Die beiden Malmsheimer Streuobstpädagoginnen Christine Berg
und Rosemarie Kuch-Krämer gehören zu den engagierten Mitbürgern und Mitbürgerinnen, die sich zur Initiative Streuobstnetzwerk Renningen-Malmsheim zusammengeschlossen haben. Die beiden sind Mitglieder im Verein Streuobstpädagogen e. V. Dieser hat es sich zur Aufgabe gemacht, vor allem Kindern und Jugendlichen das bedrohte Ökosystem Streuobstwiese näherzubringen.
Eines der Angebote betrifft das vom Böblinger Landrat Roland Bernhard geförderte Programm „Die Streuobstwiese – Unser Klassenzimmer im Grünen“. Dieses wendet sich vor allem an dritte Grundschulklassen im Landkreis. Angeboten werden viele verschiedene Module aus den Sachgebieten Grundlagen, Pflege, Verwertung, Pflanzen und Tiere, um die Kinder mit der durchaus komplexen Thematik Streuobstwiese vertraut zu machen. Dazu gehören das Pflanzen eines Obstbaums, der Baumschnitt, Spurensuche von Tieren im Winter, Wiesenblumen, Bestäubung, Bienen und Imkerei, Nisthilfen, das Heumachen, die Ernte mit der Herstellung von Apfelsaft, Backen im Backhaus und vieles mehr. Die Module können nach Bedarf individuell zusammengestellt werden.
Beide Renninger Grundschulen, sowohl die Friedrich-Schiller-Grund- und Werkrealschule Renningen als auch die Friedrich-Silcher-Schule Malmsheim sind in das Programm eingebunden. Auch Schulen verschiedener Nachbargemeinden beteiligen sich und werden ebenfalls von den beiden Malmsheimer Streuobstpädagoginnen betreut.
Aus langjähriger Erfahrung lässt sich feststellen, dass die Kinder in aller Regel mit Feuereifer bei der Sache sind. Sie lernen die Zusammenhänge im Jahreskreislauf sowie den Umgang mit möglicherweise noch ungewohnten Werkzeugen und Geräten kennen, und ihre individuellen Fähigkeiten werden durch das praktische Arbeiten gestärkt. Ihr Bewusstsein für einen verantwortungsvollen Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen kann sich somit spürbar weiterentwickeln.
Die Lehrerinnen, Lehrer und Eltern unserer Grundschulkinder, die neu in das Programm „Die Streuobstwiese – Unser Klassenzimmer im Grünen“ einsteigen wollen, was sehr zu empfehlen ist, werden eingeladen, sich an unsere Malmsheimer Streuobstpädagoginnen zu wenden.
Christine Berg, Mail: christine.berg@streuobst-paedagogen.de
Rosemarie Kuch-Krämer, E-Mail: rosemarie.kuch-kraemer@streuobst-paedagogen.de
Maisgraben – WAS NUN?
In den vergangenen Wochen haben wir Sie schrittweise informiert über das sogenannte FLOW-Projekt: eine deutschlandweite wissenschaftsbasierte Untersuchung von kleinen Fließgewässern auf ihren ökologischen Zustand. Hier bei uns in Renningen/Malmsheim hat eine Gruppe den Maisgraben untersucht und die Ergebnisse sind wirklich erschütternd: Dieser kleine Bach ist ein deutlich bis stark beeinträchtigtes Ökosystem.
Damit stellt sich die Frage, was genau man darunter versteht und wie es weitergeht, denn dieses Ergebnis kann nicht der Schlusspunkt des FLOW-Projektes in Renningen sein.
Wir haben in der Gruppe der FLOW-Aktiven eine kleine Umfrage durchgeführt und alle haben betont, wie sehr ihnen am Herzen liegt, das Thema Gewässer und deren Zustand bekannter zu machen, mehr in den Fokus der Renninger Öffentlichkeit zu rücken.
Und es zeigte sich, dass es uns allen ging, wie vermutlich auch Ihnen: „der Maisgraben, wo man doch aufgewachsen ist ... einen Einblick bekommen in die für mich bisher komplett verborgene Welt“ (P.R.), oder wie es von einem anderen Mitglied formuliert wurde: „Mir ist jetzt erst klar geworden, dass viele Insekten aus dem Wasser kommen, ohne Wasser haben wir die nicht (Libellen u. a.)“ (I. B.)
Der tiefere Blick in diese bisher verborgene Welt, „diese Schatzkammer“ (T. S.), hat bei jedem und jeder von uns eine große Faszination für die Lebewesen darin hervorgerufen „ ... was ich nicht gedacht habe, diese Larven, die Kiemen sich bewegen zu sehen, so die Details zu sehen, wie verrückt die nochmal aufgebaut sind „ (P. R.), also „die Larven so richtig groß zu sehen, also so z. B. die Eintagsfliegenlarve „ (R. D.), „wahnsinnig interessant, wie die kleinen Tierchen, die man kaum sieht, dann unterm Binokular aussehen, ganz faszinierend, ein Highlight, wie die aussehen“ (E. R.) und dann natürlich das große Staunen über die erwachsenen Tiere in ihrer Schönheit, wenn sie die verborgene Wasserwelt verlassen haben und nun quasi für jeden sichtbar werden können.
So ist sicher gut nachvollziehbar, dass uns wichtig ist „tatsächlich für die Leute, die es interessiert, so ein bisschen mehr Bewusstsein – auch für die kleinen Bäche zu wecken – und dass es halt doch mehr, ein größeres Ökosystem ist, als man vielleicht auf den ersten Blick sieht“ (B. S.)
Und noch einen Schritt weiter: „insgesamt hat das FLOW-Projekt deutschlandweit bestimmte Auswirkungen oder wird wahrgenommen, aber jetzt hier in Renningen konkret ...“(E. R.) – genau das wird uns als Gruppe weiter beschäftigen und gerne werden wir Ihnen weiter darüber berichten. Denn was uns am Herzen liegt, dafür möchten wir auch Sie begeistern und hoffen, dass wir alle einen Beitrag zur Stärkung des Ökosystems Maisgraben leisten können, indem wir der Frage nachgehen „WAS NUN?“
Wenn Sie Ideen, Vorschläge oder Hinweise für uns bzw. unseren Maisgraben haben, greifen wir das gerne auf – besuchen Sie unsere Homepage www.nabu-renningen.de