selten hat die evangelische Kirche in Deutschland unter derart schwierigen Umständen den 10. Sonntag nach Trinitatis, den Israel-Sonntag, begangen. Die evangelische Kirche erinnert mit dem Israel-Sonntag an die bleibende Verbindung zwischen der christlichen Kirche und dem Volks Israel, zwischen Menschen christlichen und jüdischen Glaubens. Evangelische Christinnen und Christen erinnern sich an manche unsägliche Äußerung aus ihren Reihen im Laufe der Geschichte über das Volk Israel und freuen sich über die Verbindungen zwischen einzelnen Menschen und ganzen Gemeinden.
Der Israel-Sonntag 2024 liegt unter dem langen und dunklen Schatten des Angriffs der Hamas auf Israel am 07. Oktober 2023 und dem seitdem tobenden Krieg zwischen Israel und der Hamas. Vieles, was dazu gesagt und geschrieben wird, wird auf die Goldwaage gelegt. Menschliche Worte – somit auch diese – können anders verstanden werden, als sie gemeint sind. Am 13. August 2024 begehen Juden und Jüdinnen „Tischa beAv“. An diesem Tag erinnert sich das Volk Israel an der Zerstörung des Tempels in Jerusalem in den Jahren 586 v. Chr. und im Jahr 70 n. Chr. Es ist ein Tag der Trauer und des Fastens, die Klagelieder Jeremias stehen im Mittelpunkt des Gottesdienstes. Als Christinnen und Christen nehmen wir Anteil an dem Leid, das mit der Zerstörung des Tempels und der damit einhergehenden Deportation und Vertreibung von Teilen des Volkes Israel aus seinem Land verbunden war und verbunden ist. Wir hoffen, beten und setzen uns dafür ein, dass es nie wieder zu solch einer Vertreibung und Deportation kommt.
Das Volk Israel und der Staat Israel haben Schnittmengen, doch sie sind nicht ein und dasselbe. Der Staat Israel ist in erster Linie eine weltliche Größe. Das Volk Israel ist in erster Linie eine Größe des Glaubens, die sich in Menschen weltweit realisiert. Bei allem Verständnis dafür, dass sich der Staat Israel gegen den Angriff der Hamas wehrt, steht er – wie jede weltliche Größe – in der Gefahr, Fehler zu machen und schuldig zu werden. Ich glaube Christinnen und Christen, auch aus Deutschland, können auf Fehler und auf Schuld Israels beim Kampf gegen die Hamas, bei der Wahl der Sprache hinweisen. So erschaudert es mich, wenn von „Rache“ die Rede ist. Der Rechtsstaat zeichnet sich dadurch aus, dass er Menschen für ihre Taten zur Verantwortung zieht und bestraft, aber nicht durch Rache.
Im Gazastreifen leben – ebenso wie im Westjordanland – arabische Christinnen und Christen. Im Gazastreifen sind eine kleine Minderheit von noch etwa 1000 Menschen, die es oft schwer hat. Ich glaube, wir stehen in der Gefahr, diese Menschen aus dem Blick zu verlieren. Doch sie sind unsere Schwestern und Brüder im Glauben. Auch sie haben wir im Blick und im Herzen zu halten, mit ihren Nöten und Sorgen. Manche von ihnen haben einen anderen, für uns kaum erträglichen Blick auf die Zerstörung des jüdischen Temples. Als evangelische Christinnen und Christen setzen wir mit dem Israelsonntag ein Gegenzeichen. Doch wir sollten mit unseren Schwestern und Brüdern im Glauben auch ins Gespräch kommen, im Gespräch bleiben, auch wenn wir unterschiedliche Ansichten haben.
Der Israel-Sonntag 2024 ist für Christinnen und Christen eine Herausforderung, angemessene Worte in einer schwierigen Situation zu finden. Das kann gelingen, wenn wir einander zuhören und miteinander sprechen. Dazu möchte ich Sie einladen und ermutigen.
Mit freundlichen Grüßen Frank Steiner
die Gottesdienste in der Johanneskirche um 10.30 Uhr!
19.30 Uhr Gemeindehaus Hechingen, Offener Bibelabend der Süddeutschen Gemeinschaft
19.00 Uhr Johanneskirche, Ausstellungseröffnung „500 Jahre Evangelisches Gesangbuch“ (Pfarrer Steiner, Pfarrer Würth), musikalische Mitwirkung: Alexander Baumgärtner
10.30 Uhr Johanneskirche, Gottesdienst im Rahmen der Sommerferienpredigtreihe (Pfarrer Steiner), Thema: „Abend war, bald kommt die Nacht“ EG 487, Rudolf Alexander Schröder
14.00 Uhr Gemeindehaus Hechingen, Treffpunkt Kreativ „stricken, häkeln, Kaffee trinken,
geselliges Beisammensein“
15.00 Uhr bei Ehepaar Steger, Dominikanerweg 4, Treffpunkt Frauen
19.00 Uhr Gemeindehaus Jungingen, Bibelgesprächskreis
19.30 Uhr Gemeindehaus Hechingen, Offener Bibelabend der Süddeutschen Gemeinschaft
15.00 Uhr Johanneskirche, Traugottesdienst (Pfarrer Steiner)
19.00 Uhr Gemeindehaus Jungingen, Gottesdienst im Rahmen der Sommerferienpredigtreihe
(Pfarrer Günther), Thema: „Wie groß ist des Allmächt`gen Güte“ EG 607, Christian Gellert
10.30 Uhr Johanneskirche, Gottesdienst im Rahmen der Sommerferienpredigtreihe (Pfarrer Günther), Thema: „Wie groß ist des Allmächt`gen Güte“ EG 607, Christian Gellert
Der Rechnungsabschluss 2023 der Evang. Kirchengemeinde Hechingen liegt in der Zeit vom 5. bis 13. August 2024 im Evang. Gemeindebüro, Heiligkreuzstr. 11, auf. Er kann zu den Bürozeiten von Montag bis Donnerstag von 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr eingesehen werden.