Die Schülerinnen und Schüler hatten dabei Gelegenheit, den komplexen Prozess hautnah mitzuerleben – und zwar nicht aus dem Schulbuch, sondern in einem lebendigen Planspiel: „Bundestag macht Schule“.
Für fünf Stunden verwandelte sich das Klassenzimmer in das Berliner Parlament. Unterstützt wurde die Klasse dabei von drei erfahrenen Teamerinnen der Landeszentrale für politische Bildung (LpB), Außenstelle Tübingen. Nach einer kurzen Einführung in die Aufgaben des Bundestags und den Ablauf der Gesetzgebung durch das LpB-Team ging es direkt in den praktischen Teil: Die Jugendlichen schlüpften in die Rollen fiktiver Bundestagsabgeordneter.
Der Gesetzesvorschlag, den es zu diskutieren galt, hatte es in sich: Ein komplettes Alkoholverbot für Jugendliche. Die Schülerinnen und Schüler wurden verschiedenen (von der LpB erfundenen) Parteien zugeteilt und vertraten fortan deren Positionen – inklusive selbst gewählter neuer Namen und dem Siezen aller Nicht-Parteikolleg:innen.
Es folgten Fraktionssitzungen, leidenschaftliche Debatten in den Ausschüssen, eine erste Lesung im Plenum, Änderungsanträge und schließlich die zweite Lesung mit anschließender Abstimmung. Der Gesetzesvorschlag wurde – in geänderter Form – mehrheitlich angenommen.
In der abschließenden Feedbackrunde zeigten sich die Jugendlichen begeistert: „Es hat richtig Spaß gemacht, mal in eine andere Rolle zu schlüpfen und selbst zu erleben, wie schwierig es sein kann, sich auf ein Gesetz zu einigen“, lautete eine der Stimmen. Auch ihre Lehrerin Diana Geß war überzeugt: „Das Planspiel war eine nachhaltige und anschauliche Möglichkeit, den Gesetzgebungsprozess zu vermitteln – so etwas kann der klassische Unterricht kaum leisten.“
Ein großer Dank ging zum Abschluss an das Team der LpB, das mit viel Engagement und Fachwissen dafür gesorgt hatten, dass an einem spannenden und lehrreichen Vormittag Demokratie lebendig wurde.