Am Nordosthang des Siebenmühlentals wurde nun die Erstellung von drei neuen Mountainbike-Trails von der Forstbehörde und vom Regierungspräsidium genehmigt, obwohl dazu Befreiungen von den Verboten der Naturschutzgebietsverordnung (NSG-VO) und der Schonwaldverordnung nötig waren. Traurig ist, dass der Schutz der Natur zurückgestellt wird, sobald dieser einer Interessengruppe im Weg steht. Der Lebensraum der im Siebenmühlental lebenden Tiere, Amphibien und Vögel wird weiter eingeschränkt. Wichtiger und richtiger wäre es, die vorhandenen Naturdenkmale, Waldrefugien und Schonwaldgebiete zu einem größeren Naturschutzgebiet zusammenzufassen, um der Natur mehr Raum zum Überleben zu geben. Der Plan, die illegalen Trails im kommunalen Wald stillzulegen und den Mountainbikern drei legale Trails anzubieten, wird nicht funktionieren. Wenn es bis jetzt nicht gelungen ist, die illegalen Trails zu verhindern, wie will man das in Zukunft bewerkstelligen? Wir haben dann halt noch drei zusätzliche MTB-Schneisen im Wald, welche weitere Radfahrer anlocken, die sich mit Sturzhelm bewehrt den Steilhang hinunterstürzen. Die Genehmigung ist zwar bis 31.12.2028 befristet und enthält allerlei Beschränkungen und Vorschriften, u. a. auch Betriebszeiten. Aber wer will das überwachen? Stadtverwaltung und Gemeinderat beugen sich den Forderungen eines Trendsports, der von der Sportindustrie gepuscht wird. Der Freizeitdruck auf den Wald ist zu groß und wird durch diese Entscheidung weiter zunehmen. Welche Fraktion im Gemeinderat vertritt eigentlich noch den Naturschutz gegen die unersättlichen Ansprüche der Menschen? Auf den Wahlplakaten ist Naturschutz leider kein Thema.