versprochen, sagt Redlich. Aber der zu Beginn, der ist das noch nicht. Doch Redlich weiß sich zu helfen, verteilt Slips in der ersten Reihe (zum Werfen versteht sich), umreißt seine Erwartungen – und dann, ja, dann passt das mit dem Jubelmoment. Später soll er den auch bekommen. Aber nicht, weil er geplant ist, sondern verdient. Weil man für gut zwei Stunden die Sorgen und Nöte aus dem Kopf schmeißen darf. Weil man Leichtigkeit erlebt. Denn Redlich ist keiner, der den Anspruch hat, die Welt zu einem besseren Ort zu machen, weil er auf Missstände hinweist. Oder zum Nachdenken über das eigene Verhalten anregt. Oder verteufelt, was im Staate Deutschland falsch läuft. Redlich steht auf der Bühne, um zu unterhalten. Und das macht er großartig.

Party, Baby, Disney und PC

Es sind auch keine staatstragenden Themen, mit denen er sich beschäftigt. Stattdessen singt er über Party, Baby, Disney und PC. PC? Ja. Denn wer hat sie nicht, die „@“-Taste, diesen kleinen Helden der Tastatur – da lohnt sich schon eine Hymne. Natürlich zum „@“-Sheeran-Song. Und weil der Sommer kommt, nimmt Redlich mit seiner Hommage an die Vespa musikalisch auch gerne mit in die Atmosphäre des Italienurlaubs. Wahlweise ist er an Tasten oder Saiten zu finden, wenn er sich nicht kurzzeitig das Mundstück der Klarinette zwischen die Lippen klemmt. Er kann es einfach, der Lars. Musik und Gesang sind sein, schließlich hat er Musical studiert. Und natürlich kann er die auch schreiben. Wenngleich er direkt vorweg warnt: Es sei ein Musical mit Flachwitzen und Kalauern. Eine Liebesgeschichte. Die ist gewürzt mit neu getexteten Hits wie „Alles nur geklaut“ von den Prinzen, Tina Turners „The Best“, Alice Coopers „Poison“ oder auch – Achtung – „Biene Maja“ von Karel Gott und dem göttlichen „Memory“ aus Cats, zu dem sich Redlich stimmlich in nie geahnte Höhen schwingt. Alleine das ist dem Publikum einen Jubel wert, der es in sich hat.

Nachwuchspianist begeistert

Dass Redlich dann die Bühne für eine groteske „Ballermann in Concert“-Einlage – Hape Kerkelings „Hurz“ lässt grüßen – mit Dan Popek teilt, dem „Tier am Klavier“, wie der Ältere den Jüngeren betitelt, die Bühne dann auch gänzlich dem Nachwuchspianisten überlässt, macht Lars Redlich umso sympathischer. Warum er durchaus Anrecht auf diese Bühne hat, das zeigt Popek dann mit einem virtuosen Boogie, der die Gäste aus den Socken haut. Der Junge kann was, mag sich da mancher denken – und gebannt seine Performance verfolgen, bei der der Nachwuchspianist zwischendurch mit dem Rücken unter den Tasten liegend spielt.

Der Abschluss aber gehört natürlich Mister „unaufhaltsam unterhaltsam“ Lars Redlich. Der macht dem Namen des Programms mit seinem Sprint durch die Dates mit sämtlichen Disney-Prinzessinnen, aber auch dem komplizierten Paarungsverhalten der Geschlechter nochmal alle Ehre. Am Ende ist man froh, ihn wieder in Hemsbach gesehen zu haben. Und nimmt ihn, wenn er am Ende seines Jukebox-Medleys, bei dem sein Publikum ihm die zu spielenden Titel vorgibt, beim Wort, wenn er sagt: „Ich komme wieder.“ (cs)

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exklusiv online
von Redaktion NUSSBAUMRedaktion NUSSBAUM
30.05.2025
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