„Lumpespring un Suddelwedda“ –
Mundartunterricht mit Anton und Ursula Ottmann an der Leimbachtalschule
„Isch bin doch net dabbisch, die Hausuffgaowe mach isch net“ – wäre diese Aussage im normalen Schulbetrieb zu hören, würde der betroffenen Schüler oder die betroffene Schülerin wohl ein ernstes Wörtchen zu hören bekommen. In den letzten Deutschstunden vor den Sommerferien erweckten diese Aussagen an der Leimbachtalschule Dielheim jedoch großen Zuspruch der Deutschlehrerinnen Frau Ceylan und Frau Appenzeller, denn heute ging es um Mundart und Dialekt. Dafür hatte man sich wahre Experten für „Kurpfälzer Gebabbel“, Ursula und Anton Ottmann, in Zusammenarbeit mit dem Dachverband der Dialekte eingeladen. Ähnlich wie im Englisch- oder Französischunterricht mussten sich die Schülerinnen und Schüler der fünften Klasse der Gemeinschaftsschule erstmal mit den Worten und Sprachfärbungen bekannt machen. So wurde aus Ihnen „Moadlin und Buwe“, die sich mit „Bettbrundserle“ (Schlüsselblume) und „Deihenker“ (Gauner) beschäftigten. Anton Ottmann, selbst Pädagoge und Erziehungswissenschaftler, und seine Frau Ursula, führten mit fachdidaktischem Geschick in die Welt des Dialekts ein. So mancher Schüler oder so manche Schülerin meinten Worte und Aussagen aus dem Sprachschatz ihrer Oma erkennen zu können. Nach dem ersten Vertrautmachen erfolgte gleich die Anwendung des Gelernten in Lückentexten und am Ende als Kür das freie Einüben eines Dialoges.
Die Schülerinnen und Schüler hatten viel Freude im Eintauchen in diese, für manche vertraute, für manche fremde Sprachwelt und konnten so einen anderen Bezug zu ihrem Wohnort mit seiner ganz eigenen Sprachtradition aufbauen. Noch Tage danach hörte man den einen oder die andere von „Lumpespring“ oder dem „Suddelwedda“ reden.
Leimbachtalschule Dielheim, Martin Ritz