Am Samstag, den 6. Juli und am Sonntag, den 7. Juli war mächtig was los bei uns.
Georg Kost von Infopress24 hat uns freundlicherweise seinen Bericht zur Verfügung gestellt, den ich hier gekürzt wiedergeben möchte:
Die Theaterschachtel in Neuhausen steht vor ihrem zehnjährigen Jubiläum im April nächsten Jahres. Trotz des freudigen Anlasses kämpft die Einrichtung, die Theater, Kulturhaus und Kleinkunstbühne vereint, mit finanziellen Schwierigkeiten. Insbesondere private, frei geführte Kultureinrichtungen wie die Theaterschachtel sind betroffen. Um den Erhalt des historischen Landgasthofs mit Theatersaal zu sichern, wurde im letzten Jahr ein Trägerverein gegründet, der nun die Geschäftsführung übernommen hat. Ziel ist die Anerkennung als soziokulturelles Zentrum, um strukturelle Förderungen zu erhalten.
Die Verantwortlichen, darunter Stefanie Seemann, Annette Rabe und Anne von der Vring, sind optimistisch. Der Besuch von Kulturstaatssekretär Arne Braun (Bündnis 90/Die Grünen) am Samstag war ein Schritt in diese Richtung. Braun folgte der Einladung von Stefanie Seemann (MdL Bündnis 90/Die Grünen), die eine „kulturpolitische Diskussion“ organisiert hatte. An der Diskussion nahmen auch Bürgermeisterin Sabine Wagner und Mitglieder des Förder- und Trägervereins teil.
Die kulturelle Szene in Neuhausen wurde durch Corona, die Energiekrise, den Tod von Matthias von der Vring und die Inflation stark beeinträchtigt, was das Überleben der Theaterschachtel gefährdet. Braun dämpfte jedoch die Erwartungen: „Ich mache ihnen keine großen Hoffnungen und weiß, dass sie das nicht hören wollen.“ Er betonte, dass die finanziellen Mittel begrenzt seien und verwies auf Peter Hauk (CDU), Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, der über die notwendigen Mittel verfüge.
Stefanie Seemann betonte die Bedeutung des Ehrenamts für die Theaterschachtel, stellte jedoch fest, dass auch hier die Grenzen erreicht seien. Bürgermeisterin Sabine Wagner fragte nach den Chancen für ein Förderprogramm. Braun signalisierte, dass er sich mit Seemann über die Situation austauschen werde, da er die Bedeutung solcher kulturellen Orte anerkenne.
Braun ermutigte die Ehrenamtlichen, das Jubiläum groß zu feiern und damit Aufmerksamkeit zu erregen. „Wir brauchen sie, wir brauchen die Kultur“, so Braun. „Das ganze Land würde nicht funktionieren, hätten wir das Ehrenamt nicht.“ Bürgermeisterin Wagner sieht dennoch wenig „Licht im Tunnel“. Ein Rundgang durch das 2019 renovierte Haus vermittelte einen Eindruck vom Wirken der Theaterschachtel. Die Gemeinde Neuhausen unterstützte Anfang des Jahres mit 10.000 Euro.
Benefizkonzert sorgt für ausverkauftes Haus
Beim ausverkauften Benefizkonzert am Sonntagabend in der Theaterschachtel Neuhausen hat die Porsche Big Band begeistert. Mit eingängigem Jazz, Soul und Funk sind die Musikerinnen und Musiker angetreten, der Theaterschachtel mit ihrer künstlerischen Leiterin, Anne von der Vring, zu helfen und ihren Teil als Kulturschaffende beizutragen, damit der Kulturbetrieb weitergehen kann, insbesondere nach einem persönlichen Schicksalsschlag, den Anne von der Vring zu verkraften hatte. Nach dem Besuch von Kulturstaatssekretär Arne Braun am Samstag, stellt das Benefizkonzert einen ersten Schritt dar, um das soziokulturelle Kulturhaus in Neuhausen wirtschaftlich wieder auf die Beine zu stellen.
Eigentlich war die Theaterschachtel und nicht nur die Bühne für dieses doch so großartige Konzert viel zu klein, hatte allerdings einen unbändigen Charme und setzte mit der so herrlichen Anmoderation von Anne von der Vring gleich ein erstes Ausrufezeichen. Ja, es herrschte eine gewisse Aufbruchsstimmung, woran das so energiegeladene und voller Spielfreude gastierende Ensemble mit seinen wunderbaren Solisten großen Anteil hatte.
Allesamt sind die Musikerinnen und Musiker echte Routiniers und doch Amateure, die täglich ihrer Arbeit beim Sportwagenhersteller in Zuffenhausen oder Weissach nachgehen.
Seit 19 Jahren besteht die Big Band und hat mit Meinhardt Obi Jenne einen Bandleader, der Musik lebt und Motor der Band ist, die zu den schnellsten der Welt gehöre, so Jenne.
Mit „On the sunny side of the street“ eröffnete die Big Band das Konzert, womit wohl auch der Wunsch verbunden war, wo die Zukunft der Theaterschachtel liegen soll.
Vom ersten Takt an ließ die Porsche Big Band erkennen, welche erfrischende Energie, aber noch mehr Spaß an der Musik in ihr steckt. Das Publikum ließ sich gerne mitreisen, sorgte für begeisterndes Pfeifen und Beifallsbekundungen, vor allem dann, wenn Solisten, wie beispielsweise Libor Šíma, seinem Saxophon Töne entlockte, in Melodien einbettete und damit Gänsehautmomente produzierte. „Wind Maschine“ und das von Šíma komponierte Stück „Another verry big engine“ vermittelten weitere eindrucksvolle Beispiele.
Libor Šíma, der seit 2016 Mitglied des SWR Symphonieorchesters ist, tritt immer wieder als Gastdozent bei der Porsche Big Band auf und lebt in Neuhausen.
In ihrem Repertoire setzt die Band um Bandleader Jenne auf Klassiker, Balladen, ebenso aber auch auf anspruchsvolle Stücke, die seltener zu hören sind, wozu „My Love for Sale“ von Cool Porter gehört. Immer wieder wird das Publikum mit einbezogen, etwa bei „Mambo“. Das Konzert war ein Hörspaß der Extraklasse.
Die Solisten Isabel Adaci und José-Candido Faustino am Alt-Saxophon oder Alberto Margalef an der Gitarre, um nur einige wenige zu nennen, weckten auch Erinnerungen, etwa beim musikalischen Intermezzo mit Sänger Samir, an den 1997 verstorbenen Roger Cicero mit den Stücken „Zieh die Schuh aus“ oder „Ich atme ein“. Es waren genau die Stücke, die an diesem Abend doch so berührten.
Wohl kaum eine Band kommt bei ihren Konzerten an Glenn Miller vorbei, so auch nicht die Porsche Big Band. Beispiel dafür war „Tuxedo junction“, das so typisch den Sound dieser Legende widerspiegelt. Mit „Diggin on J.B“ zum Ende des Konzertes und dem Medley „On Broadway“ als Zugabe, stellte das Orchester ein letztes Mal an diesem Abend seine Bandbreite unter Beweis und hoffentlich nicht zum letzten Mal in der Theaterschachtel, die diesen Spirit braucht.
Auch dieser Bericht wurde uns freundlicherweise von infopress24 zur Verfügung gestellt.
Vielen Dank dafür!
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Samstag, 20. Juli 2024, 20 Uhr Emmas Glück – Ein Monolog nach dem Roman von Claudia Schreiber
Unser aktuelles Programm ist online. Mehr Informationen dazu finden Sie auf www.theaterschachtel.de.