Redaktion NUSSBAUM
76703 Kraichtal

Lesung für Förderverein Hospiz

Gerlinde Hämmerle saß nicht im stillen Kämmerle Die frühere Regierungspräsidentin Gerlinde Hämmerle war bei einem literarisch-musikalischen Nachmittag...
Gerlinde Hämmerle spielt mit ihrer Band, die "Combo Symbadico".
Gerlinde Hämmerle spielt mit ihrer Band, die "Combo Symbadico".Foto: hjo

Gerlinde Hämmerle saß nicht im stillen Kämmerle

Die frühere Regierungspräsidentin Gerlinde Hämmerle war bei einem literarisch-musikalischen Nachmittag im Kammertheater Karlsruhe zu Gast. Erlös von Eintritt und Buchverkauf geht an den Förderverein Hospiz für Landkreis und Stadt Karlsruhe.

Die frühere Regierungspräsidentin Gerlinde Hämmerle aus Karlsruhe wird auch im Alter von 84 Jahren nicht müde, mit wachem Geist Stellung zu gesellschaftlichen Fragen zu beziehen und die Werte der Demokratie hochzuhalten. Kürzlich war sie im Kammertheater Karlsruhe bei einem literarisch-musikalischen Nachmittag zu Gast, las aus den Werken ihres Lieblingsautors Erich Kästner und griff sogar bei zwei Liedern zusammen mit ihrer 7-köpfigen Begleitband „Symbadico“ zur Gitarre. Dass die frühere SPD-Politikerin und Karlsruher Ehrenbürgerin, die im Vorjahr mit ihrem Buch „Dies schrieb im stillen Kämmerle für euch Gerlinde Hämmerle“ aufhorchen ließ, was zu erzählen hat, wurde im Laufe von zwei kurzweiligen Stunden deutlich.

Eingangs hatte Eberhard Ohler, Vorsitzender des Fördervereins Hospizbewegung, die Gästeschar, darunter viele Menschen aus Kraichtal sowie Heribert Rech aus Bad Schönborn, den früheren Innenminister Baden-Württembergs, begrüßt und betont, dass Gerlinde Hämmerle längst nicht im Ruhestand sei, sondern das i.R. eigentlich „in Reichweite“ bedeute. Tatsächlich ging der Erlös aus Eintritt und Buchverkauf an diesem Tag direkt dem Hospiz-Förderverein für den Landkreis und die Stadt Karlsruhe zu.

Texte von Erich Kästner

Nachdem Gerlinde Hämmerle kurz auf den Lebenslauf von Erich Kästner eingegangen war und die Gedichte „Primaner in Uniform“ sowie „Kennst du das Land, wo die Kanonen blühn“ vorgetragen hatte, wurde zusammen mit dem Publikum das durch Hannes Wader bekannt gewordene Anti-Kriegslied „Es zogen einst fünf wilde Schwäne“ gesungen, in der Folge zudem auch die Stücke „Chanson für Hochwohlgeborene“ und „Sing, Sing, Sing“. Mit Kästners „Maskenball im Hochgebirge“ und seinem wohl bekanntesten Aufsatz „Entwicklung der Menschheit“ ging es nach der Pause weiter, gefolgt von den Musikstücken „Guantanamera“, Kurt Weil's „Haifisch Song“ und „Mein kleiner, grüner Kaktus“, das die Comedian Harmonist's bekannt machten. Dass Erich Kästner neben seinen Beiträgen zur Weltwirtschaftskrise und Nationalsozialismus auch viel Alltagssatire und eine Meinung zu Kultur und Bildung hatte, verdeutlichten die vorgetragenen Gedichte „Das Führerproblem“, „Ansprache an die Millionäre“, „Der Handstand auf der Lorely“ oder „Der dreizehnte Monat“.

„Bei uns ist alles live“

Mit den Liedern „Limelight“, frei nach Charlie Chaplin und einem stimmungsvollen „Abba-Medley“ ging es auf die Zielgerade. Waders Hit „Heute hier, morgen dort“ stand letztlich sinnbildlich für das jahrelange Wirken von Gerlinde Hämmerle, die genau so viel Spaß hatte, wie die Gästeschar und die Band des Regierungspräsidiums Karlsruhe mit dem bezeichnenden Namen „Combo Symbadico“, die mit der Frau, die 1995 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse erhielt, seit über 15 Jahren bei verschiedenen Anlässen auftritt. Neben dem musikalischen Leiter Klaus Schäfer (Gitarre und Saxophon), der zusammen mit Gerlinde Hämmerle auch ein Lied intonierte, war die Gruppe mit den weiteren Mitgliedern Michael Ambrosoli am Akkordeon, Henning Körner am Saxophon, Martin Löffel am Bass, Sven Münchgesang am Schlagzeug, Volker Nelson an der Gitarre und Birgit Kuisl an der Trompete, bestens besetzt. „Bei uns ist alles live“, so Gerlinde Hämmerle, die sich sehr über den großen Zuspruch freute.

Ihre Ziele für die nahe Zukunft? Neben den Führungen im Landesmuseum mit der „Badischen Revolution“, wo sie mit der Band auch Revolutionslieder spielt, freut sie sich auf den 75. Geburtstag von Heribert Rech, dem ehemaligen Innenminister von Baden-Württemberg, der am 25. April nach Bad Schönborn eingeladen hat. „Das Museum hat leider nur noch bis zum Herbst offen. Danach ist für einige Jahre wegen der Generalsanierung geschlossen“. (hjo)

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