Im gegenwärtigen Frühjahr blühen nicht nur die ersten Blumen, Büsche und Bäume. Auch in der Tierwelt erwacht das Leben. Die ersten Vögel (nicht nur der Osterhase) legen ihre Eier und beginnen mit der Brut. Auch die ersten Säugetiere bekommen ihre Jungen. Dabei sind die Tiere besonders empfindlich und gefährdet, die am Boden brüten bzw. dort ihren Nachwuchs bekommen. Obwohl schon so manche Vogelart in Stutensee in den letzten Jahren verschwunden ist (z. B. Kiebitz oder Rebhuhn), so gibt es sie doch noch, die Bodenbrüter, wie z. B. Feldlerche oder Fasan. Ähnlich verhält es sich mit den Säugetieren. Feldhasen legen ihre Jungen versteckt an Hecken ab, Rehe gern an Feldrändern. All diese Tiere sind extrem störanfällig!
Stutensee hat auf seinem Gemeindegebiet viel Offenland. Überwiegend wird es landwirtschaftlich genutzt. Im Zuge der Ausweitung und Vernetzung von Biotopen ist aber auch ein wachsender Anteil des Offenlandes ungenutzt und der Natur vorbehalten. Das sieht zwar manchmal etwas „ungepflegt“ aus, ist aber ökologisch hoch wertvoll. Und vor allem dieses Land ist das Land der Bodenbrüter, Hasen, Rehe, aber auch zahlreicher, teilweise seltener Insekten. Gleichzeitig aber wird zumindest teilweise dieses Land auch als Spielwiese und Auslauf für Hunde genutzt.
Und damit, liebe Hundehalter, beginnt Ihre Verantwortung! Bitte bleiben Sie immer auf den Wegen und lassen Sie Ihren Hund immer angeleint, auch dort, wo kein ausdrückliches Leinengebot besteht, erst recht im Wald. Denn auch der fetteste Mops ist im Kern seines Wesens ein Wolf. Wenn er etwas wittert, was nach Beute riecht, wird sein Jagdtrieb geweckt. Zwar wird er wohl selten einen Vogel oder ein Rehkitz erwischen, töten und fressen, aber in jedem Fall beunruhigt er das Wild. Das kann dazu führen, dass Elterntiere ihre Jungen verlassen und diese deshalb verhungern. Und in Extremfällen ist es auch schon passiert, dass vor allem Rehe in Panik geflohen und dann vor ein Auto gerannt sind. Wollen Sie als Hundehalter das wirklich?
Noch etwas sollten Hundehalter beachten. Natürlich soll und muss der Hund in der Natur sein Häufchen machen können. Das ist schließlich der Hauptgrund für das Gassigehen. Aber es ist doch wirklich nicht zu viel verlangt, anschließend das Häufchen wieder einzusammeln und geordnet zu entsorgen – nicht indem der Kotbeutel einfach in die Landschaft geworfen wird. Das Einsammeln des Hundekots ist auch ein Gebot des Respekts gegenüber dem Grundstückseigentümer. Wem beim Rasenmähen in seinem Garten schon einmal die geschredderte Hundekacke um die Ohren geflogen ist, hat bestimmt Verständnis dafür, dass ein Bauer Hundekot in seinem Getreidefeld nicht witzig findet – immerhin produziert er Lebensmittel. Und Hundekot im Getreide wird wohl nicht einmal der abgehärtetste Hundehalter gern haben.
Also bitte, liebe Hundehalter: Nehmt Rücksicht auf die Natur und Umwelt!
BUND-Ortsgruppe Stutensee, Gerald Steinig