Die Stadt Renningen lädt wieder zum Mähgut abräumen ein
am Samstag, 30.11.2024
ab 9:30 Uhr
Treffpunkt: gegenüber Wertstoffhof Malmsheim.
Wir helfen auch mit, alle Helfer*innen sind willkommen. Bitte an festes Schuhwerk, wetterfeste Kleidung, Arbeitshandschuhe und wer hat Heugabel oder Rechen denken.
Das Abräumen von Heu und Gestrüpp ist notwendig, um die Wiesen nährstoffarm zu halten und sie vor dem Verbuschen zu bewahren. Nur so können die seltenen Küchenschellen und andere Wiesenblumen, die auf magere und sonnige Standorte angewiesen sind, erhalten werden. ib
Vortrag Biotope und ihre Flurnamen
Am Freitag, 22.11.24 fand vor gut 40 interessierten Zuschauern der Vortrag „Biotope und ihre Flurnamen – ein Streifzug durch Natur- und Zeitgeschichte“ statt. Die Idee war uns gekommen, als Andreas Grözinger vom Heimatverein Rankbachtal uns bei einer Besichtigung unseres Biotops in den Mühlwiesen fragte, ob wir eigentlich wüssten, warum diese Fläche so heißen würde. In seinem spannenden Vortrag ging er aber noch viel tiefer und erklärte auch detailliert, wie die geologische Struktur von Renningen und den einzelnen Böden und Strukturen in der Erdzeitgeschichte entstanden waren. Dazu kam dann auch die jüngere Geschichte von Renningen und Malmsheim sowie dem früher adligen Gut Ihinger Hof, in der die unterschiedlichen Flure ihre Namen bekommen haben. Diese haben sich dann noch häufig im Laufe der Zeit verändert. Dazu gab dann Hans-Peter Kuhlmann vom NABU Informationen über die Biotope, so dass sich für die Zuschauer ein rundes Bild über die geologische Entwicklung, die Geschichte und die heutige ökologische Bedeutung ergab.
Aus den umfangreichen Erläuterungen der Flure rund um Renningen und Malmsheim hier nur zwei besonders interessante Beispiele: Die Mühlwiesen gegenüber dem Wertstoffhof Malmsheim erstreckten sich ursprünglich entlang des Rankbachs nördlich der Rankmühle und lagen viel tiefer als heute. Nach dem Eisenbahnbau wurde dann südlich der Bahnlinie ein Steinbruch eröffnet, in dem Muschelkalk abgebaut wurde. Der Abraum wurde auf einem Teil der Mühlwiesen gelagert. Daher liegen diese Wiesen heute deutlich höher als der Rankbach, der Name aber blieb. Biologisch sind sie sehr wertvoll, da sie seit mehr als 40 Jahren vom NABU (hier ist besonders Hans Riedling zu erwähnen) gepflegt werden. Als wertvolle und unbelastete Kalkmagerwiesen bieten sie vielen Wiesenblumen wie Wiesenflockenblumen oder Schlüsselblumen, Amphibien sowie einer Vielzahl von Insekten und Vögeln eine Heimat.
Ein anderes markantes Beispiel sind die Schilfsandsteinbrüche auf dem Längenbühl, wo sich das einzige Naturschutzgebiet auf Renninger Gemarkung befindet. Der Schilfsandstein entstand zu einer ganz anderen Zeit als der Muschelkalk auch als Ablagerung in einem Urmeer. Aufgrund seiner festen Struktur eignet er sich gut als Baumaterial und wurde im 19. Jahrhundert in verschiedenen Steinbrüchen abgebaut. Aus dieser Zeit stammt die heutige Landschaft, in der man die alten Steinbrüche und liegengelassene Materialien noch gut erkennen kann. Biologisch ist dies eine besonders wertvolle Region u. a. für Amphibien. hpk