(Die sieben Zwerge betreten die Bühne, im Gleichschritt, Blick nach vorne gerichtet. Zwerg eins bleibt abrupt stehen, die übrigen Zwerge prallen gegen ihn.) „He, was ist los? Wieso halten wir an?“ „Psst! Seid doch mal leise! – ich habe etwas Komisches gesehen?“ (zeigt ins Publikum) „Seht! Hier wimmelt es von komischen Wesen! – (entsetzt) Wir sind vom rechten Weg abgekommen!“
Mit diesen Sätzen eröffnete die Theater-AG des HBG unter der Leitung von Lehrer Lukas Betzler im April ihren Theaterabend. Die Zuschauer/-innen sollten an diesem Abend gleich zwei Premieren erleben, denn sowohl das Unterstufenensemble als auch das Mittel- und Oberstufenensemble brachten ihre diesjährigen Stücke auf die Bühne. Eröffnet haben den Abend die Schauspieler/-innen der Klassen fünf bis sieben, die mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen bewiesen, dass sie das Spiel vor und mit dem Publikum schon bestens beherrschen. Sie verkörperten skurrile und komische Märchenfiguren wie die vom Weg abgekommenen Zwerge, die ihr vom Shopping-Wahn besessenes Schneewittchen nicht ohne Beaufsichtigung lassen können, oder ein in den sozialen Netzwerken aktiver Wolf, der das Profilbild eines gewissen Rotkäppchens zum Anbeißen findet. Zusammengehalten wurde diese Märchencollage durch den Dreh- und Angelpunkt auf der Bühne: den Brunnen des (zugegeben etwas eingebildeten) Froschkönigs und seinen Zankereien mit dem vertrauensseligen Rotkäppchen.
Durch eine kurze Umbaupause verließen die Zuschauer das Märchenland und fanden sich kurz darauf in einem sich auf einem Adelsgut befindenden Wohnzimmer wieder – genauer: an einem Tatort! Die Handlung liest sich genauso erschreckend wie auch komisch: Baron Ansgar von Herrschershausen ist nämlich tot, hinterrücks erstochen und in den See geworfen. Ermordet hat ihn seine geldgierige Gattin und deren Liebhaber, der Verwalter. Die Aufklärung der Morde – bald folgt das Hausmädchen Sophia, ebenfalls Geist werdend – betreiben unter anderem Butler Johann und dessen Cousine, eine forsche Kriminalbeamtin. Das Spiel mit den verschiedenen Facetten eines jeden Charakters brachten die Schauspieler/-innen perfekt auf die Bühne.
Das Publikum belohnte und würdigte die schauspielerische Leistung der 28 Schüler/-innen, die an den Produktionen beteiligt waren, mit langanhaltendem Applaus und Standing Ovations, bevor sich der finale Vorhang schloss und die Schauspieler/-innen ihre Masken fallen ließen, um ihre Schauspielleistung selbst zu feiern. Bz