
Anfang September thematisierte unsere Lokalredaktion das traditionelle ländliche Hobby der Kleintierzucht (unsere Ausgabe 36-2025). Ausgangspunkt war dafür die Jungtierschau des Kleintierzuchtvereins Neckarelz-Diedesheim (30./31.08.). Am Wochenende (25./26.10.) – etwas früher als sonst – hatte der Verein zu seiner Lokalschau geladen, auf welcher der „reife“ Zuchtjahrgang von rund 150 Geflügeltieren und Kaninchen präsentiert wurde.
„Bei den Kaninchen ist es schon ein deutlicher Rückgang“, räumte Vorsitzender Michael Sigmund unumwunden ein. Der Grund ist einfach nachzuvollziehen: „Es waren zuletzt mehrere Schauen. Wir können die Tiere nicht in so kurzen Abständen immer wieder ausstellen“, erklärte Sigmund. Angesichts der auf dem Vormarsch befindlichen Vogelgrippe ist man aber auch froh darüber, dass die Lokalschau diesmal etwas früher stattfinden konnte, bevor es vielleicht nicht mehr möglich gewesen wäre.
Besucherinnen und Besucher kamen an beiden Tagen – phasenweise vielleicht etwas weniger als in den Vorjahren, aber dennoch zahlreich – in das Vereinsheim am Auguste-Pattberg-Gymnasium in Neckarelz. Ehrenamtliche hatten wie gewohnt für eine schmackhafte Bewirtung aus der Küche gesorgt. Vergeben wurden einmal mehr auch die begehrten Vereinsmeistertitel. Einige der Züchter haben jedoch schon bei Schauen auf höherer Ebene der laufenden Zuchtsaison mit ihren Tieren erfolgreich abgeschlossen, die daher in der Konkurrenz teilweise fehlten.
Die Aussteller nahmen sich geduldig Zeit, mit Interessierten an dem vielleicht traditionsreichsten Hobby des ländlichen Raums ins Gespräch zu kommen. Sorgen macht man sich angesichts der sinkenden Zahl von aktiven Züchtern, wofür die Gründe vor allem in den räumlichen Anforderungen und steigenden Kosten gesehen werden. Ohnehin geht eine Verantwortung für Lebewesen einher, die immer neu herausfordert.
Die eine oder andere Anekdote, wie etwa vom ersten „Zuchthaas“, den Kaninchen-Zuchtwart Uwe Breunig einst als Jugendlicher bei genau dieser Ausstellung für damals 50 D-Mark bekam, spiegelte die tiefe emotionale Verwurzelung vieler Kleintierzüchter. Kinderaugen strahlten beim Bestaunen der gurrenden, schnatternden und herumwuselnden Käfigbewohner. (frh)
(Kasten ab hier)
Ergebnisse der Vereinsmeisterschaft
Bei den Kaninchen errang erstmals Leonard Brimmer, der zuvor in der Jugendabteilung aktiv war, mit Kleinsilber schwarz (385,0 Punkte) den Vereinsmeistertitel, knapp vor Zuchtwart Uwe Breunig mit Kleinchinchilla (384,5 Punkte).
In der Sparte Tauben wurde Waldemar Bulenz mit Wiener Weißschild gelb (381 Punkte) Vereinsmeister.
Den Titel bei den Großtieren (Gänse) holte sich Thomas Holzhauer mit Diepholzer Gänsen (379 Punkte).
Bei den Großen Hühnern setzte sich Thomas Blink mit Brahma schwarz (379 Punkte) durch, während Ingo Baumeister mit Zwergsundheimern weiß-columbia (383 Punkte) den Sieg bei den Zwerghühnern errang.
Die Vergabe weiterer Zuchtehrenpreise stand am Sonntagvormittag (26.10.) noch aus.
