Leimbachroute des ADFC

Radtour mit Hindernissen

Zum Abschluss des Stadtradelns trafen sich kürzlich neun Fahrradfahrer am Schwetzinger Bahnhof. Sie waren der Einladung des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) gefolgt, gemeinsam die Leimbachroute zu beradeln. Die Tagestour wurde in Kooperation der beiden ADFC-Ortsgruppen Wiesloch/Walldorf sowie Schwetzingen und Umgebung mit insgesamt vier möglichen Startpunkten angeboten.

Um Umstiege zu vermeiden, radelte die Schwetzinger Startgruppe direkt zum Heidelberger Hauptbahnhof, wo sich jedoch zu spät zeigte, dass der Zug von einem anderen Gleis abfuhr. Statt des direkten Zuges nach Hoffenheim fuhr die Gruppe nach Sinsheim und radelte ein Stück des Elsenz-Radwegs nach Hoffenheim. „Für uns war das ein echtes Experiment, mit so vielen Startpunkten zu arbeiten, da kann dann auch mal was schiefgehen”, erklärt dazu Tourguide Carol Streeter aus Wiesloch. Ab Hoffenheim, am offiziellen Startpunkt der Leimbachroute, musste dann aber nur noch geradelt werden: Der erste Anstieg stellte dabei die größte radlerische Herausforderung dar. Als diese Hürde genommen war, ging es dann weitgehend abwärts und die erste Abfahrt entschädigte schon für die Anstrengungen.

Durch die Geschichte des Leimbachs

Von da aus radelte die deutlich gewachsene Gruppe mit einer Rast auf der Wieslocher Leimbachinsel den Bach entlang und durch die Leimbachkommunen. Bei Oftersheim erklärte Tourguide Florian Reck noch einige Punkte zum Hochwasserschutz und zum kontrovers diskutierten Ökologieprojekt Leimbach-Hardtbach. Aus diesem Projekt des Landes war auch die Leimbachroute hervorgegangen, die den Leimbach und seine Bedeutung für die Region erlebbar machen sollte. „Im kommenden Jahr feiern wir 10 Jahre Leimbachroute, deshalb würde ich mir wünschen, dass Land, Kreis und Gemeinden sich noch mehr bemühen, das Projekt voranzubringen und das Gewässer für die Öffentlichkeit besser erfahrbar zu machen“, so Reck. Für seinen Heimatort Oftersheim wünscht er sich eine Renaturierung und Verbesserung der Erlebbarkeit, wo es möglich ist, auch im Ort. Von Oftersheim radelten die mittlerweile 27 Teilnehmenden nach Schwetzingen auf den Schlossplatz, wo sie noch kurz die Bedeutung des Leimbachs für den Schlossgarten erfuhren, ehe die Veranstaltung aufgrund der bahnbedingten Verspätung vorzeitig beendet wurde.

Einiges gelernt

Ein Teil der Gruppe kehrte zum Abschluss dann noch ins Brauhaus zum Ritter ein, wo man gemeinsam den Tag Revue passieren ließ. „Obwohl sich wieder mal zeigte, dass man sich auf den ÖPNV bei der Planung von Veranstaltungen nicht verlassen darf, hatten wir eine gute Zeit und haben uns sehr über das tolle Wetter und die große Teilnehmerzahl gefreut. Aus der Tour haben wir wieder einiges gelernt“, fassen Florian Reck und Carol Streeter ihre Erfahrung zusammen. „Insgesamt war es eine erfolgreiche Abschlussfahrt des Stadtradelzeitraums.“ Menschen mit eingeschränkter körperlicher Fitness „wie ich selbst“, empfiehlt ADFC-Sprecher Florian Reck allerdings, zunächst ein paar Mal bei kürzeren Touren wie dem Feierabendradeln in Schwetzingen oder Wiesloch mitzufahren, um zu einer realistischen Selbsteinschätzung zu kommen. „Radeln in der Gruppe ist immer eine Herausforderung. Wir freuen uns über alle, die sich mit Radfahren fit halten wollen und wir sind explizit kein Rennradverein, aber es ist sinnvoll, sich erst auf mehreren kürzeren Touren auszuprobieren.” Das Format „Feierabendradeln für alle!“ starte beispielsweise immer am ersten Donnerstag jeden Monats an der Spargelfrau in Schwetzingen und werde explizit inklusiv gestaltet. (pm/red)