Tiere, Natur & Umwelt

Mähroboter – Eine stille Gefahr für unsere Biodiversität

In immer mehr Gärten sorgen automatische Rasenmäher für einen stets gepflegten, kurz geschorenen Rasen. Was auf den ersten Blick praktisch erscheint,...

In immer mehr Gärten sorgen automatische Rasenmäher für einen stets gepflegten, kurz geschorenen Rasen. Was auf den ersten Blick praktisch erscheint, bringt jedoch erhebliche ökologische Probleme mit sich. Mähroboter stellen eine oft unterschätzte Gefahr für die Artenvielfalt dar – insbesondere für Insekten, Kleintiere und die Bodenökologie.

Lebensraumverlust durch Dauer-Kurzrasen

Viele heimische Insekten, wie Wildbienen, Schmetterlinge oder Käfer, benötigen artenreiche, blühende Wiesen als Lebensraum und Nahrungsquelle. Mähroboter sorgen hingegen häufig dafür, dass Rasenflächen permanent sehr kurz gehalten werden. Wildkräuter und Blütenpflanzen haben so kaum eine Chance, sich zu entwickeln – die wertvolle „wilde Ecke“ im Garten verschwindet.

Gefahr für Igel, Amphibien und Kleintiere

Besonders dramatisch ist der Einsatz von Mährobotern in den Abend- und Nachtstunden. Zu diesen Zeiten sind viele Tiere aktiv, darunter auch Igel, Frösche oder Blindschleichen. Mähroboter erkennen solche Tiere nicht zuverlässig – Verletzungen und tödliche Unfälle sind leider keine Seltenheit. Besonders betroffen sind Jungtiere, die sich bei Gefahr nicht schnell genug in Sicherheit bringen können.

Fehlende Rückzugsräume

Durch die gleichmäßige und häufige Mahd mit dem Roboter verschwinden auch wichtige Rückzugsräume für Bodenbrüter, Insektenlarven oder Spinnen. Ohne höhere Vegetation fehlt es an Deckung und Mikrohabitaten – das natürliche Gleichgewicht im Garten wird gestört.

Kurzrasen – auch ein Problem bei Hitze und Trockenheit

Ein oft übersehener Aspekt ist der Einfluss auf den Wasserhaushalt im Garten. Kurz geschorener Rasen ist besonders anfällig für Hitze und Trockenheit. Die geringe Wuchshöhe bietet kaum Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung – der Boden trocknet schneller aus und die Graswurzeln leiden. Die Folge: Der Rasen wird braun, verliert an Vitalität und muss deutlich häufiger bewässert werden. Längeres Gras hingegen beschattet den Boden, hält die Feuchtigkeit besser und schützt die Grasnarbe vor Hitzestress – ganz ohne zusätzlichen Wasserverbrauch.

Was können Gartenbesitzer tun?

  • Blühinseln schaffen: Lassen Sie Teilbereiche des Rasens stehen oder pflanzen Sie heimische Wildblumen – sie sind ein Paradies für Bestäuber.
  • Mähzeiten anpassen: Vermeiden Sie den Einsatz des Mähroboters in der Dämmerung oder nachts.
  • Unterschlupfmöglichkeiten erhalten: Totholzhaufen, Laubinseln und Wildstauden bieten vielen Tieren Schutz.
  • Gezielter Einsatz statt Dauerbetrieb: Ein gelegentlich gemähter Rasen reicht in den meisten Fällen völlig aus, ist tierfreundlicher und spart Wasser.

Fazit:

Ein gepflegter Garten und gelebte Biodiversität schließen sich nicht aus – im Gegenteil. Mit einfachen Maßnahmen lässt sich ein wertvoller Beitrag zum Artenschutz leisten. Wer auf Mähroboter setzt, sollte deren Einsatz sorgfältig überdenken und an den Rhythmus der Natur anpassen – und schont dabei sogar Wasser und Ressourcen.

Erscheinung
Amtsblatt Gemeinde Walzbachtal
NUSSBAUM+
Ausgabe 24/2025
von Gemeinde Walzbachtal
12.06.2025
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