Männer-Kochkurs Eltern-Kind-Treff e. V.
Das Frühlingsmenü 2025
Mitte Mai fand er endlich statt, unser Frühlingskochkurs mit viel Fisch, Fleisch, Spargeln und vielen Erdbeeren. Das Frühlingsmenü war bunt gemischt. Wie so oft gab es Neues und Traditionelles und natürlich einen Hauptgang aus der Rubrik „Was Großmutter noch wusste.“ Nach der notwendigen Einteilung in Arbeitsgruppen ging es gleich los mit den Vorbereitungen für die vielen Gänge unseres kompletten Menüs. Wie in jedem Kochkurs zeigte sich, dass das „Timing“ bei so vielen Gängen – und vielen Köchen – nicht einfach ist. Und jeder jeden unterstützen muss, wenn die Zeit knapp wird. Schnell wurde der Gruß aus der Küche serviert: selbstgemachte Waldpilz- und Tomaten-Butter mit Baguette. Die ausgewählten Vorspeisen waren sehr „fischlastig“: Als erster Gang haben die Köche „Jakobsmuscheln mit Wakame-Algen, Baby-Blattspinat und selbstgemachter Hollandaise“ ausgewählt. Die in der Pfanne wenige Minuten angebratenen Jakobsmuscheln sollten exakt auf dem warmen Blattspinat samt Hollandaise zeitgleich angerichtet werden. Eine Vorspeise, immer beliebt und immer mal wieder dabei. Auch beim nächsten Gang eine außergewöhnliche Kombination: Rosa Saibling, ein hervorragender Südwasser-Fisch aus der Familie der Lachse, meist aus dem Norden. Aber zunächst waren die Vorbereitungen für das Linsengemüse zu erledigen. Mit viel Suppengemüse, alles extra fein geschnitten und die Brühe gut gewürzt, köchelten die Berg-Linsen vor sich hin. Eine Koch-Pause für alle sehr beschäftigten Köche war bei diesem großen Menü nicht vorgesehen. Denn die Vorarbeiten für die nächste Vorspreise „Blutwurst-Lasagne mit Rahmsauerkraut“ waren schon voll im Gange. Dieses außergewöhnliche Gericht hatte (fast) noch niemand gegessen. Sauerkraut, Lasagne-Blätter, Dijon-Senf, geräucherte Blutwurst, Käse, Sahne für die Béchamel-Soße und passende Gewürze haben diese unglaubliche Kombination schmecken lassen. Beim Italiener wird sie trotzdem nicht auf der Karte stehen! Sehr gut und sehr speziell, war die eindeutige Meinung. Die Köche der anderen Kochgruppen waren aber zwischenzeitlich nicht untätig.
Die Zeit drängte für das erste Hauptgericht: Lamm-Karree mit Kartoffelstampf „Valle d' Aosta“ mit weißem und grünem Spargel. Wer konnte am besten die großen Mengen des badischen Spargels schälen? Und die weißen Spargel kochen, nicht zu hart und nicht zu weich? Und die grünen nur in der Pfanne kurz anbraten und alles gleichzeitig auf die Teller zu bringen? Wer war bereit, die wunderbaren Lamm-Kronen genau nach Plan vorzubereiten und auf die Minute zunächst in der Pfanne und anschließend im Backofen zu garen? Rosa, nicht rot. Und mit dem schärfsten Messer aufzuschneiden? Da ging ohne Bratenthermometer gar nichts. Aber die Köche sind mutig. Die Wakame-Algen wurden lediglich mit einem ausgefallenem Essig als Salat serviert. Und die schon morgens vorgekochten, mehligen Kartofffeln waren zwischenzeitlich geschält, abgekühlt und in Kartoffelstampf umgewandelt. Mit Parmesan, Knoblauch, Olivenöl und Gewürzen – wie im Aosta-Tal. Die Köche im Nordwesten Italiens hätten es nicht besser kochen können. Chapeau.
Da waren die beiden Köche mit dem alten – für sie neuen – Rezept „Gepökelte Rinderzunge mit Meerrettich-Soße, Bratkartoffeln und Rote Beete“ beschäftigt. Schon kochte die gepökelte Rinderzunge mit reichlich Suppengemüse, Zwiebeln, Gewürznelken und Lorbeerblatt bei mittlerer Hitze etwa 2 Stunden vor sich hin. So ganz nebenbei wurden die Kartoffeln geschält und mit reichlich Zubehör – nicht gerade kalorienarm – in der Pfanne mit hocherhitzbarem Bratöl gebraten. Die diesmal dazugehörige Meerrettich-Soße war einfach super. Eine Erinnerung an frühere Zeiten. Das Timing war perfekt, wie auch die Meinung aller Köche über dieses Gericht, das heute kaum mehr jemand kocht. 5-Sterne. Aber nicht genug. Das letzte Hauptgericht war schon vorbereitet: Spargel-Hähnchenbrust-Cordon bleu, gefüllt mit weißem und grünem Spargel, gekochtem Schinken und Emmentaler Käse. Frisch aus der Pfanne, natürlich nicht aus der Fritteuse. Alle Köche waren bei so vielen Köstlichkeiten schon sehr satt. Aber ohne Desserts geht es auch nicht, das war die Devise. Das „Pfälzer Rhabarber-Erdbeeren-Kompott mit Eierlikör-Parfait“ erforderte etwas Vorbereitung und kühlte schon ab für das Topping „Eierlikör-Parfait“. Die Köche für das zweite und letzte Dessert „Erdbeer-Tiramisu im Glas“ erforderte Geduld. Denn Mascarpone, Quark, Amaretto und Zucker mussten nicht nur glattgerührt, sondern mit Amarettini und kaltem Espresso exakt in die vorbereiteten Gläser geschichtet werden. Ja, hier kann gesagt werden „das Auge isst mit“.
Fazit: Sehr lecker und sehr schön im Glas serviert. Dass alle Spargel, Erdbeeren, der Rhabarber und das Fleisch aus unserer Region kommen, ist für uns selbstverständlich. Die Köche des Männer-Kochkurses des Eltern-Kind-Treffs e. V. danken der Gemeinschaftsschule Oberhausen sehr herzlich für die Überlassung der Schulküche.
ML