Wie wichtig eine Impfung sein kann, wurde besonders in der Corona-Pandemie deutlich. Im Rahmen der Europäischen Impfwoche, die vom 27. April bis zum 3. Mai durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ausgerufen wurde, macht das Gesundheitsamt des Landratsamtes Schwarzwald-Baar-Kreis darauf aufmerksam, wie wichtig auch die häufig vergessenen Impfungen gegen HPV und FSME sind.
Impfen gegen Krebs? Ja, das geht! Denn auch Viren können Krebs hervorrufen, allen voran das Humane Papillomvirus (HPV), welches als Verursacher des Gebärmutterhalskrebses bekannt ist. Was viele nicht wissen: Auch ohne Gebärmutter kann man an einem HPV-verursachten Krebs erkranken, denn die Viren sind an der Entstehung zahlreicher anderer bösartiger Tumore des Mund- und Rachenraums sowie der Genitalregion aller Geschlechter beteiligt.
Die Impfung gegen HPV wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) allen Jungen und Mädchen im Alter von 9 - 14 Jahren empfohlen. Wie solche Empfehlungen umgesetzt werden, lässt sich seit 2024 auf der VacMap des RKI einsehen, bei der die Impfquoten basierend auf den Abrechnungsdaten der Kassenärztlichen Vereinigungen bis auf die Kreisebene berechnet und anschaulich dargestellt werden. Mit Blick auf die HPV-Impfung zeigen sich für den Schwarzwald-Baar-Kreis hier seit einigen Jahren stagnierende Impfquoten mit großen verbleibenden Lücken. So waren im Jahr 2023 lediglich 36,4 % der 15-jährigen Mädchen und 12,1 % der 15-jährigen Jungen im Schwarzwald-Baar-Kreis vollständig gegen HPV geimpft. Damit hinkt der Landkreis der bundesweiten Impfquote von 54,6 % bzw. 34 % der gleichaltrigen Mädchen und Jungen deutlich hinterher.
Für einen vollständigen Impfschutz gegen HPV sind zwei Impfdosen erforderlich. Wenn die Impfung verpasst wurde, sollte sie spätestens bis zum 18. Geburtstag nachgeholt werden. Wird die Impfung erst nach dem 15. Geburtstag begonnen, sind für den vollständigen Schutz drei Impfungen notwendig. HPV-Impfungen können zum Beispiel durch den Kinderarzt, die Hausärzte oder den Frauenarzt verabreicht werden.
Auch bei den Erwachsenen im Schwarzwald-Baar-Kreis zeigen sich erhebliche Impflücken. So zeigen die Daten der VacMap zum Beispiel, dass nur knapp ein Fünftel der Erwachsenen im Kreis gegen die durch Zecken übertragene Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) geimpft sind. Bei den Kindern sind es immerhin bis zu 35,8 % – dabei haben insbesondere Erwachsene ein erhöhtes Risiko, durch die virale Hirnhautentzündung einen schweren Krankheitsverlauf mit neurologischen Folgeschäden zu erleiden.
Die STIKO empfiehlt die FSME-Impfung allen Bewohnern von Risikogebieten (hierzu gehört der gesamte Schwarzwald), die beruflich oder in der Freizeit gegenüber Zecken exponiert sind. Das Impfschema variiert je nach Präparat, besteht aber in der Regel aus drei Impfungen zur Grundimmunisierung, welche alle 3-5 Jahre aufgefrischt werden sollte.
Wer Fragen zu Impfungen und Impfempfehlungen hat, kann sich an den Arzt seines Vertrauens oder an das Gesundheitsamt wenden. Infos gibt es unter: www.impfen-info.de. Die Impfempfehlungen der STIKO gibt es unter: www.impfen-info.de/download/7049-BZgA_Impfkalender_2025_farbig.pdf. Auch ein Blick auf die VacMap lohnt sich, hier können die Impfquoten der von der STIKO empfohlenen Impfungen anschaulich für alle Bundesländer und Landkreise eingesehen werden (www.rki.de - Suchbegriff: VacMap).
Der Arbeitskreis Demenz des Gesundheitsnetzwerks Schwarzwald-Baar lädt gemeinsam mit dem Institut Mensch, Technik und Teilhabe der Hochschule Furtwangen zu einem informativen Nachmittag rund um das Thema Demenz ein. Die Veranstaltung findet statt am Mittwoch, 16. Juli, von 15 bis 18.30 Uhr und richtet sich an pflegende Angehörige, Menschen mit Demenz sowie Interessierte.
Im Rahmen der Veranstaltung haben die Teilnehmer die Möglichkeit, sich umfassend über das Thema Altern und die besonderen Herausforderungen und Chancen einer Demenzerkrankung zu informieren. Darüber hinaus werden an verschiedenen Informationsständen Unterstützungsangebote und technische Hilfsmittel für die Pflege vorgestellt. Freuen Sie sich auf spannende Vorträge von Experten der Hochschule Furtwangen, des Schwarzwald-Baar-Klinikums und des Demenzsupport Stuttgart.
Ein weiterer Höhepunkt ist die geführte Präsentation der Musterwohnung BEATE der Beratungsstelle Alter und Technik sowie die Vorstellung technischer Innovationen und Hilfsmittel des Instituts Mensch, Technik und Teilhabe der HFU.
Anmeldungen sind ab sofort telefonisch, per E-Mail oder über die Website des Gesundheitsnetzwerks bis zum 9. Juli möglich. Genauere Informationen sowie das Programm gibt es unter: www.gesundheitsnetzwerk-sbk.de oder telefonisch Tel.: 07721 913 7190 (bei Bandansage 4 wählen).
Wer Interesse an einer Selbsthilfegruppe zum Thema Zwangserkrankungen hat, kann sich jetzt melden. Angesprochen sind alle Betroffenen Interessierten ab 25 Jahren.
Etwa 2 bis 3 % der Bevölkerung leidet mindestens einmal im Leben unter Zwangsgedanken oder -handlungen. Von Zwangserkrankungen spricht man, wenn unerwünschte Gedanken wiederholt vorkommen, die unangenehme Gefühle wie Angst, Ekel und Unbehagen auslösen. Die Betroffenen führen dann eine Handlung aus, um dieses Gefühl zu minimieren. Der innere Drang ist dabei so stark, dass die Zwänge nicht oder nur schwer kontrolliert werden können. Zwangsstörungen können so stark werden, dass sie den ganzen Alltag bestimmen. Egal, ob Wasch-, Kontroll-, Gedanken- oder körperbezogene Zwänge – meist ist die Scham sehr groß. Zwangsstörungen können häufig versteckt und unbemerkt bleiben. Um diesen Themen Raum zu geben, soll es eine Möglichkeit geben, sich mit anderen Menschen mit gleicher Situation offen und vertraulich auszutauschen.
Wer sich angesprochen fühlt und sich mit anderen austauschen möchte, kann sich bei der Selbsthilfekontaktstelle Schwarzwald-Baar-Kreis melden, Telefon: 07721 913-7190 (Bei Bandansage die 4 wählen) oder E-Mail: Selbsthilfekontaktstelle@lrasbk.de.