LEADER ist ein Förderprojekt der Europäischen Union und steht für „Liaison entre actions de développement de l'économie rurale“. Stark verkürzt gesagt geht es um die Entwicklung und Stärkung des ländlichen Raums. Das Heckengäu wurde 2015 als LEADER-Kulisse anerkannt; die erste Förderperiode dauerte von 2015 bis 2022; bzw. wurden auch 2023 noch Projekte mit Fördergeldern aus diesem Zeitraum bezahlt. Aktuell läuft die zweite Förderperiode. In der Sitzung des LEADER Vorstands am 13. November gab es eine Bilanz dessen, was erreicht wurde.
„Für insgesamt 160 Projekte flossen rd. 6,06 Millionen Euro in das Heckengäu“, hob LEADER Heckengäu-Geschäftsführerin Barbara Smith hervor. Davon sind rd. 40 % kommunale Projekte, d.h. sie sind von Kommunen in der LEADER-Kulisse umgesetzt worden. „Es ist sehr erfreulich, dass der Anteil der privaten Projekte, d.h. von Vereinen oder Privatleuten angestoßene Dinge, bei uns über die Hälfte beträgt“, so Smith.
LEADER Projekte können sich in drei Handlungsfelder (HF) einpassen. HF 1 ist überschrieben mit „Leben und Arbeiten auf dem Land in Einklang von Familie und Beruf“ und steht damit für Dinge wie den Ausbau eines aktiven Miteinanders und ehrenamtlichen Engagements, aber auch für Schwerpunkte wie generationen-übergreifende Projekte oder auch Existenzgründungen. Von den 160 Projekten fielen 94 Stück in dieses Handlungsfeld, also knapp 60 %. 42 Projekte lassen sich dem HF 2 zuordnen („Kultur und Natur – naturnaher, ländlicher Erholungs- und Erlebnistourismus“) und 24 Projekte dem HF 3 („Nutzung, Pflege und Schutz von Landschaft und Natur“).
„Dass wir im Handlungsfeld 3 die wenigsten Projekte haben, ist schlicht damit zu erklären, dass die LEADER Heckengäu Kulisse nur in kleinen Teilen ausreichend ländlich geprägt ist, als dass wir hier mit mehr Projekten hätten rechnen können“, erklärt Martin Wuttke, der Vorstandsvorsitzende von LEADER Heckengäu.
Ebenfalls interessant ist die Aufteilung der Fördergelder unter den an der LEADER Heckengäu-Kulisse beteiligten Landkreise Böblingen, Calw, Enzkreis und Ludwigsburg. Die meisten Projekte entfallen mit 86 Stück auf den Landkreis Calw, der mit insgesamt 9 Kommunen (oder knapp 43 %) auch den größten Flächenanteil hat. Im Enzkreis liefen 31 Projekte (6 Kommunen, 28,5 %), im Landkreis Böblingen 30 (5 Kommunen, knapp 24 %) und im Landkreis Ludwigsburg 13 (1 Kommune, knapp 5 %).
Seit 12. Dezember 2024 läuft ein weiterer Projektaufruf für das Regionalbudget. Dabei handelt es sich um einen Fördertopf speziell für kleinere Projekte, deren Nettokosten 20.000 Euro nicht übersteigen. Bis 31. Januar 2025 können Anträge eingereicht werden.
Infos zu LEADER Heckengäu gibt es online unter www.leader-heckengaeu.de. Für Fragen steht die LEADER Heckengäu-Geschäftsstelle im Landratsamt Böblingen zur Verfügung, Mail an info@leader-heckengaeu.de.