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Lebensraum für Wildbienen & Co.: Insektenhotels selbst bauen

Insekten haben es zunehmend schwer: Pestizide und fehlende Nahrung setzen ihnen zu – dabei sind wir Menschen auf sie angewiesen. Sie bestäuben unsere...

Insekten haben es zunehmend schwer: Pestizide und fehlende Nahrung setzen ihnen zu – dabei sind wir Menschen auf sie angewiesen. Sie bestäuben unsere Bäume und Kulturpflanzen und sorgen so für Vielfalt und Ernten. Damit Hummel, Wildbiene und Schmetterling wieder mehr Lebensräume finden, gibt der NABU Beilstein Tipps – besonders zum Bau von Insektenhotels.

Viele Wildbienenarten nisten in Totholz, Hohlräumen oder offenen Bodenstellen. Doch solche Strukturen verschwinden zunehmend aus unserer Landschaft. Insektenhotels schaffen für einen Teil dieser Arten Ersatz – vor allem für Wildbienen, die Hohlräume nutzen. Die Mehrheit der heimischen Insektenarten hat jedoch andere Ansprüche und braucht offene Bodenstellen, Raupenfutterpflanzen oder wilde Ecken. Nisthilfen sind deshalb eine sinnvolle Ergänzung, aber kein Allheilmittel. Bauanleitungen sowie Tipps für die richtige Befüllung gibt es unter www.NABU.de/insektenhotel.

So gelingt ein gutes Insektenhotel:

Geeignete Materialien: Hartholzblöcke mit ins Längsholz (parallel zur ehemaligen Rinde) gebohrten Löchern und unterschiedlichen Durchmessern, Schilfrohr oder Bambus sind ideal. Wichtig ist, dass die Löcher sauber gebohrt, nicht ausgerissen und nicht durchgebohrt sind. Bambus- und Schilfrohr hinten mit Lehm verschließen.

Standort beachten: Sonnige, windgeschützte Plätze nach Südosten ausgerichtet sind optimal.

Ein Insektenhotel allein reicht nicht – Nahrungspflanzen sind ebenso entscheidend. Schon kleine Töpfe mit Glockenblumen, Natternkopf oder Günsel ziehen Wildbienen an. Für Schmetterlinge eignen sich Sommerflieder oder Dost, für Hummeln Kleearten und Kugeldisteln. Wichtig: Auch Raupen brauchen Futterpflanzen. Brennnesseln, Disteln oder Obstgehölze sind für viele Arten überlebenswichtig – ohne sie gäbe es keine Falter. Wer Staudenbeete mit heimischen Arten gestaltet, sorgt das ganze Jahr über für ein reich gedecktes Buffet.

Eine „wilde Ecke“ aus Laub und Totholz, offene Sandstellen oder Lehmflächen bieten zusätzlichen Lebensraum. Selbst Kübel mit heimischen Pflanzen auf dem Balkon locken viele Gäste an.

Ein Insektenhotel ist in ein bis zwei Stunden gebaut. Wer Zeit und Lust hat, kann ganze Anlagen mit Trockenmauern, Teich und Blühstauden kombinieren – dann entsteht ein wahres Paradies für Insekten. Und nicht zuletzt bereichern summende Gäste auch unseren Alltag.

Erscheinung
Beilsteiner Mitteilungen – Amtsblatt der Stadt Beilstein
NUSSBAUM+
Ausgabe 35/2025
von NABU Gruppe Beilstein
28.08.2025
Dieser Inhalt wurde von Nussbaum Medien weder erfasst noch geprüft. Bei Beschwerden oder Anmerkungen wenden Sie sich bitte an den zuvor genannten Erfasser.
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