Ökumenischer Hospiz-Dienst Bruchsal und Sparkasse Kraichgau bieten Seminare für Personal an
Erste-Hilfe-Kurse sind in jeder Firma verpflichtend – in der Hoffnung, dass wir es nie anwenden müssen und wenn doch, wir damit Leben retten können.
Letzte Hilfe Kurse, welche Informationen rund um die Themen Sterben – Tod – Trauer geben, sind hingegen vergleichsweise selten verbreitet. Und das, obwohl uns diese Themen alle betreffen werden – im Familien-/Freundeskreis und schlussendlich auch bei uns selbst.
Gesellschaft verändert sich, Familien leben häufig weit verstreut. Es ist nicht mehr selbstverständlich, in unmittelbarer Nähe mit dem ganz natürlichen Sterben in Kontakt zu kommen.
Genau hier setzen die „Letzte Hilfe Kurse“, entwickelt von Dr. Bollig, an. In einem 4-stündigen Seminar werden altes und neues Wissen zu den Themen „Sterben ist ein Teil des Lebens, Vorsorgen und Entscheiden, Leiden lindern und Abschied nehmen“ vermittelt.
Gabi Stark, Personalabteilung Sparkasse Kraichgau und Ehrenamtliche im Hospiz Arista-Nord sowie Ulrike Fank-Klett, Koordinatorin Ökumenischer Hospiz-Dienst Bruchsal, führten Personal der Sparkasse durch die Themen. Großes Interesse der Belegschaft und die offene Bereitschaft des Sparkassenvorstandes, solche Kurse zu ermöglichen und zu unterstützen, werden weitere Termine folgen lassen.
Ein wichtiger Baustein in der Begleitung schwerstkranker, sterbender Menschen und deren Umfeld sind die ambulanten Hospizdienste. Begründet im bürgerschaftlichen Engagement, entwickelte sich die ehrenamtliche Hospizarbeit meist in Trägerschaft kirchlicher, aber auch davon unabhängiger Strukturen. Speziell qualifizierte Ehrenamtliche schenken Zeit, „Da-sein“, Fürsorge.
In Kriegszeiten gelingt Überleben häufig nur durch das Einfrieren von Gefühlen. Nach den beiden Weltkriegen kam es langsam wieder zur Entspannung, Menschen hatten (mehr) Zugang zu ihren Emotionen und es entwickelte sich auch im Bereich der Sterbekultur ein anderer Blick. Häufig würdeloses Sterben in Kliniken kam in den Fokus und Menschen machten sich auf den Weg, hier etwas zu verändern. Die ersten Hospize entstanden. Hinzu kam das Wachsen der Palliativmedizin mit der Erkenntnis, auch medizinisch noch sehr viel für Schwerstkranke und Sterbende tun zu können.
Text: Ulrike Fank-Klett