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LUBW Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg

Lebensräume und ihre Artenvielfalt schützen Diesjährige Offenland-Biotopkartierung beginnt In Baden-Württemberg startet die diesjährige Erfassung...
Artenreiche blumenbunte Wiesen erfreuen die Tierwelt – und das menschliche Auge
Artenreiche blumenbunte Wiesen erfreuen die Tierwelt – und das menschliche AugeFoto: Carsten Wagner

Lebensräume und ihre Artenvielfalt schützen

Diesjährige Offenland-Biotopkartierung beginnt

In Baden-Württemberg startet die diesjährige Erfassung geschützter Biotope. Besonders wertvolle Lebensräume wie artenreiche Mähwiesen werden von Fachleuten kartiert. Die gesammelten Informationen helfen dabei, diese Flächen zu erhalten und in der Landschaftsplanung zu berücksichtigen. Landwirtinnen und Landwirte, die ihre Flächen nachhaltig bewirtschaften, können Fördermittel beantragen. Die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) beauftragt qualifizierte Expertinnen und Experten mit der Kartierung, die zwischen Frühling und Herbst in verschiedenen Gemeinden unterwegs sind. In diesem Jahr findet die Kartierung in den Landkreisen Calw, Emmendingen, Ludwigsburg, Ravensburg und Neckar-Odenwald statt.

Was passiert bei der Kartierung?Fachleute untersuchen die Vegetation eines Gebiets, um festzustellen, welche Biotope vorhanden sind. Manche dieser Biotope sind gesetzlich geschützt, weil sie selten oder besonders wertvoll für die Artenvielfalt sind. Die Ergebnisse der Kartierung werden in Karten und Datenbanken eingetragen, um eine Übersicht über die Verbreitung und den Zustand der Biotope zu erhalten. Die Daten helfen bei der Planung von Schutzmaßnahmen und Förderprogrammen für die Landschaftspflege.

Baden-Württemberg hat einen besonderen Biotop-Schwerpunkt bei Mähwiesen. Die Kartierung im Land wird von der LUBW koordiniert. In ihrem Auftrag arbeiten sehr erfahrene Vegetationsexpertinnen und -experten an der Erfassung der Biotope. Kartiert wird jeweils im gesamten Gemeindegebiet außerhalb des geschlossenen Siedlungsbereiches, des Waldes und von Verkehrsflächen.

Die erfassten Daten sind eine wichtige Grundlage für den Schutz der Natur. Behörden nutzen sie zur Landschaftsplanung und bei Umweltgutachten. Auch Bürgerinnen und Bürger können sich über die wertvollen Biotope informieren. Die Daten werden überprüft und bis November 2026 auf dem Online-Dienst der LUBW veröffentlicht (udo.lubw.de).

Die Daten sind aber nicht nur Arbeitsgrundlage für die Verwaltung, sondern stehen auch den Bürgerinnen und Bürgern sowie der Fachöffentlichkeit zur Verfügung.

Kartierungen als wichtige Dienstleistung

„Geschützte Biotope sind wertvolle Rückzugsorte für bedrohte Arten und prägen die Landschaft Baden-Württembergs“, erklärt Dr. Ulrich Maurer, Präsident der LUBW. „Mit der Kartierung schaffen wir Transparenz und geben Grundstückseigentümerinnen und -eigentümern wichtige Informationen zu ihren Flächen. Zudem können Landwirtinnen und Landwirte finanzielle Unterstützung für eine nachhaltige Bewirtschaftung erhalten.“

Biotope sind von Natur aus geschützt – unabhängig von der Kartierung. Sobald eine Fläche bestimmte Merkmale erfüllt, gilt der Schutz automatisch, und das Biotop darf nicht zerstört werden. Die Kartierung hilft, diesen Schutz umzusetzen. Die Kartier-Teams dürfen Grundstücke betreten, um ihre Arbeit durchzuführen. Gemeinden informieren ihre Einwohner über die laufenden Erhebungen.

Hintergrundinformation

In den kommenden Wochen sind Informationsveranstaltungen vor Ort vorgesehen, bei denen interessierte Personen einen Einblick in die Offenland-Biotopkartierung gewinnen.

  • Informationsveranstaltung im Kreis Ludwigsburg: 20. Mai 2025, 14.00 Uhr, Wanderparkplatz Vaihingen an der Enz in Gündelbach
  • Informationsveranstaltung im Kreis Ravensburg: 28. Mai 2025, 13.00 Uhr, zwischen Liebenau und Wiedenbach an der Straße nach Tennenmoos aus Richtung Wiedenbach
  • Informationsveranstaltung im Kreis Emmendingen: 3. Juni 2025

Ort, Treffpunkt und Uhrzeit werden auf der Internetseite der LUBW unter www.lubw.baden-wuerttemberg.de/en/natur-und-landschaft/offenlandbiotopkartierung-aktuelles veröffentlicht. Bei allgemeinen Fragen können sich Bürgerinnen und Bürger an Offenlandbiotopkartierung@lubw.bwl.de wenden.

Interessierte Journalisten können sich ebenfalls gerne zu den Informationsveranstaltungen anmelden. Am Ende der Veranstaltung stehen Ihnen Mitarbeitende der LUBW für Fragen zur Verfügung. Anmeldung bitte über: pressestelle@lubw.bwl.de Zeitnah zu den Veranstaltungen erhalten Sie dann weiterführende Informationen. Im Neckar-Odenwald-Kreis und im Kreis Calw fanden die Öffentlichkeitstermine bereits in den Vorjahren statt.

Daten und Fakten

Die letzte Kampagne zur kompletten Erfassung der Offenland-Biotope in allen 1.101 Gemeinden Baden-Württembergs wurde in den Jahren 1992 bis 2004 durchgeführt. Der derzeit laufende Durchgang startete im Jahr 2010. 834 der 1.101 Gemeinden wurden seitdem erfasst. Nach Abschluss der diesjährigen Erhebungen werden die Daten der Öffentlichkeit über den Daten- und Kartendienst der LUBW (udo.lubw.de) gegen Ende 2026 zur Verfügung gestellt. Die Kartierergebnisse aus den letzten Jahren bis einschließlich 2023 sind hier bereits abrufbar. Derzeit beherbergt Baden-Württemberg im Offenland rund 275.000 Biotope mit 150.000 ha Fläche (darunter 63 Biotope mit rund 2.700 ha Fläche im Bodensee).

Detaillierte Informationen zu den Zielen und Aufgaben der Offenland-Biotopkartierung sowie den gesetzlichen Grundlagen finden Sie auf der LUBW-Webseite: Offenland-Biotopkartierung (https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/natur-und-landschaft/offenland-biotopkartierung) sowie im Flyer „Offenland-Biotopkartierung: Geschützte Lebensräume werden erfasst (https://pd.lubw.de/85102). Am Ende der Pressemitteilung sind Zahlen, Daten, Fakten und Download-Links übersichtlich präsentiert.

Neckar- Odenwald-Kreis

Landkreis Emmendingen

Landkreis Calw

Landkreis Ludwigsburg

Landkreis Ravensburg

Billigheim

Bahlingen

Altensteig

Bönnigheim

Altshausen

Schefflenz

Biederbach

Bad Liebenzell

Ditzingen

Aulendorf

Denzlingen

Ebhausen

Eberdingen

Bad Waldsee

Elzach

Egenhausen

Erligheim

Bad Wurzach

Emmendingen

Haiterbach

Freudental

Bergatreute

Endingen am Kaiserstuhl

Oberreichenbach

Gerlingen

Boms

Kenzingen

Rohrdorf

Hemmingen

Ebenweiler

Reute

Korntal-Münchingen

Ebersbach-Musbach

Rheinhausen

Löchgau

Eichstegen

Riegel

Markgröningen

Fleischwangen

Simonswald

Oberriexingen

Guggenhausen

Teningen

Sachsenheim

Hoßkirch

Vörstetten

Schwieberdingen

Königseggwald

Sersheim

Riedhausen

Vaihingen an der Enz

Unterwaldhausen

  1. In folgenden Gemeinden hat die Kartierung bereits im Vorjahr begonnen*:
  • Landkreis Calw: Althengstett, Bad Herrenalb, Bad Teinach-Zavelstein, Bad Wildbad im Schwarzwald, Calw, Dobel, Enzklösterle, Höfen an der Enz, Nagold, Neubulach, Neuweiler, Simmersfeld, Simmozheim, Wildberg
  • Landkreis Rottweil: Dornhan, Eschbronn, Fluorn-Winzeln, Hardt, Oberndorf am Neckar, Schramberg
  • Neckar-Odenwald-Kreis: Adelsheim, Aglasterhausen, Höpfingen, Limbach, Mudau, Neckargerach, Neunkirchen, Osterburken, Ravenstein, Rosenberg, Schwarzach, Seckach, Waldbrunn, Walldürn, Zwingenberg
  • Landkreis Emmendingen: Herbolzheim, Waldkirch
  1. *Zeitlicher Ablauf: Die Begehungen im Gelände sind größtenteils auf die Vegetationsperiode im ersten Jahr beschränkt. Die Abgrenzung der Biotope und die zugehörigen Sachinformationen wie Biotopbeschreibung und Artenliste werden in den Wintermonaten digitalisiert. In Einzelfällen werden Flächen im Frühjahr des Folgejahres noch nachkartiert. Nach umfangreichen Qualitätsprüfungen und Aufbereitung der Daten sind diese in der Regel im November des Folgejahres, also 1,5 Jahr nach Kartierbeginn über den Daten- und Kartendienst der LUBW (udo.lubw.de) abrufbar.

Erscheinung
Mitteilungsblatt der Gemeinde Jagsthausen
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Ausgabe 21/2025

Orte

Jagsthausen

21.05.2025
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