Impro-Musiker und YouTube-Star Marc Rebillet aus dem US-Bundesstaat Texas war beim Zeltfestival Mannheim 2025 erneut live zu erleben – und brachte mit seiner einzigartigen Performance rund 2500 Zuschauerinnen und Zuschauer zum Schwitzen.
Bei ohnehin schon hochsommerlichen Temperaturen heizte er dem Publikum zusätzlich mit seinen wilden, oft völlig spontanen Sound-Eskapaden ein.
Der selbst ernannte „Loop Daddy“ ist ein Meister der Echtzeit-Musikproduktion. Mit seiner Loop Station sammelt er alles ein, was ihm in den Kopf kommt: funkiges bis melancholisches Piano, hysterisches Geschrei, Sprechgesang, jazzige Improvisationen, Stimmmodulationen und satte Beats.
Das alles kombiniert er mit absurd-komischen, oft derben Texten, die irgendwo zwischen dadaistischem Nonsense und sozialer Satire changieren.
„Hits“ wie „Vaccinated Attitude“, „Fuck You Boss, I’m Late“ oder „Move Your Body“ – Letzterer entstand in Zusammenarbeit mit dem gleichsam begnadeten US-Freestyle-Rapper Harry Mack – gingen viral und machten Rebillet auch abseits seiner YouTube-Community bekannt.
Selbst die Supermarktkette Edeka konnte dem skurrilen Charme des Künstlers nicht widerstehen: Für sie improvisierte Rebillet einen eigenen Werbe-Track, in dem unter anderem das „goddamn Schmand“ eine Hauptrolle spielt. Standesgemäß trug er dabei – wie so oft – nichts weiter als einen Bademantel und seine charakteristischen Boxer Shorts.
Seit mittlerweile fast zehn Jahren sorgt Marc Rebillet mit seinem anarchischen Musikverständnis für nickende Köpfe, tanzende Körper und herzhaftes Gelächter.
Seine Live-Auftritte sind weniger Konzerte als vielmehr interaktive Performances – irgendwo zwischen Comedy, Jazz-Session, elektronischer Ekstase und musikalischer Therapie.
Rebillet liebt es, sein Publikum bewusst zu überfordern: Mal nimmt er es mit auf eine emotionale Achterbahnfahrt, in der er zwischen wilder Ekstase und zärtlicher Intimität pendelt, mal sprengt er mit absurder Komik die Grenzen des Erwartbaren.
Dabei verlässt er sich vollständig auf den Moment – nichts ist geplant, alles entsteht aus dem Augenblick heraus.
Dass er längst kein reines Internet-Phänomen mehr ist, zeigen seine Kollaborationen mit etablierten KünstlerInnen wie Erykah Badu, Reggie Watts, Wayne Brady, DJ Premier oder Flying Lotus.
Was sie alle eint: eine unbändige Lust am künstlerischen Risiko und eine Vorliebe für musikalischen Grenzüberschreitungen – künstlerisch wie stilistisch.
Wer Marc Rebillet einmal live erlebt hat, weiß: Das ist keine Show von der Stange, sondern ein musikalischer Rausch, ein improvisiertes Spektakel – und vielleicht das chaotischste Wellnessprogramm, das man sich vorstellen kann.
Auf dem diesjährigen Zeltfestival waren Roy Bianco & Die Abbrunzati Boys, Gringo Meyer, Heilung mit The Hu, OG Keemo, Montez, Gringo Mayer und Fury in the Slaughterhouse. Die letzten Acts sind Irie Révoltés und Dikka.
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► Webseite von Marc Rebillet
► Webseite des Zeltfestivals Rhein-Neckar in Mannheim