Automobilclub Schriesheim im ADAC e. V.
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Lothar John verstorben

Unser zweifacher Deutscher Meister, mehrfacher Vizemeister, Gründungs- und Ehrenmitglied Lothar John ist im Alter von 91 Jahren am 14.03.2025 an Herzversagen...

Unser zweifacher Deutscher Meister, mehrfacher Vizemeister, Gründungs- und Ehrenmitglied Lothar John ist im Alter von 91 Jahren am 14.03.2025 an Herzversagen verstorben. Unser Beileid gilt seiner Familie. Seine zahlreichen hochinteressanten Anekdoten aus dem über 20 Jahre langen Rennfahrerleben sowie seine Hilfsbereitschaft haben ihn in Rennfahrerkreisen, im Speditionsgeschäft, in seinem privaten Umfeld und im AC so beliebt gemacht. Zum Helfen war er nie für etwas zu schade, ob Radschraube ausbohren, für den Mathaisemarkt-Umzug Holz zuschneiden, Bilder oder Tafeln bemalen, Winkel anschrauben, einfach alles, was man brauchte: Lothar war mit Werkzeug und seiner Schaffenskraft begeistert sofort zur Stelle. Was für ein Glück für den AC, dass Lothar einen Vater mit Motorsportbegeisterung hatte. Warum? Weil dieser Vater erst seinem Sohn ermöglichte, 1952 mit dem beiden gehörenden Motorrad am Odenwaldring-Rennen teilzunehmen. Zufällig sahen Karl Albert Majer und Lothar die Reklameplakate und Lothar holte sich beim Rennleiter in Seckach eine Starterlaubnis. Das erforderliche Procedere wie „Ausweis“ (für Neulinge) musste sofort erledigt werden. Dass der Vater gleich mitzog und zum Rennen kam, war für Lothar ein äußerst positives Erlebnis. Er überraschte mit dem 2. Platz für Serienmaschinen! Helmut Fath verbesserte 1954 den Stoßstangenmotor der BMW zum Rennmotor, was Lothar als Privatfahrer (!) zu vielen Siegen in 1954 und '55 verhalf, aber danach war das Feld um ihn herum schneller. 1957 war er zum Lizenzfahrer aufgestiegen mit noch größerer Konkurrenz und es mussten neue Motorräder angeschafft werden: Lothar kaufte eine 500er Norton und eine 125er Bultaco von Luigi Taveri. In Le Mans reichte es damit zu 2. Platz und in St. Druiden (B) zum Sieg. Danach folgten eine 125 ccm-Honda und von Hans-Georg Anscheidt eine 50er und eine 125er Suzuki, mit denen reichlich abgesahnt wurde. 1968 setzte er eine 500er und 250er Suzuki ein, die letztere führte ihn zum deutschen Meistertitel. Danach kamen in der Folge Productionbikes von Yamaha (250, 350 und 500) und eine Neckermann MZ 125 ccm zum Einsatz. 1970 kam mit der Yamaha wieder der Knaller: Dt. Meister bis 250 ccm. Die Erfolge verdankt er u. a. auch den hilfsbereiten "Geistern" wie Karl Grüber, Karl Schollenberger, Hans Rakowski und Schorsch Meier, die Feintuning, Spezialwissen und "Hardware" einbrachten. 1973 war seine letzte Saison zwischen den Weltstars wie Ernst Degner, Hugh Anderson, Angel Nieto, Barry Sheene, Dieter Braun, Giacomo Agostini, Phil Read, Walter Villa und Jim Redman. Für den AC war Lothar über 70 Jahre lang Leitfigur, ein toller Pfundskerl, den wir nicht vergessen werden.

Hans Groß

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Ausgabe 13/2025

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