Siebzehn Teilnehmerinnen, darunter vier Gäste, waren gekommen, um an der Führung mit der Magd Berta teilzunehmen.
Schön anzusehen in ihrer Arbeitskleidung, führte uns Martina Bühner als Berta über Treppen und finstere Gänge in die Kellerräume des Schlosses. Beginnend mit der Waschküche in ziemlicher Dunkelheit im Untergeschoss, über steile Treppen zu den alles andere als luxuriösen Unterkünften der Bediensteten unter dem Dach, konnten wir viel erfahren über die Arbeitsbedingungen der Angestellten am Württemberger Hof. Schon damals, in den ersten Jahren des 19. Jahrhunderts, herrschte Fachkräftemangel am Hof und so ließ Berta nichts unversucht, um unter den Besucherinnen doch noch die eine oder andere zu finden, die bereit gewesen wäre, für Königs zu arbeiten. Wohl leider vergebens!
Wir konnten sogar die Ahnengalerie und das Hygienekabinett besichtigen, was den Bediensteten eigentlich untersagt war. Berta unterhielt uns bestens mit ihren Berichten vom Alltag der Mägde und Diener, den Eskapaden der Hofgesellschaft und von Kurfürst Friedrich, dem späteren König von Württemberg, und dessen Söhnen. Zu guter Letzt durften wir noch in den tiefen, dunklen Weinkeller hinabsteigen und konnten dort eine Menge alter Weinfässer und einen hübschen Weinbrunnen besichtigen. Nach steilem Aufstieg hatten wir es wieder ans Tageslicht geschafft und konnten nun gemütlich ins Café Schlosswache schlendern, um den Nachmittag bei Eiskaffee bzw. Kaffee und Kuchen ausklingen zu lassen.
Trotz Außentemperaturen von über dreißig Grad Celsius haben wieder einen unterhaltsamen und lehrreichen Nachmittag zusammen verbracht. Vielleicht schließen sich auch bei den kommenden Veranstaltungen wieder einige Gäste an. Es lohnt sich!