1. Teil
In verschiedenen deutschen Ländern vermehrten sich gegen Ende des 18. Jahrhunderts die Mäuse auf den Feldern so stark, dass der Schaden, den sie den Feldfrüchten zufügten, nicht mehr übersehen werden konnte. Die Länder tauschten darüber ihre Erfahrungen aus und empfahlen den Grundstücksbesitzern Maßnahmen zur Bekämpfung der Schädlinge. In der Churpfalz erging von der Regierungsstelle in Mannheim an die Oberämter das folgende Schreiben:
„Es ist allgemein bekannt, daß sich in der ganzen rheinischen Pfalz nicht nur, sondern auch in allen angrenzenden Ländern dies- und jenseits des Rheins auf einem unermeßlichen Raum die Feldmäuse derart vermehrt haben, daß man der Sache nach viel zu wenig thut, wenn man annimmt, daß 30 Paar auf einem Morgen befindlich sind.“
Die Verwaltung des Rheinkreises in Mannheim stellt dann eine Berechnung an, die ergibt, daß innerhalb kürzester Zeit trotz der Verminderung der Mäuse durch Raubthiere, Kälte und Schneewasser sich auf 1.000 Morgen 61.000 Tiere existieren würden. Es folgt eine kleine Biologie der Mäuse:
„Dieser Art Mäuse ist dabei eigen: gleich den Hamstern Vorrathskammern auszuhöhlen, und Getreideähren, Obst, Trauben u. d. g. einzutragen, wodurch sie bei übler Witterung, und nach abgeleerten Feldern sich erhalten können, daher auch nie ganz zu vertilgen sind.
Es ist nicht das erstmal, daß die benannten Gegenden mit Mäusen überzogen wurden, und der dadurch den Feldfrüchten zugehende Schaden wird öfters so beträchtilich, daß die Pächter großer Güter die Vergütung des Schadens von Mausfras bedingen. Daher wurden auch allenthalben sehr viele Mittel versucht, und unter diesen am bewährtesten gefunden“.
Die Verwaltung schlägt dann insgesamt sechs Maßnahmen vor, die wir im nächsten Schefflenzer Boten veröffentlichen werden.