Musikverein Wössingen 1921 e. V.
75045 Walzbachtal
Musik

Märchen, Sagen und Legenden

Ostersonntag 18:30 Uhr – Die Türen zur Böhnlich-Halle Wössingen öffnen sich und die ersten Besucher des diesjährigen Osterkonzerts strömen in die...

Ostersonntag 18:30 Uhr – Die Türen zur Böhnlich-Halle Wössingen öffnen sich und die ersten Besucher des diesjährigen Osterkonzerts strömen in die Halle. Auf der Bühne spielt sich eben noch das Jugendorchester warm, die Konzertstücke werden noch kurz angespielt und die Instrumente gestimmt. Die Besucher nutzen derweil die Zeit, sich bei einem Glas Sekt oder Wasser entspannt zu unterhalten oder auf den Bildern, der aufgebauten Fotogalerie, nach bekannten Gesichtern zu suchen. Kurz vor Konzertbeginn war die Halle gut gefüllt und nachdem noch zusätzliche Stühle aufgebaut waren, fand auch jeder Besucher einen passenden Sitzplatz.

Pünktlich um 19:30 Uhr nahm das Jugendorchester Walzbachtal Aufstellung und wurde unter großem Applaus des Publikums auf der Bühne empfangen. Der 1. Vorsitzende Matthias Jaki begrüßte alle anwesenden Gäste zum diesjährigen Osterkonzert, das unter dem Thema Märchen, Sagen und Legenden stand.

Nun, was ist es nun jetzt? Ein Märchen, eine Sage oder doch schon eine Legende. Das erste Stück des Jugendorchesters Walzbachtal: Pirates of the Caribbean, legendäre Filme, herausragende Schauspieler, auf jeden Fall fabelhafte Musik. Das Jugendorchester ließ die Abenteuer von Jack Sparrow für das Publikum musikalisch aufleben. Damit gelang Noah Schwarz am Dirigentenpult ein super Einstieg in das Konzert. Und das Publikum sparte nicht mit Applaus. Mit Avatar: The Way of Water als zweites Stück und der Blue Mountain Saga konnte das Jugendorchester die Zuhörer begeistern. Als letztes Stück wurde Man in the Ice aufgelegt. Ein ganz spezielles Stück über einen speziellen Mann „Ötzi“, mit einer Geschichte aus einer längst vergangenen Zeit. Doch mit diesem Stück ging auch die Geschichte als Jugenddirigent von Julian Wagenknecht bei der Musikerjugend Walzbachtal zu Ende. Zum Abschluss musizierten die Jugend und das Große Orchester zusammen unter der Leitung von Julian dieses tolle Stück von Otto M. Schwarz. Die Jugendleiter aus Wössingen und Jöhlingen bedankten sich für sein tolles Engagement in der Jugendarbeit.

Im Folgenden führten Reinhold Martinkowitsch Bezirksvorsitzender des Bezirks Pfinz und der 1. Vorstand Matthias Jaki Ehrungen für verdiente aktive Musiker durch. So wurden Jan Spiegel und Lucas Müller für 10-jährige Aktivität und Paul Lechler für 15-jährige Aktivität geehrt. Eine ganz besondere Ehrung erhielt Adam Schmalz für 70-jährige Aktivität im Musikverein.

Nach einer kurzen Umbaupause war das Große Orchester bereit und setzte das Konzert mit Destellos del Alba, einer schwungvollen Walzerkomposition von Ferrer Ferran, fort. Bevor sich das Orchester den beiden Hauptwerken des Abends zuwendete. Cassiopeia erzählte die Geschichte einer Königin aus der griechischen Mythologie. Nach einem zarten Beginn entfaltete sich schnell die Schönheit und Pracht der Cassiopeia mit prächtigen Klängen der Hörner und Trompeten. Mit einem straffen und klaren Rhythmus nahm das Stück Fahrt auf und entfaltete mit seinen eingängigen Melodien den ganzen Glanz des Stücks. Im Mittelteil kamen zart und zerbrechlich das Altsaxophon und die Flöte solistisch zum Einsatz, gefühlvoll begleitet mit leisen Harmonien und zurückgenommenen Nebenmelodien. Nach und nach baute das Orchester, unter der gefühlvollen Führung der Dirigentin Judith Bühler, die Melodie zu einem wuchtigen Fortissimo auf. Zum Ende nahm das Stück nochmal richtig Fahrt auf und endete mit einem mächtigen Schluss. Begeistert wurde das Stück vom Publikum aufgenommen, doch es sollte noch besser kommen. Excalibur, das berühmte Schwert von König Artus, ein Werk des Komponisten José Alberto Pina sollte das ganze Potential des Orchesters zum Vorschein bringen. Nach einem leichten Beginn, der an das höfische Leben zu Zeiten der Ritter erinnerte, mischten sich mythische und geheimnisvolle Nebenmelodien. Beim Einzug des Königs hatte das Hornregister seinen Auftritt und begrüßte den König mit einer würdigen Fanfare, bevor das Orchester einstieg und das Stück Fahrt aufnahm. Ruhige, gemütliche, fast mystische Passagen wechselten sich mit stolzen und heroischen Phasen ab, die das Orchester flexibel in Dynamik und Ausdruck verstand wiederzugeben. Doch dann wurde es wild, der Kampf mit und um das Schwert Excalibur forderte die Musiker, mit wilden Einwürfen und schnellen Läufen wurden die einzelnen Register gefordert. Nach einer kurzen ruhigen Passage schwang sich das Orchester immer schneller werdend zum furiosen Schluss auf. Erleichtert legte die Dirigentin Judith Bühler nach dem begeisternden Stück den Taktstock, zur Pause, kurz zu Seite.

Den zweiten Teil begann der Musikverein Wössingen mit der Titelmusik von Game of Thrones, eine der bekanntesten Fernsehserien. Nachfolgend kamen gleich zwei Höhepunkte des diesjährigen Konzerts. Zwei Musiker bereiteten jeweils ein Werk als Solist vor, was jedem hoch anzurechnen ist. Sich als Solist vorne auf die Bühne zu stellen, ist immer eine besondere Herausforderung. Dabei so locker und leicht zu performen, als ob das alles nichts Besonderes sei, ist nicht so leicht, wie es aussieht. Den Anfang machte Birk Roolf mit seiner Klarinette. Mit Variationen von Ein Männlein steht im Walde begeisterte er sein Publikum mit einem vermeintlich leichten Kinderlied. Doch weit gefehlt, schon der Anfang war speziell. Als unser gewohnt unterhaltsamer Moderator Hannes Schneider die ersten Verse von Ein Männlein steht im Walde anstimmte, erklang mitten aus dem Saal Birks Klarinette und spielte die Melodie auf dem Weg zur Bühne nach. Spontan stimmte das Publikum mit ein und sang das Lied einfach mit. Auf der Bühne angekommen ging’s richtig los und das Stück begann mit zunächst einfachen Variationen, die Birk gekonnt meisterte. Vor dem Schlussteil hat unser Klarinettist als besonderes Schmankerl noch eine Kadenz eingefügt. Zunächst gefühlvoll und mit viel Ausdruck präsentiert, mit immer schneller werdenden Läufen und technischen Herausforderungen bis hin zum furiosen Finale. Das Ganze brillant präsentiert von Birk Roolf (by the way) alles auswendig. Das Publikum war begeistert. Die Latte lag hoch für den nächsten Solisten. Jan Spiegel machte sich bereit mit seiner Posaune und WAHWAH-Dämpfer, um der Froschpolka leben einzuhauchen. Doch das Publikum kann bestätigen, er hauchte nicht nur. Mit seinem Dämpfer in der Posaune ahmte er im ersten Teil das Quaken des Frosches launisch und souverän nach. Im zweiten Teil legte er den Dämpfer beiseite und bereitete das Thema nochmals mit jazzigen Elementen auf. Cool und unbeeindruckt brachte er sein Solo zu Ende und durfte den ihm zustehenden Lohn in Form von Applaus dankend entgegennehmen.

Das letzte offizielle Stück war einer besonderen Künstlerin gewidmet, A Tribute to Amy Winehouse, ein Medley mit so bekannten Stücken wie Valerie, Back to Black oder Rehab. Eindrucksvoll interpretiert vom Blasorchester des Musikvereins. Mit dem Nibelungen Marsch und Everybody Backstreet Back von den Backstreet Boys als Zugaben endete ein bemerkenswertes Konzert am Ostersonntag.

Zum Schluss bleibt der Dank an die Dirigenten Noah Schwarz, Julian Wagenknecht und Judith Bühler, an unseren Moderator Hannes Schneider, an die Solisten, an alle teilnehmenden Musiker, an alle Helfer vor und hinter der Bühne und unser treues Publikum. Vielen Dank!


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Amtsblatt Gemeinde Walzbachtal
NUSSBAUM+
Ausgabe 17/2025

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